Gibt es ein Gegenteil vom Dunning-Kruger-Effekt, dass sehr intelligente Menschen sich als mittelmäßig intelligent beurteilen?
Der Dunning-Kruger-Effekt besagt, dass relativ inkompetente Menschen die Tendenz haben, das eigene Können zu überschätzen und die Kompetenz anderer zu unterschätzen. ( https://de.wikipedia.org/wiki/Dunning-Kruger-Effekt )
Mir ist aufgefallen, dass sehr intelligente Menschen bezüglich ihrer Inteligenz häufig eher bescheiden bzw. fast sogar demütig sind. Sie bewerten sich als weniger kompetent, als sie eigentlich sind. Ich vermute es liegt daran, dass intelligente Menschen in der Lage sind zu erkennen, dass ihr Wissen nur ein Bruchteil von dem ist, was man alles wissen kann.
Gibt es, als eine Art Gegenteil zum Dunning-Kruger-Effekt, der besagt, dass relativ kompetente Menschen die Tendenz haben, das eigene Können zu unterschätzen?
10 Antworten
Das unterschätzen von intelligenten könnte ich mir nur in kombi eines niedrigen Selbstwertes vorstellen. Intelligente Menschen können sich eigentlich sehr gut einschätzen.
Weniger intelligente können es jedoch oft nicht...weil es das selbstwertgefühl quasi dadurch minimieren würde. Sie versuchen dieses Gefühl zu kompensieren indem sie sich intelligenter vorkommen als sie sind. Eine Art selbstschutz könnte man sagen.
Genauso bei weniger schönen Menschen(diese schätzen sich oft schöner ein als sie sind) ...schönreden quasi um sich besser zu fühlen. Schöne Menschen hingegen könnten sich weniger schön einschätzen wenn das selbstbewusstsein nicht gut aufgestellt ist.
Bei diesen vergleichen spielt ganz oft das selbstbewusstsein eine rolle, wo grundsätzlich die weniger intelligenten/schönen sich besser machen als sie sind.
Es gibt aber auch hier ausnahmen und unterschiede, jenachdem wie die psyche unbelastet/oder belastet ist.
Warren buffet glaubt nicht das sehe intelligente Menschen sich selber besonders gut einschätzen können nur weil sie Intelligenz sind.
Ich glaube da vertraue ich eher einen der reichsten Männern der Welt.
Ich vermute, dass sehr intelligente Menschen ihre Intelligenz auf sehr vielen Gebieten einsetzen können, und gerade des Feld der zwischenmenschlichen Beziehungen ist ein absolut wichtiger Bereich zur erfolgreichen Lebensgestaltung, die wiederum mit der Intelligenz korreliert ist.
Arrogante Attitüden, die der Außenwelt sehr häufig Selbstüberschätzung signalisieren, sind nach der Einsicht der intelligenten Menschen absolut kontraindiziert. Sie vermeiden sie peinlich, weil selbstüberhebliches Verhalten auch geradezu zum Widerspruch herausfordert, d.h. man löst damit beim Gegenüber eine explizite Bemühung aus, dem "Arrogantling" zu beweisen, dass er Opfer seiner Selbstüberschätzung ist. Da reicht bereits der Nachweis von bestimmten Wissenslücken aus, die im Grunde nicht allzuviel mit Intelligenz zu tun haben müssen, um regelrechtes Triumphgehabe zu provozieren. Und genau solche Situationen sind zutiefst peinlich, weil sie auch die Qualität der Beziehungen zwischen den Akteuren negativ beeinträchtigen.
Der Intelligente weiß nun genau um diese Mechanismen. Folglich vermeidet er jede Attitüde der Arroganz und steigt damit sogar im Ansehen seiner Mitmenschen. Er kann aus seiner Kompetenz heraus ja trotzdem zu bestimmten Problemen Stellung beziehen und in seinen Beiträgen dann zu erkennen geben, dass sie fundiert, kohärent aufgebaut, in sich widerspruchsfrei und gut nachvollziehbar sind, was immer ein Kennzeichen von intelligenter Argumentationskultur ist.
Bilanz: Ich denke also nicht, dass intelligente Menschen ihre Kompetenz in Bezug auf Wissen und intelligente Problembehandlung zu niedrig einschätzen, was ja deine Vermutung war, sondern dass sie die Interaktionsstrukturen zwischen Menschen besonders gut durchschaut haben und daher wissen, dass alle Signale der Selbstüberschätzung, des Selbstlobes oder der Vorspiegelung von Kompetenz und Fachwissen in der Regel sehr negativ von den Mitmenschen bewertet werden. Folglich neigen sie gerade zum Gegenteil, zum Understatement, und freuen sich, wenn die Anerkennung dann von außen auf sie zukommt.
Ich kann da nur von mir reden. Ich "unterschätze" mich immer, doch das hat nichts mit "Intelligenz" zu tun, sondern ist bei mir eher, um den Anderen etwas vorweg zu nehmen ;)
Bin nämlich kritikscheu.
PS: hüte dich vor Pauschalisierungen. Stecke nicht jeden in die selbe Schublade, nur weil er dem einen, der schon drinnen steckt, "ähnelt".
Etikettiere ihn bitte etwas "individueller", denn ich gehe davon aus, dass es demjenigen näher kommt, und "besser" im Sinne von genauer ist, als ihn aus Lustlosigkeit zu schablonieren.
Jesus Christus war ein überaus intelligenter Mensch.
Einmal wollten seine Feinde ihn verhaften lassen, aber die Beamten kamen ohne ihn wieder zurück und sagten als Erklärung: „Nie hat ein anderer Mensch auf diese Weise geredet“ (Joh. 7:32, 45, 46).
Ein meisterhaftes Beispiel für Jesu Intelligenz ist die Bergpredigt. (Mat. 5-7)
Das bekannteste Zitat aus der Bergpredigt dürfte die sogenannte Goldene Regel sein. Sie zeigt, wie man andere behandeln sollte: „Wie ihr wollt, dass euch die Menschen tun, so tut auch ihnen“, sagte Jesus (Luk. 6:31).
Trotzdem blieb Jesus immer demütig. Wenn er wegen seiner Weisheit, seiner eindrucksvollen Wunder, ja sogar wenn er wegen seines guten Charakters gelobt wurde, lenkte er immer von sich ab und gab alle Ehre an Jehova weiter (Markus 10:17, 18; Johannes 7:15, 16).
Jesus lebte auf vielfältige Weise die Worte aus: „Ich bin mild gesinnt und von Herzen demütig“ (Matthäus 11:29).
Wie war es mit seinen Jüngern? Darunter waren sehr einfache Menschen (Hirten), aber auch sehr gebildete (Lukas war Arzt; Matthäus war Steuereinnehmer; ...).
Alle nahmen sich an der Demut Jesu ein Beispiel. Es gelang ihnen nicht völlig. Deswegen wies sie ihr Lehrer von Zeit zu Zeit zurecht:
"Der Größte aber unter euch soll euer Diener sein. 12 Wer immer sich selbst erhöht, wird erniedrigt werden; und wer immer sich selbst erniedrigt, wird erhöht werden." (Mat. 23:11, 12)
Doch musste er ihnen auch entgegengesetzten Rat geben — Demut ist gut, muss aber mit Selbstbewusstsein gepaart sein:
"Ebenso laßt euer Licht vor den Menschen leuchten, damit sie eure vortrefflichen Werke sehen und euren Vater, der in den Himmeln ist, verherrlichen." (Mat. 5:16)
Die Welt sah den Bildungsstand der Jünger Jesu verächtlich — als Torheit — an. Wie jedoch sah Gott den Bildungsstand der ersten Christen?
"Wo ist der Weise? Wo der Schriftgelehrte? Wo der Debattenredner dieses Systems der Dinge? Hat Gott nicht die Weisheit der Welt zur Torheit gemacht? 21 Denn da in der Weisheit Gottes die Welt durch ihre Weisheit Gott nicht kennengelernt hat, hielt Gott es für gut, durch die Torheit dessen, was gepredigt wird, die Glaubenden zu retten." (1. Kor. 1:20, 21)
Ich würde sagen, hier hast Du eine Antwort auf Deine Frage:
Es gibt intelligente Menschen, die gern "ihr Licht unter den Scheffel" stellen. Sie müssen regelrecht dazu aufgefordert werden, "ihr Licht leuchten" zu lassen.
Nachtrag:
Gott hat die auserwählt, seine Botschaft weiterzugeben, die in der "Welt" als "Toren" gelten:
"Niemand verführe sich selbst: Wenn jemand unter euch denkt, er sei in diesem System der Dinge weise, so werde er ein Tor, damit er weise werde." (1. Kor. 3:18)
nein
intelligente menschen sind sich ihrer möglichkeite und vor allem unmöglichkeiten sehr genau bewusst
so dass sie ihre kapazitäten und ressourcen geschickt einsetzen
würden sie sich selbst unterstapeln, würden sie ja zb bei kik regale auffüllen und kein studium anfangen