Hilfe und Selbsthilfe bei Parodontose und Zahnfleischrückgang
Als sich der Nerv meines oberen Schneidezahns entzündet hat, bin ich mal wieder nach 5 Jahren zum Zahnarzt gegangen. Der teilte mir mit, dass er 6 Zähne ziehen müsse (2 Schneidezähne oben, 4 Backenzähne linke Seite, jeweils 2 oben, 2 unten). Alles ohne Röntgenbild, und nach kurzem Blick auf meine Zähne. Er gab mir gleich 2 Tage später einen erneuten Termin zum ziehen. Völlig unakzeptabel. Ich suchte eine Zahnklinik auf. Dort teilte man mir mit, dass eine Parodontosebehandlung von Nöten wäre, verlieren aber würde ich wohl keinen Zahn. Zudem möchte ich erwähnen, dass ich von dem schleichenden Zahnfleischrückgang nichts bemerkt habe, da dieser völlig schmerzfrei war. Volles Programm (Zahnreinigung 95 Euro), Antibiotika. Und heute? Ich habe mir für knappe 120 Euro eine Zahnstation geleistet, putze mir 2x täglich mit Ultraschall die Zähne (nutze als Zahncreme Pearl and Dents, teuer aber unbedingt empfehlenswert) , spüle mit Mundwasser und zwischendurch mit reinem Xylit. Leute!! Ich habe leider die Erfahrung gemacht, dass man irgendwie als asozial eingestuft wird wenn man "schlechte Zähne" hat. Diese Erfahrung habe ich sowohl bei den Ärzten als auch bei den Krankenkassen machen müssen. Macht euch selber schlau. Googelt bis der Arzt kommt. Ich hoffe, dass zumindest auch mein Eintrag gelesen wird und weiter hilft.
3 Antworten
Der von Ihnen geschilderte Fall ist leider keine Ausnahme, sondern eher die Regel in deutschen Praxen!
Wie ich sehe, übernehmen Sie jetzt selbst Verantwortung für Ihre Mundgesundheit und genau das ist das einzig Vernünftige. Ich gratuliere Ihnen dazu. Das Problem unserer Gesellschaft ist, dass die meisten Patienten sehr „arzthörig“ sind. Beim Gebrauchtwagenkauf macht man eine Probefahrt, vergleicht Angebote, lässt den Wagen checken und bleibt dennoch skeptisch. Bei Dentisten ist das offensichtlich anders. Dort schenkt man blind vertrauen und legt die persönliche Gesundheit in die Hände eines möglichen Abzockers, ohne mit der Wimper zu zucken.
Obwohl wir alle wissen müssten, dass die gegenwärtige Zahnmedizin heillos ist. Der beste Beweis dafür: 99% der Deutschen leiden an Munderkrankungen, obwohl sie zum Zahnarzt gehen!
Letztendlich ist es völlig logisch, warum alle Behandlungen der Zahnmedizin scheitern: sämtliche Munderkrankungen werden durch Bakterien ausgelöst, diese lassen sich weder durch Bohren noch Füllungen eliminieren. Zumal selbst die „schönste“ Füllung oder Krone nur im ersten Moment darüber hinwegtäuscht, dass der darunterliegende Zahn auch weiterhin krank oder gar schon tot ist.
In Ihrem Fall sind Sie auf einem sehr guten Weg, ich würde jedoch generell auf Zucker (auch in versteckter Form) verzichten und ausschließlich Produkte mit Xylitol und ggf. Malitol verwenden. Gerade mit Malitol gibt es eine Vielzahl an „gesunden“ Süßigkeiten in Spezialshops, u.a. Ritter Sport Diät, Grabower Küßchen, Gummibärchen usw.
Auf jeden Fall empfehle ich eine dauerhafte, antibakterielle Therapie mit Chlorhexidin (CHX, z.B. Curasept, Chlorhexamed). Der Wirkstoff ist als Mundspülungen mit 0,20% (2x täglich) und als Gel (1%) rezeptfrei in Apotheken erhältlich. Damit töten Sie die schädlichen Bakterien in Ihrer Mundhöhle ab. Ob und in wie fern Ihr Alveolarknochen bereits durch die Erkrankung abgebaut ist, lässt sich nur anhand eines Röntgenbildes ersehen. Doch unabhängig davon rate ich zu einem täglichen Konsum von min. 1.250mg Calcium, ggf. auch in Form von Nahrungsergänzungsmittel (z.B. Biolectra, DoppelHerz usw.). Außerdem würde ich eine CHX-haltige Zahncreme (z.B. Curasept 0,20%) verwenden.
Alles Gute!
Dr. L. Hendrickson
Vielen Dank für Ihre nette Nachricht. Gerade Ihr Fall zeigt die skandalösen Umstände in der "Zahnheilkunde". Ihr erster Zahnarzt war zweifelsfrei ein geldgieriger Abzocker - ein Verbrecher. Und auch die Zahnklinik hat versäumt Ihnen den Goldstandard der Parodontitsbehandlung „Chlorhexidin“ zu empfehlen, wenngleich Antibiotika ein richtiger Schritt war. Allerdings können Sie dies nicht zeitlebens einnehmen. Sie müssen immer vor Augen haben: Wenn Sie gesund sind, verdient ein Dentist nichts an Ihnen, also wird er Sie im Zweifel krank halten oder krank behalten. Das ist unser krankes System und hat System, bis zum Gebiss. Wenn Sie nun aus diesem Teufelskreis ausgestiegen sind, können Sie und Ihre Zähne nur gewinnen. Mit CHX sind Sie auf der sicheren Seite. Halten Sie mich gerne auf dem Laufenden! Alles Gute! Dr. L. Hendrickson
Deine Frage ist gut denn es kommt in der Praxis öffters vor das die Patienten nicht von den Zahnärzten aufgekärt werden über die schleichend Krankheit der Parodontose. Viele Patienten klagen so wie Du über Rückgang der Zahnfleischen und das ist keine Seltenheit wobei man nach 5 Jahren sich nicht wundern sollte denn eins steht fest der Knochenabbau wird bedingt durch die Tatsache das der neuen Zahnstein den alten nach unten in die Zahnfleischtasche drückt und es dazu kommt das dann Konkremente entstehen ( Zahnstein mit Blut) was wiederum zur Folge hat das der Knochen dadurch zurückgeht und die Haltefasern der Zähne verloren geht und was wiederum zur Folge hat das dieser Prozess ein schleichter und nicht sichtbarer Prozess ist. Ausserdem solltest Du wissen das Du lt. Gesetz ein Recht hast darüber aufgeklärt zu werden aber auch die Erfahrung zeigt das dies nur in den Praxisen zu 10 % vorkommt und man einfach über die Möglichkeit einer PZR nicht aufklärt. Ausserdem kann man das ganze an Hand einer OPG Aufnahme auch nachweisen ( Übersichtaufnahme der Zähne ). Ausserdem solltest Du wissen das ab 4 mm Taschentiefen die jeder Zahnarzt bei einem 01 Befund machen sollte Dir sagen sollte das Deine Krankenkasse diese Zähne im Rahmen einer PAR-Behandlung bezahlt er sollte Dir aber auch sagen das ab 8 mm Taschentiefen der Zahn gezogen werden muss und er sollte Dir sagen das es ein Gesetz gibt was besagt das wir auf parodontalgeschwächte Zähne keinen Festsitzenden Zahnersatz machen dürfen sondern nur noch Modellgussprothesen. Ausserdem ist es Pflicht wenn Du Deinen Knochen noch lange so auf dem Stand haben willst wie nach der PAR-Behandlung das Du lt. HKP alle 3 Monate eine PZR ( Professionelle Zahnreinigung ) machen lässt und Du mit Interdentalzahnbürsten, Superfloss, Zahnseide , Munddusche und Einbüschelbürste den Zustand halten solltest. Denn der Knochen kommt nicht wieder man versucht nur den Stand mit einer PZR so zu halten wie er vom Zahnarzt mit einer PAR Behandlung hergestellt wurde. Sollten noch Fragen sein gerne her damit. Schönen Tag noch.
Liebe Zauberzahnfee, auch dir danke ich für deine Informationen. Leider mangelte es seitens meines Zahnarztes an Informationen in jeder Hinsicht. Wie du oben sehen kannst, nehme ich nun die Pflege meiner Zähne selber in die Hand. Einen Zahnarzt würde ich nach den Erfahrungen nur noch im Notfall aufsuchen. Mit freundlichem Gruß
Hallo allerseits,auch ich bin eine Zahnarztgeschädigte. Nach langen googeln bin ich über euren Artikel gestoßen(Hilfe und Selbsthilfe bei Parodontose und Zahnfleischrückgang ) und fühlte mich an mich selbst erinnert.Habe durch Fehlbehandlung und mangelnde Information trotz regelmäßigen Nachfragen weil man vertraut ja sein Zahnarzt fast alle meine Zähne verloren.Habe versucht den Rest durch Kronen zu retten,weil ich kein Gebiss tragen wollte.Bin regelmäßig(20Jahre) zum Zahnarzt gegangen um mir helfen zulassen(durch Umzug waren es 3 verschiedene Zahnärzte),damit mir keine weiteren Zähne ausfallen oder abbrechen,was aber geschehen ist. Mittlerweile sind dreiviertel meines Mundraums überkront Da ist mir keine alternativ Medizin(Chlorhexidin ) angeboten worden oder eine Intensiv Zahnreinigung. Habe durch Zähne putzen und regelmäßige Zahnarztbesuche versucht dem ganzen vorzubeugen. Um jetzt überaschenderweise(jährlichen Kontrolle) mir vom Zahnarzt anhören zu müssen sie haben starke Paradentose, klasse dachte ich da.Man sagte mir Intensiv Zahnreinigung und eine Paradentose Behandlung wo bei mir nicht gesichert ist das ich meine restlichen Zähne behalten werde!Und bin zu dem Schluss gekommen mir selbst zu helfen was mir durch den Artikel von euch eine große Hilfe war.Um wenigstens meine restlichen Zähne zu behalten.
Auch ich bin einem solchen Körperverletzer aufgesessen, nur habe ich als aus den gleichen Gründen assozial eingestufter die Erfahrung gemacht, dass sich jeder Gutachter und Zahnarzt als Helfershelfer demaskiert. Als wären alle "Krähen" solidarische Menschenverachter !? Wer kann helfen?
Hallo, bin auch ein "Zahnartzopfer" . Ich kann dir nur raten, zu einer Patientenberatung zu gehen. Die gibt es in fast jeder größeren Stadt. Die helfen dir auf jeden Fall erst mal den richtigen Weg zu finden. Auch die Krankenkassen sind diesbezüglich offener geworden. Habe das auch alles durch und bin heute Gott sei Dank bei einer Ärztin der ich vertraue. Viel Glück !
Lieber Herr Dr. Hendrickson, ich danke ihnen vielmals für die zahlreichen Informationen, die ich morgen gleich in die Tat umsetzten werde. Auch die mangelnden Informationen meines Zahnarztes haben mich dazu bewogen die Behandlungen nach der PZR abzubrechen und mich selbst um meine Zähne zu kümmern. Es gab keine Antworten auf all meine Fragen. Der obere Schneidezahn ist leider immer noch etwas locker aber alles in allem hat sich der Zustand meiner Zähne keinesfalls verschlechtert sondern eher verbessert. Wenn alles so bleibt wie es ist bin ich durchaus zufrieden und kann damit leben. Und die Hoffnung, dass sich der Zahn wieder festigt besteht ja durchaus bei weiterhin guter Pflege und der Einnahme von Calcium. Wenn nicht, wie gesagt, mit dem jetzigen Zustand meiner Zähne kann ich durchaus auch leben. Dazu sei noch gesagt, dass ich nie Probleme mit meinen Zähnen hatte und noch alle eigenen Zähne vorhanden sind. Meine eigene Nachlässigkeit hat vermutlich tatsächlich zu diesem Zustand geführt. Die Zeit mich nun mindestens 2x täglich intensiv um meine Zähne zu kümmern nehme ich mir inzwischen. Ich denke, es ist richtig und wichtig und nur das wird am Ende auch wirklich helfen. Ich danke ihnen nochmals sehr. Schön, dass es Leute wie sie gibt :-) Mit freundlichen Grüßen