Homöopathische “Erstverschlimmerung?
Kann mir jemand erklären was das bedeutet?
10 Antworten
Das hängt mir der Philosophie der Homöopathie zusammen. Vielleicht zunächst einmal einige Grundlagen damit das erklärbar wird...
Die Homöopathie steht in einem antagonistischen (nicht auflösbaren) Widerspruch zur Naturheilkunde und der Schulmedizin. Die Naturheilkunde und die Schulmedizin gehen davon aus, dass ein Wirkstoff umso effektiver ist wenn er extrahiert und somit konzentriert wird. Die Homöopathie vertritt die genau gegenteilige Auffassung. Ein Wirkstoff werde umso effektiver je mehr er potenziert/verdünnt wird. Ein Beispiel aus dem Alltag: Man hat ein halbvolles Glas vor sich. Der Inhalt ist ein gemisch aus 50% Wasser und 50% Alkohol. Man darf nur das halbe Gemisch (1/4 des Glases) trinken. Die Naturheilkunde und die Schulmedizin gehen davon aus, dass man stärker betrunken wird wenn man den Alkohol zuvor extrahiert und er somit rein ist. Die Homöpathie geht davon aus, dass man stärker betrunken wird wenn man das Glas zunächst mit Wasser auffüllt und dann den erlaubten Viertel trinkt.
Die zweite grosse Differenz ist Folgende: Die Naturheilkunde und die Schulmedizin geben Substanzen (Medikamente) welche den Beschwerden aktiv entgegen wirken. Eine Entzündung beispielsweise wird also mit entzündungshemmenden Stoffen behandelt. Die Homöopathie hingegeb gibt Substanzen welche in ihrer konzentrierten Reinform die gleichen Beschwerden auslösen würden. Also sozusagen Gleiches mit Gleichem vergelten. Aufgrund der hohen Potenzierung/Verdünnung ist dies physisch gesehen völlig irrelevant.Doch glaubt man die homöopathische Theorie tritt folglich erst einmal eine Erstverschlimmerung auf da man eine Substanz gibt welche (in ihrer Reinform) die gleichen Beschwerden wie die Krankheit auslösen würde. Man reizt sozusagen die Krankheit um den Körper zu einer Abwehrreaktion zu bewegen. Es wird also (gemäss homöopathischer Lehre) zunächst schlimmer bevors besser wird.
Grundsätzlich konnte noch kein einziges homöopathisches Arzneimittel jemals seine Wirsamkeit in einer Studie nach wissenschaftlichen Kriterien (randomisierte placebokontrollierte Doppelblindstudien) belegen, die über den Placebo-Effekt hinaus geht. Der Placebo-Effekt kann ein mächtiges Insturment sein, ohne Frage, voraugesetzt natürlich man glaubt daran. Gefährlich wirds allerdings dann, wenn für schwere medizinische Probleme wirksame Behandlungsmethoden mit dem Verweis auf eine homöopathische Therapie abgleht werden.
Die Homöopathie hingegeb gibt Substanzen welche in ihrer konzentrierten Reinform die gleichen Beschwerden auslösen würden.
So die reine Lehre, allerdings belügt die Homöo-Industrie ihre Kundschaft auch in diesem Punkt systematisch. Niemand hat z.B. "excr. can." in Ursubstanz getestet, und trotzdem sollen mit diesem Etikett versehene Globuli irgendeine spezifische Wirkung haben.
Dadurch verschlimmern sich zunächst die Symptome, die behandelt werden sollen. Das wird als Zeichen angesehen, dass das Mittel wirkt. Später bessert ich dann alles.
Solche Erstverschlimmerungen können lange anhalten und ein echtes Problem darstellen.
Bei niedrigen Potenzen wie d6 oder d12 besteht im allgmeinen keine Gefahr der Erstverschlimmerung. Diese Potenzen werden deshalb auch für Laien empfohlen, sind allerdings nicht so wirksam.
Hohe Potenzen wie C 200 dagegen sind wirksamer, insbesondere bei Chronischen Erkrankungen. Es kommt dabei aber häufiger zu Erstverschlimmerungen
Desweiteren gibt es noch Q substanzen (Q3 bis Q30). diese werden empfohlen zur schonenden behandlung von chronischen Erkrankungen.
Auch wenn die Erfahrung zeigt, daß du nicht in der Lage bist, zu deinen haltlosen Behauptungen wenigstens auf Nachfrage mal sowas wie Begründungen nachzuliefern: Wie kommst du auf diesen Unsinn?
Hohe Potenzen wie C 200 dagegen sind wirksamer,
Was soll denn da noch wirken?
Das ist die Ausrede, die kommt, falls es dir nicht zufällig besser geht nach den Wirkungslosen Kugeln sondern zufällig schlechter. Dann bekommt der Homöopath nen 2. Versuch dich mit was wirkungslosen nach Hause zu schicken und zu hoffen, daß es einfach so besser wird und er es der Homöopathie gutschreiben kann. Bei vielen harmlosen Erkrankungen funktioniert das gut.
Wenn man wirkungslose Stoffe zur Behandlung von Beschwerden einnimmt, verschlimmern sich logischerweise die Beschwerden.
Erstverschlimmerung bedeutet, dass gleich nach der Behandlung mit Homöopathie sich die Krankheit trotzdem noch verschlimmert.
Wenn man wissenschaftlich abgesichert davon ausgeht, dass die Homöopathie eine unwirksame Therapie ist, dann ist die Behauptung einer "Erstverschlimmerung" nur eine Erklärung dafür, dass die Therapie nicht wirkt.
Die meisten Krankheitszustände im Alltag werden wieder "von selbst" besser - der Körper und sein Immumsystem bekämpfen wirkungsvoll die Krankheitserreger. Es gibt also anfangs eine Phase, in der sich der Zustand eines Kranken verschlechtert, dann eine Phase, wo es am schlimmsten ist und dann gegen Ende zu eine Phase, wo man wieder gesundet.
Gibt man in der ersten Phase z.B. unwirksame(!) Globuli, dann wird es noch eine Zeitlang schlimmer, bevor die Phase der Gesundung beginnt - die auch ohne Globuli eingetreten wäre.
So gesehen, ist die "Erstverschlechterung" nur eine Erklärung der Homöopathen, warum ihre definitiv unwirksame Therapie doch wirken soll.