Ist Arzt ein Beuf für Menschen die sehr viel Empathie empfinden?
Also ich würde gerne Ärztin werden,aber ich fühle sehr mit Menschen mit heißt z.B wenn es jemandem nicht gut geht spüre ich das irgendwie selber und entwickle generell sehr viel Mitgefühl...Denkt ihr das wäre trotzdem etwas für so eine Person?
6 Antworten
Liebe nicole7115,
Erstens: Empathie ist eine wunderbare Eigenschaft.
Zweitens: findest Du einen Arzt, der empathisch ist nicht angenehm und vertrauenswürdig?
Drittens: mit der Zeit (und im Laufe des Studiums) wirst Du lernen, aus dem Mitgefühl eine Fähigkeit entwickeln, gerne auf den Menschen einzugehen, ohne dass es Dich selber zu sehr belastet.
Auf der anderen Seite: Empathie kann man nicht erlernen, wenn sie nicht vorhanden ist!
Also hast Du schon mal etwas, was für diesen Beruf schon mal eine schöne Eigenschaft ist.
Wenn es Dein Wunsch ist, Ärztin zu werden, dann verfolge dieses Ziel!
Alles Gute für Deine Entscheidung!
Ich denke auch, dass Empathie nicht erlernbar ist, man hat sie, oder eben nicht.
Oh nein! Das ist genau das Gegenteil!
Hast du dir die meisten Ärzte schon mal angeschaut?
Gerade in diesem Beruf muss man abgehärtet, kalt, emphatielos, professionell sein. Die spalten ihre Gefühle ab. Entweder aus Selbstschutz oder weil sie das schon vor dem Studium getan haben.
Aber versuch es. Es ist bestimmt machbar, das Mitleid zu verlieren und sich daran zu gewöhnen.
Es ist immer noch möglich, dass du die Ärzte falsch interpretiert hast. Ich glaube, keiner von denen hatte Tränen in den Augen, weil er mitleidet.
Es gibt einige wenige Chefärzte, die können so tun, als ob sie freundlich, menschlich und normal wären. Aber man merkt, das ist nur äußerliche Fassade und dahinter ist gar nichts. Man spürt förmlich, dass die nur eine leere Hülle sind. Mitgefühl würde sich anders anfühlen.
Das kommt darauf an, ob du eine sichtbare, akute Krankheit hast - ein übertriebendes Beispiel wäre ein abgehaktes Bein - oder eine chronische, am besten noch von außen nicht sichtbare Krankheit, die mit vielen Symptomen einhergeht. Es kommt auch darauf an, ob in den gemessenen Blutwerten etwas sichtbar ist.
Des Weiteren kommt es auf dein Alter an.
Obwohl vermutlich auch ein Kind mit Lupus nach Hause geschickt werden würde, weil die es nicht erkennen oder als psychisch abtun würden.
Empathie mag ja eine ehrenwerte Charaktereigenschaft sein, für einen Arzt wäre Pragmatismus und Sorgfalt sicher wichtiger.
Das soll nicht heißen, dass Ärzte eiskalt und gefühllos sein sollen/müssen, aber hilfreich bei der Berufsausübung ist es nunmal nicht.
Ohne Empathie ist dem Arzt Sorgfalt egal. Dann ist es ihm egal, ob ein Patient durch seine Nachlässigkeit oder Nichtbehandlung stirbt - ist ja nur einer.
So wie eine Mücke, die man tötet.
Empathie und Mitgefühl ist weder eine Bedingung noch ein Hinderungsgrund um ein guter Arzt zu werden. Ein Chirurg erlebt seine Patienten kaum jemals in einem Zustand wo seine empathischen Fähigkeiten zum Zug kommen könnten. Ein Hausarzt oder ein Psychiater jedoch erlebt viele Situationen wo seine empathischen Fähigkeiten von grossem Nutzen sind. Deshalb stellt sich nicht die Frage: "Arzt oder nicht?" sondern: "Welche Art Arzt und welche nicht?"
Das setzt ja voraus, dass Ärzte zur Empathie fähig sind.
Wie meinst du das? Was setzt Empathie voraus? - Grundsätzlich ist dazu zu sagen, dass es wohl kaum einen Menschen gibt, der absolut keinerlei Empathie hat. Meine Erfahrung ist jedoch die, dass diese Empathie bei vielen Menschen, auch bei Aerzten, Pflegepersonal, Sozialpädagogen usw. unter mancherlei Erlebnissen gelitten hat und unter den Konsequenzen davon verschüttet, verletzt oder sonst wie nicht in seiner ganzen Kraft zur Wirkung kommen kann. Der heutige Zeitgeist fördert eine ganzheitliche Empathie und deren Einsatz als heilende Kraft kaum; wir leben in einer zwiegespaltenen Gesellschaft in der ein starkes Ego und ein starkes Selbstbewusstsein als erstrebenswert gilt ohne darauf Rücksicht zu nehmen, dass es dabei nicht um "Stärke" und "Durchsetzungskraft" gehen sollte, sondern darum, dass dieses gesund und mitfühlend sein sollte. Diesem Zeitgeist sind natürlich auch Aerzte, Pflegende usw. ausgesetzt und es ist oft schwer hier einen ehrlichen und liebenden Weg zu gehen, einen Weg mit Empathie eben. Ich bin nun schon seit bald 40 Jahren dipl. Krankenpfleger und Sozialpädagoge und habe einen sehr reichhaltigen Schatz an Erfahrungen und Erlebnissen und nehme auch in sozialen Berufen eben diesen Zeitgeist sehr intensiv wahr, es ist oft schwierig hier einen gesunden und liebenden Weg zu gehen, obwohl dies vordergründig natürlich alle fordern und wollen, aber in der alltäglichen Wirklichkeit sieht das dann häufig ganz anders aus, da wird gemobbt und intrigiert und geheuchelt und gelogen dass es kaum auszuhalten ist. Schon seit vielen Jahren kämpfe ich beruflich und auch privat dagegen an; ich bin oft dabei gescheitert, habe aber auch schon viel zum Guten hin verändern können, aber es braucht enorm Kraft und Ausdauer, enorm viel Gelassenheit, Weisheit und liebe! :-)
Keine gute Idee. Medizin ist ein Wirtschaftszweig und kein sozialer Beruf. Es geht um Geld und nicht um die Gesundheit anderer.
Meinte meine Mutter auch.Aber ich war selber einmal schwer krank und die Ärzte haben auch teilweise mitgefühlt