Ist es gefährlich, Xarelto plötzlich abzusetzen und währenddessen eine mehrwöchige Wobenzymkur zu nehmen?

3 Antworten

In meinen Augen ist das keine vertretbare Option, da bei Vorhoffflimmern die Schlaganfallgefahr um deutlich mehr als 20% gesteigert ist. Das Risiko wird auf bis zu 500% stratifiziert.

Anhand deiner Vorerkrankungen scheinst du ziemlich viele Risikofaktoren für ein thrombembolisches Ereignis zu haben. Andererseits sind Hüftschmerzen auf Dauer natürlich auch keine Option.

Wenn das VHF bei dir zur Zeit nicht mehr auftritt und du das in der Vergangenheit auch bemerkt hast, dann würde ich jedoch mit dem Kardiologen ein Absetzen des Xarelto nochmal diskutieren. Solltest du dann nochmal VHF bekommen, müsstest du natürlich umgehend wieder mit Xarelto einsteigen. Das bedingt aber wie gesagt, dass du durch Symptome das VHF sicher bemerkst.

Wie wäre denn die Option, erstmal mit Diclofenac, dem Protonenpumpenhemmer und Vigantoletten zu starten?

Vielleicht solltest du mit deinem Orthopäden auch mal perspektivisch über eine künstliche Hüfte (TEP) sprechen.

Hole Dir eine 2. Meinung von einem anderen Kardiologen.

Es gibt in der Kardiologie ganz klare Richtlinien, wann man bei Vorhofflimmern Xarelto (oÄ.) geben muss. Wobei es unerheblich ist, ob das Vorhofflimmern 2x oder 100x aufgetreten ist.

Es hängt ab vom Alter, Geschlecht, Vorhandensein von Diabetes, Hypertonie, Herzinsuffizienz, Gefäßerkrankungen, früheren Insulten. (Google: "chad2vasc- Score")

Wenn Du diese Kriterien erfüllst, wäre es sehr unvernünftig, Xarelto abzusetzen.

Umso mehr, als Du Dir ja gar nicht sicher sein kannst, dass Dir die Medikamentenmischung von vor 17 Jahren auch heute noch helfen würde. Hast Du schon ein Röntgen und ein MRT der Hüfte gemacht? - Bei einer fortgeschrittenen Arthrose wäre Wobenzym wirkungslos. Also lass Dich da mal von einem Orthopäden beraten.

Alles Gute 💐, und riskiere bitte keinen Insult!

Ich nehme auch Xarelto (wegen Faktor-V-Leiden-Mutation) und würde mich niemals getrauen, es eigenmächtig abzusetzen. Ich lag schon mit Lungenembolie auf der Intensivstation (bevor die Erkrankung entdeckt wurde) und bin dem Tod knapp von der Schippe gesprungen. Thrombosen hatte ich schon mehrmals.

Genauso wenig solltest du mit deiner Erkrankung das Xarelto einfach (eigenmächtig) absetzen. Auch, wenn du noch keinen Schlaganfall hattest, aber das Risiko ist da. Wenn du mal ein bestimmtes Alter erreicht hast, wird das Risiko immer höher.

Wenn du den Wunsch hast, das andere Medikament zu nehmen, dann besprich das mit deinem Arzt. Der wird auch wissen, ob es nicht noch eine andere Möglichkeit gibt.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein frei verkäufliches Medikament gleichwertig blutverdünnend ist, wie ein verschreibungspflichtiges Xarelto... .

Dann kannst du dein Blut auch mit Grapefruits verdünnen. Der Verzehr davon ist auch blutverdünnend ^^ ... . Würdest du das Risiko eingehen wollen?