Kann man OHNE Magen leben?
Also die Mutter meines Kumpels soll den Magen entfernt bekommen, weil sie da nen Tumor entdeckt haben. Dann soll die Speiseröhre mit dem Dick- oder Dünndarm (weiß nicht mehr genau) verbunden werden und man könne da genauso weiter leben wie bisher.
Aber wie geht das? Wo wird die Nahrung denn dann verdaut? Kann man denn da alles essen und trinken wie bisher?
Also wir finden das irgendwie komisch.
14 Antworten
http://www.gesundheit.de/krankheiten/magen-darm/magenentfernung/magenentfernung-es-geht-auch-ohne
Es geht auch ohne!
Zweifelsohne hat der Magen wichtige Aufgaben bei der Verdauung unserer Nahrung. Doch auch, wenn der Magen entfernt wurde, kann die Verdauung stattfinden. Führt man sich die Veränderungen im Verdauungstrakt vor Augen, die mit der Entfernung des Magens auftreten, so können einige Umstellungen im Ernährungsverhalten Abhilfe bei den meisten Beschwerden schaffen.
Grundsätzlich können Sie alles essen, was Sie vertragen und wozu Sie Lust haben. Probieren Sie es selbst aus und lassen Sie sich den Genuss des Essens nicht verderben.
Da der Magen als Reservoir für die Nahrung fehlt, sollte diese Funktion durch die Häufigkeit der Mahlzeiten gesteuert werden. Essen Sie lieber viele kleine (6-8 oder mehr), statt 2-3 große Mahlzeiten.
Essen Sie langsam und kauen Sie gründlich. Bedenken Sie, dass Ihr Magen die Funktion der Durchmischung und Zerkleinerung nicht mehr übernehmen kann.
Trinken Sie nur wenig zu den Mahlzeiten, sondern eher zwischen den Mahlzeiten, um ein frühzeitiges Sättigungsgefühl zu vermeiden. Achten Sie aber insgesamt auf eine ausreichende Trinkmenge von mindestens 1,5 Litern.
Ernähren sie sich eiweißreich und fettarm. Bevorzugen Sie deshalb mageres Fleisch und Fisch, magere Wurstsorten (z. B. Geflügelwurst, Kochschinken, roher Schinken ohne Fettrand, Corned Beef), magere Milch- und Milchprodukte.
Meiden Sie größere Mengen zuckerreicher Speisen und Getränke wie z. B. Süßigkeiten, Marmelade, Kuchen und Limonaden. Diese Produkte führen leichter zu einem Dumpingsyndrom. Verwenden Sie anstatt Zucker besser Süßstoff. Testen Sie eventuell Diabetikerprodukte als Ersatz für Süßigkeiten aus.
Manche Lebensmittel können in der Anfangsphase Unverträglichkeiten hervorrufen: blähende Obst- und Gemüsesorten (Trockenobst, Kohlsorten und Hülsenfrüchte), Milch, frittierte Speisen, kohlensäurehaltige Getränke, scharfe Gewürze, zu heiße oder zu kalte Speisen. Testen Sie bei diesen Lebensmitteln vorsichtig die individuelle Verträglichkeit aus.
Trinken Sie Alkohol mit Vorsicht, möglicherweise reagiert Ihr Körper durch die veränderte Situation anders als Sie es gewohnt sind.
Eine Aufgabe der Magensäure ist die Abtötung schädlicher Keime in der Nahrung. Da diese Funktion wegfällt, achten Sie auf eine hygienische Verarbeitung der Speisen und bewahren Sie Reste immer abgedeckt im Kühlschrank auf, um die Aufnahme von schädlichen Keimen möglichst gering zu halten.
Lassen Sie regelmäßig Vitamin D, Calcium, Folsäure und Eisen kontrollieren und nehmen Sie diese bei Bedarf als Ergänzung ein.
Denken Sie daran, dass ¼ jährlich Vitamin B12 vom Hausarzt gespritzt wird.
Bei den meisten Patienten können die genannten Ratschläge Abhilfe bei bestehenden Beschwerden schaffen. Manchmal ist aber eine darüber hinaus gehende individuelle Beratung erforderlich. Ziehen Sie hierzu eine/n qualifizierte/n Ernährungsberater/in zu Rate.
Danke für den Stern!
Nahrung wird auch im Darm verdaut....Ist auf jeden Fall nicht schön..Meinem Opa hatten sie den Magen verkleinert...
Wenn die das so machen wirds wohl funktionieren, genau so weiterleben glaube ich kaum, sie wird wohl nicht mehr alles essen bzw trinken können,
Die Verdauung, gute Frage, ich glaube das im Magen rein die zersetzung zu Fetten und Eiweißen stattfindet, und die eigentliche verdauung im Darm weitergeht.
Ich finde auch viele Dinge komisch, die es trotzdem gibt. Dass man etwas komisch findet bedeutet nicht dass es nicht existiert.
Speiseröhre mit Dickdarm verbinden ist Quatsch. Was würde denn dann aus dem Dünndarm? Hast du in Bio aufgepasst? Weißt du wo der Dickdarm liegt, und wo der Dünndarm? was kommt denn direkt nach dem Magen? Eine komplette oder Teil-Amputation des Magens ist durchaus möglich, allerdings muss man danach bestimmte Kost zu sich nehmen & streng Diät halten. Und zwar sein Leben lang. Lustig ist sowas nicht, aber durch nen Magentumor zu sterben ist wohl noch weniger lustig. Insofern das kleinere Übel.
Hab Dich nicht so, in der Frage stand ja "Dick- oder Dünndarm" ... darum ging es ja gar nicht.
Hatta net bös gemeint ;-))
Danke für die Info und die nette Nachhilfe in Bio ;-)
Ohne Magen ist die Verdauung unvollständig, denn der ist eben nicht nur eine bloße Vorratskammer, wie das einige meinen herauswittern zu wollen, sondern auch ein Organ, das Salzsäure, Pepsin und den Intrinsic Faktor bildet. Ich gehe mal davon aus, dass bei einer vollständigen Magenresektion eine Diät allein noch nicht ausreicht, vielmehr Medikamente (Enzyme etc.) lebenslang zusätzlich eingenommen werden müssen.
Herzlichen Dank für die Mühe und die ausführliche Antwort. Ich werde es weiterleiten an die betreffende Person. Das wird sie beruhigen.