Kann es für die Stimmbänder schädlich sein, sie in einer falschen Stimmlage zu überanspruchen?
Ich besuche an meinem Gymnasium nun schon ein halbes Jahr das Schwerpunktfach Musik. Natürlich wird in diesem Fach in fast jeder Stunde viel gesungen. Da ich im Grunde kein richtiger Sänger bin, war mir anfangs meine Stimmlage noch gar nicht bekannt und so ordnete man mich einfach mal den Bass-Stimmen zu, ohne meine Stimme überhaupt einmal mal geprüft zu haben. Mit der Zeit bemerkte ich, wie belastend das Ganze für mich war. An manchen Tagen sogar begannen meine Stimmbänder während, wie auch nach dem Singen stark zu schmerzen. Ich versuchte meinem Lehrer mitzuteilen, dass dies meine Stimme total überfordere, doch er fand nichts unnormal, was meine Umstände anbeanlangte. Es sollte anscheinend ganz normal sein, dass sich die Stimme nach dem Stimmbruch, welcher bei mir überigens schon ein paar Jahre lang her ist, sich etwas anders verhält und einige solche Merkmale aufweist. Kein Grund zur Sorge also? Und so "musste" ich mich eben weiterhin mit dieser Stimmlage quälen. Mittlerweile fühlen sich meine Stimmbänder beim Singen und Sprechen sehr ausgeleiert, trocken und erschöpft an. Ihre Klangfarbe klingt sehr rau, fast etwas blechern und ich frage allmählich, ob das nun wirklich normal ist. Hat meine Stimme nicht ein kleines Problem? Könnte es etwa sein, dass meine Stimmbänder durch die Überlastung dieser tiefen Lage beschädigt worden sind oder könnte es dafür andere Gründe geben?
8 Antworten
Erst mal Gratulation zu dieser wunderbaren Orthographie, da liest man hier ja sonst Grausames...
Tiefes Singen kann dann schädlich sein, wenn es "zu" tief ist und wenn Du versuchst, dann auch noch laut zu singen, da könnte es sein, dass Du Deinen Kehlkopf quasi einklemmst. Das Beimischen von Luft kann da entspannend sein, zudem klingt es besser. Bei tiefen Tönen sind die Muskeln, die die Stimmbänder steuern, entspannt, sonst können die Stimmbänder nämlich gar nicht schwingen. Schau mal bei anatomischen Seiten im Internet. Es ist etwas kompliziert. Ein viel größeres Risiko, sich die Stimme zu versauen, besteht dann, wenn Du untrainiert zu hoch singst, denn da müssen diese Stellmuskel eine höhere Stimmbandspannung erzeugen. Deine stimmlichen Unebenheiten können auch andere Ursachen haben, da sind Schleimhäute beteiligt und noch so einiges Anderes. Ein HNO-Arzt kann Dir in den Hals schauen, mittels Laryngoskop kann er Dir sogar Deinen eigenen Stimmapparat vor Augen führen. Mein erster Tipp: singe nicht zu laut - egal ob hoch oder tief - und "markiere". Wir Sänger sagen markieren dann, wenn wir nur so tun als ob wir singen :-) oder wenn wir anstrengende Töne weglassen, dabei aber kompetent dreinschauen.
Lach, deshalb sieht das immer so entspannt aus, wenn man manche Chöre singen hört ähhh bzw. sieht...;)
Du kannst das zuhause doch probieren, singe ein Lied in verschiedenen Stimmhöhen, da wo du dich am wohlsten fühlst, solltest Du singen. Man kann sich auf Dauer die Stimme ruinieren mit der falsche aufgezwungenen Stimmlage. Versuche doch mal mit einem Mediziner (Logopäden???) darüber zu reden, ich würde das auch nicht auf die leichte Schulter nehmen. Als ich im Chor war, mussten wir Soprane beim Einsingen immer aufhören bei den ganz tiefen Tönen, wurde von der Chorleiterin so angesagt.
ja kann es.. wenn mans über längere zeit macht, dann kann man für immer schäden haben.. sage dienem lehrer dass das so nicht geht.. gehe zum hno arzt, der sich mit stimme auskennt, und vllt kan der dir ja ein zettel oder so schreiben.. gute besserung
die meisten hier haben da schon gute Antworten abgegeben; am Besten ist die von sarastrosmin. Meine Meinung geh zum HNO und lass Dich für eine Zeit vom Singen im Chor freistellen. Dann, wenn Du keine Schmerzen mehr hast, kannst Du zuhause mal ausprobieren in welcher Lage Du Dich am sichersten und wohlsten fühlst. In Chören gibt es oft das Problem, dass bestimmte Stimmen fehlen- meist die (echten) Tenöre, da kann es vorkommen dass Baritone mit guter Höhe auch zu zweiten Tenor umfunktioniert werden, was auf Dauer nicht gesund sein kann. Bei tiefen Stimmen wie bei Deiner ist das eher ungewöhnlich. Ich tippe bei Dir auf eine Entzündung und wenn man damit singt ist dies auch für tiefe Stimmen gefährlich. Wenn Dein Gesangslehrer das nicht einsehen sollte und Dich weiter zwingt mit zu singen ist das unverantwortlich.
Natürlich kann das schädigend sein! Logischerweise passiert das eher, wenn man zu hoch singt, sich also überanstrengt, aber auch in der Tiefe (vor allem wenn man nicht geschult ist!), passiert das recht schnell, und braucht nicht erst einige Jahre, wie es manche hier geschrieben haben. Das Problem ist, dass man schnell beginnt zu drücken oder die Stimme unnatürlich abdunkelt (bzw. in der Höhe aufhellt), das wirkt sich dann auf den gesamten Stimmapparat aus, und macht ihn langsam aber sicher kaputt. Wichtig beim Singen ist, dass du dich nicht zwingst, über oder unter deine "Wohlfühllage" zu gehen, es darf sich nicht falsch anfühlen, und auf keinen Fall unangenehm sein, oder schmerzen! Wenn es dir nicht gut tut, hör auf, oder (wenn dein Lehrer dich nicht in ein anderes Fach versetzen will) markiere, wie schon bei einem anderen Kommentar bereits erwähnt. ;)
Außerdem finde ich es sehr unverantwortlich, dass dieser "Pädagoge" derart mit deiner Stimme umgeht. Gerade bei einem Musikschwerpunkt-Lehrer (Professor, Dozent, was auch immer), sollte man denken, dass er ein wenig verantwortlicher handelt.