Kann man beidhändigkeit trainieren?
Hallo, ich bin eigendlich rechtshänderin und mache auch viel mit meiner rechten Hand (Zeichnen, Klavier spielen usw) . Leider bekomme ich erblich bedingt sehr schnell Sehnenscheidenentzündungen oder Schmerzen, also habe ich mir gedacht, es könnte doch recht nützlich sein, beidhändig arbeiten zu können. Kann man das richtig trainieren? Gibt es dafür bestimmt Sachen, die man beachten muss, oder kann trotzdem immer nur eine Hand dominant sein?
Meine Freundin hat sich schon vor einigen Jahren an der rechten Hand dauerhaft verletzt und musste sich "umtrainieren". Jetzt kann sie mit links sowohl schreiben als auch alles andere machen.
Über Antworten würde ich mich sehr freuen!
6 Antworten
Du kannst deine linke Hand trainieren, sodass du damit auch vieles machen kannst, was sonst nur mit der rechten geht. Trotzdem wird die rechte Hand immer die dominante sein, das lässt sich nicht umtrainieren. Früher hat man das bei linkshändigen Kindern so gemacht, das hatte aber zur Folge, dass die Kinder in ihrer Entwicklung zurückblieben und ihr ganzes Leben lang psychische und kognitive Probleme hatten.
...das "Umtrainieren", weil es (aufgrund irgendeiner körperlichen Beeinträchtigung) einfach nicht anders möglich ist, wär´ für mich eine Sache - das aber nur anzudenken, weil´s einem "bequemer" und "praktischer" erscheint, eine andere.
Letzteres würd´ ich entsprechend auch gar nicht erst ausprobieren - ist nicht zufällig und ohne Grund so, dass es eine "dominante" Hand jeweils gibt; und daran nun irgendwie rumzufuhrwerken, ohne Notwendigkeit, halte ich schlichtweg nicht für sinnvoll oder auch nur: gut.
Nur kurz:
Als Linkshänder ist deine rechte Hirnhälfte (im weitesten Sinne zuständig für den "sprachlich-musischen Bereich") dominant, als Rechtshänder dagegen die linke Hirnhälfte (für alles "Analytisch-Rationale", sozusagen).
Wenn man da nun "zwischenfunkt", dann kann es sein, dass du innerhalb deiner Lateralität (und dabei ist es egal, ob der Hintergrund dessen nun ein "zwangsweiser" oder "freiwilliger" ist) erstmal ziemlich irritiert reagierst und verunsichert bist, was entsprechend das Ausüben sämtlicher Tätigkeiten angeht.
Bei deiner Freundin hat sich da nun die Notwendigkeit ergeben; und ich denke, dass sich allein aufgrund dessen (auch) die (Hirn-)Organisation (besser) drauf einstellt.
Bei dir wiederum liegt nichts dergleichen vor - daher würd´ich auch nicht das große Rumexperimentieren starten (jedenfalls nicht längerfristig und nicht wirklich ernsthaft).
Das Beispiel deiner Freundin sagt doch alles..
ja, ist alles trainingssache: leuten mit einem "linkshirnigen" schlaganfall geht die rechte körperhälfte "kaputt", d.h. sie können u.u. weder arm noch bein mehr bewegen. denen bleibt ja dann nichts anderes übrig, als ihre rechtshändigkeit auf links "umzuschulen". das dauert zwar seine zeit, ist aber machbar.
deine rechte hand muss immer als dominierende hand sein. dass ist sonst schädlich für deine koordination. deshalb war es auch ein riesen fehler ,dass man früher die linkshänder umtrainiert hat zu "scheinrechtshändern"