Kann man sich bei einer psychischen Krankheit Menschen einbilden?

6 Antworten

Natürlich geht das. Allerdings ist das dann schon eine fortgeschrittenere Version der Einbildung. Falsche Erinnerungen treten verbreiteter auf. Du kennst das vielleicht, man ist sich total sicher etwas zu wissen oder getan zu haben, hat es aber nicht getan. Eine weitere Möglichkeit wäre, wenn man z.B. von einem nicht-existenten Menschen träumt, dann aufwacht und nicht genau differenzieren kann ob die Erinnerung auf einer realen Gegebenheit basiert oder ein Traum war. Ob man sowas als krankhaft / als psychische Erkrankung einstufen würde wage ich zu bezweifeln. Aber es gibt natürlich psychische Erkrankungen die sowas noch viel stärker verursachen. Oder auch Drogen...

Ja, kann man. Manche Menschen sehen Dinge, die andere nicht sehen. Warum nicht einen Menschen? Niemand weiß, was sie genau sehen... Und in Geschichten geht sowieso alles.

Mich fasziniert gerade, dass hier noch niemand darauf eingegangen ist, dass "A Beautiful Mind" auf einer realen Person und deren realer paranoider Schizophrenie beruht.
Google mal John Nash. Den gibt es und er lebt noch.
http://de.wikipedia.org/wiki/John_Forbes_Nash_Jr.#Krankheit
Vermutlich sind die biografischen Dokumentationen näher an der Realität und dir vielleicht hilfreich.

Das Einbilden nicht existenter Personen kann Folge eienr psychischen Krankheit sein, muss es aber nicht.

Denke nur mal an den "phantastischen" unsichtbaren Freund, den sehr viele Kinder eine Zeitlang haben!

Manch ein Erwachsener, der sozial einsam ist, hat ebenfalls solch eine imaginäre Bezugsperson, ohne jedoch psychsich krank zu sein... er ist schlicht nur einsam. Oder er hat eine zu lebhafte Phantasie!

Für manch einen Schriftsteller sind die Personen seiner Geschichte während des Schreibens so gut wie reasl... erst wenn er etwas Abstand zu seienr Geschichte (wieder) hat, zB bei einer Schreibpause, dann treten diese wieder in den Hintergrund.

Mir geht es jedenfalls so... wenn ich am schreiben bin, dann tanzen meine Protagonisten förmlich vor meine Augen auf der Tastatur herum und fordern dieses oder jenes erzählerische Detail ein... dann ist die Fantasie auf Hochtouren und ich kann gar nicht so schnell tippen wie sich meine Geschichte im Kopfkino entwickelt! Ganz im Gegensatz zu den Momenten, wo mich nur der leere Monitor anstarrt und die Geschichte sich nicht weiter entwickeln mag... außerhalb des Schreibens sind die Protagonisten aber nicht im Geiste präsent.

Und glaub mir, ich bin psychisch völlig in Ordnung!

Übrigens: Beim Schreiben muss man nicht zwangsläufig sklavisch an der Realität hängen... ein wenig Utopie kann dabei sein, das ist dann schriftstellerische Freiheit.

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