Katze gibt "Warnbiss" was mache ich falsch?
Ich treffe beim Spaziergang öfter auf fremde Katzen, die auch zu mir her kommen, schnurren und zutraulich sind. Sie laufen dann immer um mich herum und reiben sich dabei an mir und ich streichel sie ganz vorsichtig. Manchmal kommt es vor, dass die Katze einen "Warnbiss" abgibt. Was mache ich falsch?
5 Antworten
Wie Rockige schon schrieb, es gibt 1000 Möglichkeiten. Ich sehe das Ganze einfacher, und auch ich bin sehr katzenerfahren. Freigänger, die ein Zuhause haben, sind genauso unterschiedlich wie Freigänger,die sich komplett allein versorgen. Auch ich erlebe es immer wieder, dass beide Arten (allerdings extrem selten die Selbstversorger) zutraulich ankommen und sich streicheln lassen. Manche schnurren wie verrückt und bieten sogar ihren Bauch an. Selbst wenn man extrem vorsichtig berührt und die kritischen Stellen auslässt, kann das Verhalten urplötzlich umschlagen und die Katze beißt oder kratzt. Manche legen sogar den Beutegriff an.
Ich kann das nachvollziehen, wenn eine unerfahrene Hand sich ungeschickt bewegt oder die Gefahrenzeichen nicht erkennt. Auch ist mir klar, dass man eine Katze in Angst nicht anfassen sollte, weil das immer gefährlich ist. Aber es passiert eben auch nur einfach so - und ich kann es mir trotz 30 Jahren Katzenerfahrung nicht erklären.
Für mich gibt es nur noch Köpfchen kraulen bei Fremdkatzen, egal, was sie mir anbieten.
Katzen sind so ungeheuer vielschichtig in ihrer Persönlichkeit. Es ist nicht immer leicht zu wissen, wann sie wo und wie lange gestreichelt werden wollen.
Und vor allem ist jede Katze anders. Da kannst du eine am Kopf kraulen und sie mag das. Dann kommt sie auf die Idee, dass sie lieber ihren Kopf in deine Hand legen möchte. Ok, aber du streichelst sie dabei trotzdem mit der anderen Hand, aber das will sie nicht, sie will sich nur etwas in deiner Hand räkeln. Also stößt sie mit den Hinterläufen nach der Hand, die sie streichelt. Dann willst du die Hand wegnehmen, aber wegnehmen sollst du sie auch nicht, du darfst sie ruhig liegen haben, aber nicht streicheln, also hakt sie leicht in deine Hand und zieht die wieder zu sich ran. Fängst du dann wieder an zu streicheln, geht das Spiel von vorne los, mit den Hinterläufen. Und wenn du es nicht langsam begreifst oder sie bewußt ärgern willst, wird sie sauer.
Katzenstreicheln ist eine Gratwanderung. Das war nur ein Beispiel von vielen. Katzen brauchen sehr viel Respekt und haben sehr viel Würde, auf die sie Wert legen. Und sie gehen liebend gerne mit Menschen spazieren.
Manchmal ist das Knabbern an der Hand aber auch zärtlich gemeint, weil sie dich zum Fressen gern hat.
Da wird sie traurig sein, glaub mir. Aber gut, ist ja nicht deine.
Bei eigenen Katzen sollte man sich wirklich die Mühe machen, in ihnen zu lesen. Das ist genau so, als wenn man einen Partner hat, den man "lesen" kann. Katzen haben so ein sensibles Herz, das auch brechen kann. Ich habe das mal erlebt. Meine Katze hatte etwas etwas Schlimmes angestellt, was, weiß ich nicht mehr. Daraufhin habe ich sie ignoriert. Gefüttert und so, ja, raus und reingelassen, wann sie wollte, ja. Aber nicht mit ihr gesprochen und sie auch nicht gestreichelt. Nach 3 Tagen hat sie so ein herzzerreißendes Jaulen ausgestossen, ich habe so etwas nie wieder gemacht. Mein Benni letztens, der weiß schon, dass die Speisekammer off limits ist, ist aber trotzdem reingehuscht. Dann hab ich ihn genommen, klopf, klopf, klopf aufs Hinterteil und rausgesetzt. Da stand er dann wie ein Häufchen Elend, Kopf gesenkt und ich dachte der weint gleich. Da musste ich ihn schnell auf den Arm nehmen und trösten. Hab ihm aber gesagt, das er da doch nicht reinsoll.
Ich rede immer mit den Katzen. Auch wenn sie das nicht alles verstehen, orientieren sie sich sicher viel am Klang der Stimme.
Benni ist der mit viel Weiß. Die mit dem weißen Strumpfband ist die Mutti von den 5 Jungs. Schau dir das Video an und versuche zu lesen, was in den einzelnen Katzen vorgeht. Bei einigen ist es leicht!
Ein Warnbiß ist es, wenn sie danach auch abhaut, meist wie abgeschossen.
Wenn sie während des Kraulens "beißt" und dann wieder Köpfchen gibt, war es eher ein Liebesbiss
Ja die Liebesbisse kenne ich auch. Aber die Katze ist dann witzig zwei Meter weiter gegangen.
Wenn sie weggeht und nicht weiter schmust, will sie mit dem Biss die Session tatsächlich beenden.
Da sie in der Nähe bleibt, schätzt sie aber weiterhin deine Gesellschaft.
Ein solcher Warnbiss bedeutet:
Vorsicht
Stop, lass das
Auf keinen Fall an dieser Stelle anfassen, genau jetzt nicht
Wenn du noch einmal.... dann werde ich richtig sauer und du wirst dann Schmerzen haben und/ oder bluten
Der Warnbiss kommt im Normalfall erst dann zum Einsatz wenn die anderen (subtileren) Warnsignale ignoriert werden.
Übliche No-Go-Bereiche wenn man eine Katze anfasst:
- Bauch/ Unterbauch
- Analbereich
- Pfoten
- Nase
- Achseln
Wie ausgeprägt die negative Reaktion einer Katze ist, die dort berührt wird, ist von Katze zu Katze verschieden.
Beispiel anhand unseres Katzenweibchens:
Sie hasst es an den Pfoten berührt zu werden. Sie hasst es auch wenn sie mit ihrer Pfote "aus Versehen" auf eine menschliche Handfläche tritt. Reaktion: Sie schüttelt umgehend diese Pfote. Das sieht für uns Menschen natürlich erst mal lustig aus. Provoziert man das Pfotenschütteln indem man sie erneut dort berührt, kann dies ein oder zwei Mal noch passieren (das Schütteln der Pfote). Doch als Nächstes sucht sie räumlichen Abstand indem sie ein paar Zentimeter wegrückt oder zumindest die Pfote zu sich heran zieht. Wenn der Mensch nun die Pfote weiterhin "nervt" sieht sie einen unwirsch an, miaut unwillig. Nächste Stufe: Sie sträubt ihr Fell, stellt die Ohren anders, deutet einen möglichen Warnbiss an (zuckt mit ihrem Kopf in Richtung der menschlichen Hand). Letzte Stufe: Tatzenhieb (bei einem Erwachsenen mit dem Einsatz der Krallen) und Warnbiss (bei einem Erwachsenen fest, bei einem Kleinkind nicht mal ein Zwicken).
Das "um dich herum laufen" kann bedeuten "Hey, ich will genau jetzt Aufmerksamkeit von dir". Es kann aber auch bedeuten "Ich schau dich jetzt mal von allen Seiten an und gehe sicher das du mir nichts Böses willst".
Das "an dir reiben" ist zum einen eine typische Verhaltensweise um sozialen Kontakt herzustellen, zum anderen markiert eine Katze den Gegenstand/ das Lebewesen mit ihrem persönlichen Geruch wenn sie sich daran reibt.
Ja, es gibt Katzen die auch Fremden gegenüber zutraulich sind (eigentlich schade, denn solche Katzen sind gefährdet da es eben auch böse Menschen gibt die der Katze dann absichtlich ein Leid zufügen können).
Es gibt Katzen, die gewöhnen sich an immer wieder auftauchende Passanten. Wenn man beispielsweise einer bestimmten Katze in der Nachbarschaft häufig begegnet. Je nach Vorsicht dieser Katze ignoriert sie dann diesen Menschen einfach nur, rennt aber nicht weg. Oder aber sie kommt an bzw. lässt sich locken, scheint zutraulich zu sein, markiert diesen Menschen durch das Reiben ihres Fells.
Ich hatte sie nur ganz vorsichtig am Rücken gestreichelt. Vielleicht hat sie sich auch erschrocken. Sonst bin ich schon katzenroutiniert, nur bei fremden Katzen ist mir das aufgefallen. Das nächste Mal streichel ich dann weniger und lass sie um mich herumschwänzeln. Ja leider gibt es genug Untermenschen auf dieser Welt :(
Oh ja, das hatte ich vergessen zu schreiben.
Eine Katze die überrascht wird reagiert unwirsch.
Wenn sie grade nicht damit rechnet das sie berührt wird erschreckt sie sich. Selbst wenn sie sich eine Minute zuvor noch streicheln ließ.
Je nach ihrer Vorerfahrung (es gibt ja auch Katzen die früher mal negative Erfahrungen machten mit Menschen) kann das von jetzt auf gleich umschlagen.
So einen Kater hatte ich vor Jahren in meiner Nachbarschaft (ein älterer Nachbar erzählte mir sogar das dieser Kater früher grundsätzlich die Postboten anfiel die es wagten sein Heimatgrundstück zu betreten, ein wahrer Kampfkater eben). Mich wunderte es erst, da ich ihn als sehr vorsichtigen, aber auch zutraulichen, liebesbedürftigen, anhänglichen, fordernden Kater kennenlernte . Bei dem man einfach nur sehr genau aufpassen musste wie man sich bewegt/ das man keine plötzlichen Bewegungen machen darf/ das man nach Möglichkeit nicht plötzlich husten oder niesen darf/ das man ihn nur gefahrlos berühren darf wenn er sieht das da grade eine Hand ankommt.
Du kannst das nächste mal probieren, sie erst über den Kopf zu streicheln! Dann sehen sie deine Hand und können sich darauf vorbereiten. Ein paar mal über den Kopf, und dann langsam vom Kopf aus über den Rücken! Da konnte bei mir bisher keine Katze widerstehen!
Ja, das ist das Beste. Ich hab meinem Nachwuchs auch von Beginn an beigebracht: Zeig dem Tier (egal ob Hund oder Katze) erst deine Hand, wenn das Tier daran schnuppert nähere sie vorsichtig dem Kopf des Tieres. Bei Katzen ists ja oft so das sie - wenn sie dann Kontakt haben möchten - ihren Kopf an der Hand reiben oder ihn an die Hand schmiegen.
Dann kann man vorsichtig den Bereich zwischen den Ohren streicheln (ich habe die Erfahrung gemacht das die meisten Katzen es lieben wenn sie mit ein paar Fingern ganz vorsichtig im Bereich der Stirn bis hoch zwischen dei Ohren gestreichelt werden).
Auch ein sehr sensibler Punkt: der Bereich am unteren Rücken (Handbreit bis zum Schwanzansatz). Viele Katzen buckeln dann diesen Körperbereich regelrecht hoch sobald sie dort gestreichelt werden. Allerdings mag das nun auch wieder nicht jede Katze gleich gern.
das mach ich auch gern, das machen sie eigentlich nur, wenn sie ein bischen nervös oder unsicher sind oder man zu schnell näher kommt. Ich halte einfach mal die Hand hin, ohne sie anzufassen, bis sie ihren Kopf dran reiben :) und streichel nur, wo sie es gerne mögen, am Hals und am Kopf. Ab und zu muss man mal innehalten und gar nichts machen, dann kommen sie auf einen zu und suchen die Nähe von sich aus. Gruß
Ja genau, es ist bei manchen Katzen eine Gratwanderung xD Aber das nächste Mal lass ich sie einfach um mich herum laufen und fasse sie dann nicht an.