Keramik inlay aus Labor oder CEREC?
Hallo,
Vielleicht kennt sich ja jemand aus:
Ich möchte meine Zahnfüllungen (Komposit) mit Keramik inlays versorgen, da diese langlebiger sind und somit seltener ausgetauscht werden muss, was die gesunde Zahnhartsubstanz schont.
Nun stellt sich mir die Frage ob es einen Unterschied in Qualität macht ob das Inlay in einer Sitzung vor Ort erstellt wird also Cerec oder im Labor. Cerec hat den Vorteil, dass man in einer Sitzung versorgt wird und somit kein Provisorium braucht. Mir ist wichtig dass das Inlay sehr gute Qualität hat und bei guter Mundpflege eben sehr lange hält.
Hat jemand Erfahrungen bzw wissen darüber und kennt eventuell einen sehr guten Arzt in München Umgebung?
Danke
2 Antworten
Also es kommt sowohl auf den Zahnarzt an, der das Cerec bedient oder auf den Zahntechniker, der Dein Inlay macht. Die gefrästen Inlays sind mittlerweile sehr passgenau, kommt aber auch auf den Hersteller des Materials an, den Kleber etc. und natürlich die eigene Mundhygiene. Es gibt mittlerweile ganz tolle Materialien, die ähnlich wie wie eine Kompositfüllung ist, aber viel mehr keramische Füllstoffe aufweisen. Meine Füllungen halten bereits knapp 20 Jahre. Das muss jeder für sich entscheiden. Da gibt es keinen grundsätzlichen Rat was besser ist.
Bei dem Cerec-Verfahren wird dein Mund mit einem 3D-Scanner abgescannt und man lässt ein Computerprogramm durchlaufen, der das Design übernimmt. Herausgefräst ist es innerhalb von ca. 15 bis 30 Minuten (kommt auf die Größe, Oberflächenfeinheit und das Gerät an). Vielleicht wird es dann noch etwas poliert und eingesetzt.
Für ein Inlay im Labor wird ein 3D-Scan oder ein altbewährter Abdruck gemacht. Der Techniker modelliert und designt das Inlay und lässt es auch fräsen (beim 3D-Scan) oder kann es auch manuell mit Wachs modellieren und dann in Keramik umsetzten (bei Abdrücken). Dann wird normalerweise das Inlay etwas angemalt und glasiert.
Das eingesetzte Material ist in allen Fällen sehr ähnlich.
Ich persönlich würde mich für die Variante im Labor entscheiden und meinen Zahnersatz selbst anfertigen (bin Zahntechniker).
Es kommt auf die Genauigkeit der Anfertigung an. Ich habe bisher nicht die besten Erfahrungen mit Intraoralscannern gemacht. Die Technik ist meiner Meinung nach noch zu jung und in den Kinderschuhen. Wenn der Klebespalt zu groß ist (entweder so eingestellt oder durch fehlerhaften Scan), kann der Kleber (bzw. Zement) mit der Zeit seinen Halt verlieren. Ist der Spalt zu gering, gibt es am Zahn und in der Restauration Spannungen. Das Material ist zwar ähnlich, aber die Glasur verfeinert die Oberfläche besser als es eine manuelle Politur könnte. So nützt sich der Antagonist (der berührende Zahn im Gegenkiefer) weniger ab.
Solltest du dich dazu entscheiden, deinen Zahnersatz im Labor zu fertigen, will ich dir nur noch auf den Weg geben, dass du dir dein Labor aussuchen kannst. Der Zahnarzt wird dir zwar eins empfehlen, aber wenn du dir schon eins ausgesucht hast, muss er deine Wahl respektieren.
Ich schreibe das alles aber aus der Sicht eines Zahntechnikers, das solltest du immer im Hinterkopf behalten. Ich versuche aber alles mit bestem Wissen und Gewissen zu schreiben.
Also kann man sagen dass die Haltbarkeit in solchen Fällen mehr auf den Arzt und die Mundpflege des Patienten abhängt als vom Material selbst? Denn das Material ist wie du eben sagtest nahezu gleich.