Kieferzyste Erfahrungen
HAT JEMAND SOETWAS SCHON MAL GEHABT?Wie merkt man diese hat jemand Erfahrungen damit?
3 Antworten
Es gibt einige verschiedene Arten von "Kieferzysten". Es ist schwer deine Frage so zu beantworten, sie müsste etwas spezieller sein. Dass man eine Zyste, welche auch immer, hat, bemerkt man durch Schmerzen oder Nervausfällen beispielsweise. Man sieht sie auf einem Röntgenbild.
Jep... Kieferzyste ist für mich ein Thema gewesen... 5 Jahre lang....
Es begann mit einer Zahnwurzelentzündung und wahnsinnigen Schmerzen...also "normal". Nachdem der Zahn aufgebohrt war, eine Wurzelkanalbehandlung durchgeführt wurde und schließlich die Entzündung wieder abgeklungen war, hatte ich unter der Zahnwurzel im linken Unterkiefer eine kleine Zyste im Knochen...vielleicht 2 mm groß. Aber es war alles wieder ruhig. Nach mehreren kleineren Attacken mit "Zahnschmerzen" kam es nach drei Jahren erneut zu einer heftigeren Entzündung, erneut wahnsinnige Zahnschmerzen. Im Röntgenbild zeigte sich ein inzwischen erbsgroßer Hohlraum. Die Zyste war erneut entzündet und mit Eiter gefüllt. Der Zahnarzt versuchte, diese Zyste erneut durch den Zahn (aufbohren) zu entlasten und die Entzündung wurde mit Antibiotika behandelt. Mir wurde die Entfernung des Zystenbalges (= hautige Auskleidung des Hohlraums = Zystenbalg) nahegelegt. Die Überweisung zum Kieferchirurgen nahm ich wahr, doch der wollte "nicht so recht", weil ihn ein Zahnbrücke bei seiner Arbeit behindert hätte. Er war sich schlichtweg zu fein, diese Brücke zu entfernen und schickte mich zu meinem Hauszahnarzt zurück. Die Entzündung war aber inzwischen wieder weg und ich hatte keine Schmerzen mehr. Aufgrund mangelnder Zeit (und Schiß) habe ich diese Maßnahmen auf irgendwann verschoben. Das "Irgendwann" ereilte mich im November 2012. Diesesmal nicht mit Schmerzen, sondern an einem Sonntagnachmittag wurden Unterkiefer auf dieser Seite und Kinn taub. Einfach so, innerhalb weniger Stunden. Als medizinische Fachfrau wusste ich gleich, dass nun mein Unterkiefernerv (N.mandibularis) irgendwas haben musste. Dieser Nerv wird ja auch so schön betäubt, wenn am Unterkiefer gebohrt werden soll. So fühlte es sich auch an. Ich begann sofort mit der gewohnten Antibiose, aber diesmal lies ein Erfolg auf sich warten. Dienstags bin ich zum Zahnarzt und beim erneuten Röntgen zeigte sich eine mittlerweile kirschgroße Zyste, die nun auf den Nerv drückte. Schmerzen konnte ich keine (mehr) empfinden. Am gleichen Abend bekam ich einen Termin bei einem Oralchirurgen, der den Kiefer über der Zyste (und die Zyste) mit einer sogenannten Schröderschen Fensterung entlastete (also vom Kieferknochen her die Sache aufbohrte) und mit Unmengen NaCl spülte. Das ganze sollte sich dann 2 Wochen beruhigen. 2 Wochen später hatte ich dann den Termin zur eigentlichen Zystenentfernung und Wurzelresektion von zwei weiteren Backenzähnen. Du glaubst nicht, wieviel Angst ich davor hatte. Aber diesmal bin ich hingegangen, zumal mein Kiefer anhaltend taub war. Die OP vom Kieferknochen aus (also von der Seite her), war überhaupt nicht schlimm, nur ein Riesenschnitt im Zahnfleisch, der anschließend genäht wurde. Das war am 07.Dezember. Die Entfernung der Zyste gestaltete sich recht schwierig, weil der Zystenbalg durch die vielen Entzündungen (die ja nicht immer dramatisch waren), sich mit dem Kieferknochen verbacken hatte. In dieser OP stellte der Oralchirurg erneut fest, dass mein Mandibularisnerv mitten in diesem Chaos lag und eine heftige Drucknekrose abbekommen hatte. Er veranschlagte die Zeit bis zur vollen Wiederherstellung auf bis zu einem halben Jahr. Inzwischen sind viele Wochen vergangen. Das Taubheitsgefühl ist weitgehend weg, aber der Nerv spinnt immer noch. Die Unterlippe unten links gehört nicht richtig zu mir, was beim Sprechen stört und wenn ich irgendwo den Unterkiefer in diesem Versorgungsareal berühre, habe ich sofort über der gesamten Region ein undefinierbares Kitzeln und ein pelziges Gefühl. Desgleichen spüre ich Mißempfindungen, wenn ich mit der Zunge in die Zahnfleischfurche zwischen Zahnreihe und Wange fahre.
Warum ich das alles erzähle? Das war sicher kein Heldenstück von mir und heute weiß ich, dass ich SOFORT auf den Rat hören würde, wenn ich erneut eine Zyste hätte. Die Entfernung der Zyste war letztendlich (trotz meiner Zahnarztangst) absolut nicht schimm. Die Komplikationen stellen für mich heute allerdings ein vorher nicht vorstellbar gewesenes Handicap dar. Sollte Dein Fall ähnlich gelagert sein, dann gehe unbedingt los. Zysten können sich immer entzünden und dann wirklich furchtbare Auswirkungen haben, auch wenn sie an und für sich "gutartig" sind.
LG eosine
Danke tamtaram...:) ... ich würde mich aber wirklich mehr freuen, wenn ich es nicht soweit hätte kommen lassen. Bin gar nicht stolz drauf. Und eigentlich erkläre ich aus meinem Beruf heraus medizinische Dinge hier auf GF immer sachlich, so auch in meinen vielen anderen Antworten...
Dieses "Missgeschick" ist mir im Prinzip sehr "peinlich", weil ich es hätte wissen oder ahnen müssen. Deswegen habe ich in diesem speziellen Fall auch "ausgepackt", damit an einem "Einzelbeispiel" der Fragesteller vielleicht ahnt, wie weit sowas gehen kann und das auch jemand vom Fach durchaus Ängste nachvollziehen kann und nicht immer nur mit erhobenem Zeigefinger dasteht...
Danke erstmal für deinen ausführlichen text. Bei mir ist es etwas anders. Ich habe Druckgefühl in der Wange neben der Nase und dieser Druck wandert mal weiter links mal rechts mal paar stunden keine schmerzen dann extrem.... Habe dann einen Terim zum CT, hoffe ich weiß dann was ist!
Also ich hatte vor 2 Wochen auch eine radikuläre zyste im oberkiefer ich hatte am Anfang des Jahres bemerkt das mir beim bücken Wasser aus der Nase lief und ein knistern hörte ich ebenfalls in der Region der kieferHöhle ich hatte im Dezember 2014 eine nnh Entzündung die der hno Arzt auch diagnostizierte ! allerdings wie ich jetzt weiß kam das alles durch die anfängliche Entzündung an meiner Wurzel zahn 14 aber das denkt man sich ja nicht jetzt in November War ich das erste mal los als ich in zwischen meiner wange/zahnfleisch einen kleinen knubbel merkte!bin Dann doch sehr besorgt zu meinem zahnarzt und schilderte ihn das er schickte mich nach hause mit einer apikale pardontittis das Ding würde am zahnfleisch allerdings in 2 Wochen ein ganzen fühlbares Stück größer wieder zum Zahnarzt der dann nach genauem hinschauen etc eine zyste vermutete und schickte mich zum mkg der dann die zyste bestätigte! 2 Wochen später War es dann so weit (totaler angstPatient) die zyste würde rausgeschält und die schleimhaut wurde gekappt der schuldige zahn ist raus und dann kam auch noch die mav dazu alles musste genäht werden die zyste wahr sehr groß und die op dauerte 45min das alles hätte ich ohne eine dormicum spritze nicht überstanden ich kann jedem nur nahelegen so etwas sofort behandeln zu lassen denn um so größer und so mehr Komplikationen können entstehen ich hatte so eine schwellung das der Arzt selber sagte in den Ausmaß habe ich das auch noch nicht gesehen! Also lasst euch da dran behandeln es ist nicht recht lustig nach der op aber mit Schmerzmittel kommt man gut aus und nach einer guten Woche ist das schlimmste überstanden!
Das wäre die sogenannte "radikuläre Zyste". Bei dir mit einem trefflichen Ausmaß - alle Achtung.
Du hast deinen Behandlungsablauf klasse erklärt, sehr hilfreich für viele Leute. Ich wünschte sowas könnte man hier öfter lesen. ;)