Können die mir irgendetwas machen?
Also ich nehme seid 1 Jahr Psychopharmaka für meine paranoide Schizophrenie. Weil ich momentan noch antriebslos bin, soll ich ein neues Medikament nehmen Reagila 1,5 mg statt Arpoya und Sertralin. Ich habe viel negatives über Psychopharmaka im Allgemeinen gelesen. Sind Psychopharmaka wirklich so schädlich?
Auf jedenfall hatte ich früher mehrere Jahre Selbstmord-Gedanken. Nun geht es mir aber besser und ich habe auch keine solche Gedanken mehr. Ich würde gerne von diesen Tabletten herunterkommen, habe aber Angst das mir meine Betreuerin ein Strich durch die Rechnung macht. Kann Sie theoretisch veranlassen, dass ich dann in einer Psychiatrie muss, obwohl ich nicht will, wenn ich die Tabletten nicht nehme? Meine Betreuerin und mein Psychiater stehen in Kontakt. Kann mich der Psychiater zwingen, diese Tabletten zunehmen?
7 Antworten
Ja, er kann dich zwingen, wenn ohne die Tabletten du Selbstmord Gedanken hast.
Ich glaube allerdings das die Antriebslosigkeit von den Tabletten eine Nebenwirkung ist und mein Hausarzt hat es auch gemeint. Wie soll man eine Nebenwirkung mit Tabletten bekämpfen, Die davon kommen?
Von Medikamenten sollte man langsam wieder runter kommen nicht abrubt.
Wenn du ein Bein gebrochen hast und der gibs ab ist, rennst du auch nicht gleich einen Marathon, man muss sich eben langsam steigern, bzw langsam wieder absetzen.
Sowas besprichst du am besten mit deinem Arzt. Er hat Schweigepflicht.
Ist es überhaupt möglich mit shizophrenie ohne Medikamente zu leben?
psychopharmaka haben einen schlechten ruf. aber andere tabletten - ob es da z.b. um mittel gegen bluthochdruck, gegen cholesterin oder um die "pille" geht - nehmen die meisten dann doch sorglos auf dauer mit der einstellung "die brauche ich". wieso sollte man für die geistigen funktionen nicht genauso wie für körperliche funktionen medikamentöse unterstützung auf dauer nehmen dürfen?!
schizophrenie ist eine erkrankung, die man nicht so einfach los wird. wichtig ist, sich bei der therapie diszipliniert zu verhalten.
das kann man am besten, wenn man von der therapie überzeugt ist. daher solltest du mit deinem psychiater sprechen. ihm vor allem solltest du die frage stellen, ob psychopharmaka wirklich so schädlich sind. er kann dir sicher auch empfehlungen geben, wie du dich über deine erkrankung informieren kannst.
was deine betreuerin veranlassen darf, hängt davon ab, welche rechte ihr übertragen worden sind. es gibt betreuer, die in gesundheitlichen belangen entscheiden dürfen/müssen.
Gegenfrage: Gäbe es bei Dir die Chance der Heilung? Ich vergleich das mal mit einem Depressiven: Dieser hätte die Möglichkeit, durch Ändern seiner Lebenseinstellung, geheilt zu werden. So theoretisch. Dann wäre er von den Tabletten weg. Und wie ist das bei Dir?
An sich sind Psychopharmaka ein Hilfsmittel, das man zunächst einmal positiv sehen muss.
Hallo!
Schon mal drüber nachgedacht, dass es Dir (auch) wegen der Tabletten so viel besser geht und Dein Zustand sich nach dem absetzen wieder verschlechtern könnte.
Im übrigen sollte man sowas nicht von jetzt auf gleich absetzen.