Können Menschen gezwungen werden bestimmte Medikamente einzunehmen?
Ich musste selbst mal eine Zeit lang Psychopharmaka nehmen und alle meine Symptome sind besser geworden als ich sie NICHT mehr genommen habe.... jetzt sagt ein bekannter von mir der schon länger welche nimmt er müsse sie nehmen es würde kontrolliert werden regelmäßig aber eigentlich würde er Sie lieber weg lassen weil es ihm ohne auch besser geht..... kann so was überhaupt sein? Ich habe ehrlich gesagt noch nie davon gehört dass man zu so was quasi gezwungen werden kann... Und wenn mit was für einer Begründung dürften die das?
6 Antworten
Neinnn, das ist grundsätzlich erstmal nicht möglich. Eine Ausnahme wäre ein lebensgefährliches Verhalten gegenüber sich selbst oder andere, dass durch eine Erkrankung ausgelöst wird. Hier kann der behandelnde Arzt auch Medikamente gegen den Willen des Patienten verabreichen oder ihn zwangsweise in´s Krankenhaus stecken. Hier gibt es aber durchaus die Möglichkeit, dass der Arzt auf den Wunsch des Patient rücksicht nimmt, wenn bspw mehrere Medikamente zur Auswahlt stehen.
Rechtlich gesehen ist hier aber eine richterliche Verfügung nötig, welche zeitgleich beantragt wird, aber dann in der Regel erst ein paar Tage nach Beginn der Zwangs-hospitalisierung/-medikation vorliegt.
Man hat normalerweise auch die Möglichkeit einen Widerspruch einzulegen und ein Gutachten zu fordern. Dass ein Arzt, aus welchen Gründen auch immer, jemanden im Alleingang wegsperrt, evtl sogar entgegen des Patientenwohls, wäre theoretisch denkbar(wenn die Behörden im dunkeln gehalten würden), aber praktisch kaum umzusetzen. Darum muss man sich also wirklich keine Sorgen machen ;-)
LG
Eine Zwangsmedikation ist nur bei akuter Selbst- oder Fremdgefährdung duch Ärzte möglich. In der Praxis trifft dies vorwiegend hochgradig psychotische Menschen, welche -um es in einem Alltagsbegriff auszudrücken- komplett ihren Verstand verloren haben. Bei anderen Beschwerden wie z.B. hochgradigen Manien kann in einigen Fällen eine Zwangsmedikation ebenfalls "angebracht" sein. Bei Menschen mit Krankheitseinsicht (wie z.B. bei Depressionen) hingegen ist eine solche Massnahme nur in Ausnahmefällen überhaupt notwendig. Wichtig in allen Fällen ist die akute Selbst- oder Fremdgefährdung.
Ja, in der Akutpsychiatrie kommt das häufig vor. Man kann Menschen, die aufgrund ihrer Psychose andere gefährden zwingen, Medikamente zu nehmen, das muss aber ein Richter anordnen.
Ich hoffe mal nicht. Wobei mir wurden auch Medikamente verschrieben!
Das muss der Arzt entscheiden, bei Fremd- oder selbstgefährdung kann man gezwungen werden sie einzunehmen, z.b. wenn man in der geschlossenen Psychiatrie ist, ich würde sie weiternehmen um eine gute compliance (Zusammenarbeit) zu zeigen
Ob man die nur wegen der Compliance weiternimmt, kommt meines Erachtens auf die Nebenwirkungen an.