Können sich Katzen mit Tollwut infizieren beim Essen einer Fledermaus?
OK, Tollwut gilt in Deutschland als nahezu ausgerottet. Eine mögliche Bedrohung steckt in der Fledermaus, oder bei illegal eingeschleppten Tieren. Aber leider weiß ich nicht, ob der Verzehr (bzw. das Anknabbern) einer Fledermaus zur Übertragung von Tollwut führen kann. Gehört habe ich mal, dass sich ein Hund beim Verzehr von einem an Tollwut verendetem Tier nicht anstecken kann... (Klingt aber auch nicht ganz logisch). Aber wie sieht es denn bei "Katze frisst Fledermaus" eigentlich aus?
3 Antworten
Die Fledermaustollwut steht mit der terrestrischen Tollwut epidemiologisch nicht in Verbindung. Es handelt sich hierbei um eigenständige Virustypen. Eine Übertragung dieses Virus von der Fledermaus auf den Mensch wurde in Europa zuletzt im Jahr 2002 in Schottland nachgewiesen. Damals wurde ein Fledermaus-Forscher von einer tollwütigen Fledermaus in die Hand gebissen. Katzen hingegen scheinen nicht der geeignete Wirt für das Virus zu sein. Im Laborversuch konnten Katzen (und auch Hunde) nur mit sehr hohen Dosen infektiösen Materials infiziert werden, das direkt in das Hirn der Versuchstiere eingespritzt wurde. Eine Infektion von Katzen auf natürlichem Weg, wie es durch das Fangen und Fressen von erkrankten Fledermäusen denkbar wäre, wurde in Europa bislang noch nicht dokumentiert. Dies scheint nach derzeitigem Kenntnisstand sehr unwahrscheinlich bis ausgeschlossen.
Robert Koch Institut ;) http://www.rki.de/DE/Content/Infekt/EpidBull/Archiv/2011/08/Art_01.html
Quellen im Internet habe ich leider keine gefunden, aber solche Versuche wurden vom FLI sowie von weiteren nationalen Tollwut-Referenzlaboren durchgeführt. Tierärzte, die regelmäßig an Weiterbildungen teilnehmen, sollten diese Studien eigentlich kennen. Ggf. mal hier nachlesen. Dies ist zwar keine offizielle Quelle, aber auch recht informativ geschrieben. http://www.tierarzt-saar.de/default.aspx?PID=62
Von deinem Link: "Ohne Behandlung eines Bisses durch eine Tollwut-positive Fledermaus kann die Krankheit nach einer Inkubationszeit von ca. 14 Tagen ausbrechen. Bislang sind in Europa vier menschliche Todesfälle bekannt, die durch Fledermaustollwut hervorgerufen wurden, je zwei durch EBLV 1 und 2. Der letzte Fall ereignete sich 2002 in Schottland (EBLV 2). Eine Übertragung auf Haustiere wie Katzen und Hunden wurde bis jetzt nicht berichtet. Eine Übertragung auf Haustiere konnte im Tierexperiment bislang nur unter Anwendung sehr hoher Dosen und cerebraler Infektion erfolgen."
4 menschliche Todesfälle und eine nachgewiesene Übertragbarkeit auf Hund/Katze, auch wenn es eine hohe Dosis ins Gehirn selbst war, sollte zeigen, dass es nicht so ungefährlich ist, wie manche es gerne hätten. Grade wenn selbst das Robert-Koch.Instut davor warnt, es zu gering einzuschätzen ;)
Trotz allem sollte eben kein ungeimpftes Tier ins Freie gelangen.
Erst einmal sollte eine Katze die mit Fledermäusen Kontakt hat bzw. genrell wenn sie raus geht IMMER Tollwut geimpft sein.
Sollte auch nur ein minimaler Verdacht auf kommen, dass dein Tier infiziert sein KÖNNTE, kann es vom Vet. Amt eingeschläfert werden.
Und ja das Tier könnte sich infizieren. Die Viren sitzen gehäuft im Speichel, der einmal kurz nach dem Tod vermehrt austritt, bzw. meist ja alles mitgefressen oder abgeleckt wird
bei verdacht beobachten und tierarzt fragen
Eine Quellenangabe wäre hilfreich. Denn die meisten Tierärzte sind da anderer Meinung und ich würde da kein Risiko eingehen.