Hallo,
hier hat sich wieder eine merkwürdige Situation ergeben: Ein Verwandter lebt in einem Seniorenwohnheim. Er ist dement, kann kaum stehen (in sehr seltenen Fällen jedoch ein paar Schritte gehen), ist inkontinent, hat Pflegestufe 2.
Kürzlich wurde von einem Hausarzt angeordnet der Schulterbereich, welcher nach einem Sturz geschwollen aussah, sollte geröntgt werden. Mit der Fahrt zum Krankenhaus und der Begleitung des Seniors, sollte die Familie beauftragt werden. Das wäre normal und man würde das immer so machen. Ansonsten müsse man diese Extraleistungen in Rechnung stellen.
Davon abgesehen, dass in der Familie niemand in der Lage scheint diese Aufgaben zu bewältigen, da es u.a. an geeigneten PKWs, körperlicher Kraft und Fachkenntnissen mangelt, wollte ich euch fragen ob das tatsächlich so ist und Familienangehörige damit beauftragt werden mit Bewohnern von Seniorenheimen zu Ärzten zu fahren.
Einerseits kann ich mir das schon vorstellen, allein aus der Tatsache heraus es würde ein Arbeitskräftemangel in Seniorenheimen vorherrschen. Demgegenüber empfinde ich es als eine Überlastung und eigentlich sogar fahrlässig Menschen mit solchen Aufgaben zu konfrontieren, die weder sicherstellen können diese Situationen zu meistern, noch über geeignetes Gerät verfügen.
Der Senior muss außerdem seit Wochen zum Augenarzt, er braucht Salbe für die Augen. Außer mir scheint das niemand sehen zu wollen. Und ich habe nicht den Anflug einer Ahnung wie ich diese Fahrt und den Aufenthalt beim Augenarzt meistern könnte. Das ist alles nicht so trivial, wie es sich vielleicht anhört. ...Als die gesundheitliche Situation noch nicht ganz so angespannt war, habe ich das über Jahre hinweg natürlich gemacht - also Begleitungen zu Ärzten und vieles mehr. Ich sehe mich jetzt aber nicht mehr in der Lage dazu.
Davon abgesehen, muss ich ja, wieder jeder andere Mensch auch, arbeiten und Geld verdienen, und ab mittags für meine Kinder da sein. Termine bei Fachärzten dauern erfahrungsgemäß recht lang, also ein paar Stunden + An- und Abfahrt aus ländlicher Gegend hin zu den Ärzten in Städten. Wie soll ich das denn stemmen?
Was passiert denn mit Bewohnern von Seniorenheimen, wenn die keine Angehörigen haben, fährt mit denen auch niemand zum (Fach-)Arzt?