Loch in Mikrowelle gefährlich?

4 Antworten

Wenn das Gitter intakt ist, dann ist die Abschirmung nicht beeinträchtigt.

Wenn Strahlung entweicht, kann das schon gesundheitliche Folgen haben, da sich bestrahltes Körpergewebe erwärmt. Deshalb müssen Funkamteure auch Sicherheitsabstände einhalten.

Hallo IHDSJK

Glas hält keine Mikrowellen ab, das bewirkt nur das Lochblech in der Türe. Wenn dieses Lochblech in Ordnung ist dann können keine Mikrowellen nach außen dringen

Gruß HobbyTfz

Originalteilzitat "kernash"

Deshalb müssen Funkamateure auch Sicherheitsabstände einhalten".

Dieser Vergleich hinkt: Sorry für die jetzt folgende fachliche Abhandlung in groben Stichworten.

- Funkamateure arbeiten meist in Frequenzbereichen (rd. 1,8 Mhz - rd. 440
Mhz) welche somit um VIELES UNTERHALB des Mikrowellenbereiches und
somit auch unterhalb des Mikrowellengerätes liegen.

Es gibt auch im Ghz-Bereich aktive Funkamateure. Diese können zwar auch rechtlich gesehen mit "Vollgas" im Ghz-Bereich senden.

Nur ist u.a. wegen der im Ghz-Bereich erheblichen techn. Verlustleistung (u.a. wegen Antennenkabeldämpfung) und erheblicher Wärmeentwicklung des Senders ein beträchtlicher techn. Aufwand mit entspr. hohen Kosten für die Technik nötig.

Zum Vergleich: Mikrowellengeräte arbeiten im Ghz-Bereich (ca.
2,455 Ghz = rd. 12cm) mit einer Leistung von rd. 700W aufwärts. Allein hier beträgt die Eindringtiefe für Essmaterialien nur wenige cm.

Kein Wunder also, daß z.B. Tiefgefrorenes nach kurzer Garzeit zwar oberflächlich knallheiß, weiter im Inneren jedoch noch eiskalt ist. Deshalb sollte man Tiefgefrorenes bzw. Speisen aus dicken Material ggfs. versuchen aufzuteilen, um sie schneller warm zu bekommen.

Funkamateure wie vorerwähnt, nutzen meist den Bereich rd. 1,8 Mhz - 440 Mhz.

Im Ghz-Bereich ist die Eindringtiefe auf Materialien höher als bei Frequenzen unterhalb des Ghz-Bereiches.

- Funkamateure verwenden auch keine derart hohen Leistungen womit man
z.B. Halten eines Steaks vor die Sendeantenne der Funkstation im
Sendebetrieb dieses Steak erwärmen könnte.

- Grundsätzlich gilt physikalisch kurz gesagt:

Je höher die Frequenz desto größer die Eindringtiefe auf Materialien.

- Im Ghz-Bereich arbeiten jedoch auch Radarsysteme mit teils erheblichen
Sendeleistungen. Hier ist es durchaus realistisch, sich beim Stellen vor
die Radarantenne div. Verbrennungen bzw. Denaturierungen zu zuziehen. Was durchaus schon vorkam.

- Sicherheitsabstände für Funkamateure: Mehr Vorsorge
bzw. künstlich geschürte Hysterie durch Fachunkundige als tatsächliche
Gefährdung für sich in der Nähe aufhaltende Personen.

Diese müssten flapsig gesagt, sich z.B. die Antenne während des Sendebetriebes irgendwo einführen, um sich damit selbst zu gefährden.

Um andere Personen im Nahfeld von Funkamateur-Antennen ernsthaft zu schädigen, müsste der Funkamateur also z.B.

a) mit exorbitant hohen Sendeleistungen (weit oberhalb von 1KW) arbeiten und

b) im genannten Ghz-Bereich aktiv sein sowie

c) sich die Person im absoluten Nahfeld (wenige cm) aufhalten um geschädigt werden zu können

Einzig bei Digitalfunk (und somit größtenteils bei gepulster Leistungsabgabe
bestünde auch unterhalb des Ghz-Bereiches die Möglichkeit Personen im
absoluten Nahfeld evtl. zu beeinflussen bzw. schädigen.

Dieses wird in div. Foren, Medien etc..diskutiert.  Erste Untersuchungsergebnisse z.B. bei Handys, Smartphones etc..schließen
diesen Fakt nicht unbedingt aus, befinden sich  jedoch noch in weiteren
Untersuchungsphasen.

Handys, Smartphones etc..arbeiten meist nur bis max. 1 W auf dem 1800 und 2100 MHz Bereich und max. 2W im 900 Mhz-Bereich.

Und das ist unter der Voraussetzung eines vollen Akkus schon hoch gegriffen.

Wobei die meisten Funkamateure durchweg  analog funken (AM, FM, SSB, CW, RTTY etc) und das mit Sendeleistungen bis max. 750W (der höchst zulässigen Sendeleistung in Deutschland für Funkamateure)

Hier kommen an der Sendeantenne u.a. wegen
Kabeldämpfungsverlusten jedoch nicht alle 750W sondern grob geschätzt
ca. 20% weniger oder insbes. bei höheren Frequenzen und somit auch im Ghz-Bereich noch geringer an.

Selbst Funkamateur-Antennen mit hohen dBd-Gewinnfaktor gefährden z.B. auf 440Mhz auch mit höchstzulässiger Leistung (750W) keine Personen im
Nahfeld ab ca. 50cm aufwärts.

Schlussendlich zum evtl. Mikrowellenherd des Fragestellers.

Solange das Abschirmgeflecht der Mikrowellentür intakt ist sehe ich keine Gefährdung.

Ist die Abschirmung jedoch beschädigt, dann nach dem Anschalten des Mikrowellenherdes nicht unbedingt direkt davor stehen, um den Garungsprozeß anzuschauen, sondern ca. 50cm weiter entfernt bzw. seitwärts von der Mikrowellentür bleiben. Auf Dauer wäre dann ein neues Mikrowellengerät bzw die Reparatur beim jetzigen Gerät angeraten.

Dann erfolgreiches Garen, guten Hunger und bitte mein Fleißbienchen (GRINS) nicht vergessen, wenn das Vorstehende weiterhilft.

P.S. Bei Essen nicht kleckern, sonst ist die Jahreprämie fürs unfallfreie Essen dahin (GRINS)

IHDSJK 
Beitragsersteller
 07.08.2017, 00:22

Das ist die qualifizierte Antwort, auf die ich gewartet habe :)

Ich würde aufpassen! Ein Freund von mir hatte auch ein Loch in seiner Mikrowelle. Als er sich einmal Lasagne aufwärmen wollte und wiederkam war seine ganze Küche geschmolzen...

IHDSJK 
Beitragsersteller
 06.08.2017, 21:16

Echt wahr? Die meisten Werkstoffe reagieren doch nicht einmal in der Mikrowelle so heftig, und Plastik ohne flüssigen Inhalt verformt sich doch nicht mal. Er hat bestimmt den Backofen über Nacht offen gelassen ;D