Marihuana hat das Leben meines Bruder zerstört!

8 Antworten

Es gibt Menschen, die Cannabis zur Linderung ihrer Psychosen nehmen, wobei Cannabis aber nicht Auslöser der Psychose gewesen ist. Einen "Entzug", der vergleichbar wäre mit einem Entzug von Alkohol, Opiaten oder Beruhigungstabletten, gibt es nicht. Du solltest Dich erst einmal bei den behandelnden Ärzten über die tatsächliche Diagnose Deines Bruders informieren und nicht aus Deinen Ängsten heraus Dinge konstruieren, die so (sehr wahrscheinlich) nicht stimmen.

Wenn er sich nicht helfen lassen will hat er selber Schuld. Wenn er sein Leben so verbringen will kannst du kaum was dagegen tun. Wenn er bereit ist sich helfen zu lassen geh mit ihn zu einer Drogenentzugsklinik.

Man kann jemanden nicht längere Zeit und ohne vernünftige Begründung (Fremd- oder Eigengefährdung) auf einer geschlossenen psychiatrischen Station festhalten. Darüber muss außerdem meistens ein Richter entscheiden. Ich weiß jetzt nicht, wie das genau zurzeit in Eurem Bundesland (wenn Ihr überhaupt in Deutschland lebt) geregelt ist.

Du kannst Deinem Bruder helfen, indem Du ihm zur Seite stehst, mit ihm redest und ihn unterstützt, wie das Geschwister eben tun - und ihm hilfst und Gesellschaft leistest, wenn es darum geht, Zeit ohne Drogen zu verbringen. Allerdings solltest Du auch Grenzen ziehen, um Dich selbst zu schützen. Ihm z.B. kein Geld geben, wenn Du weißt, dass er sich davon nur Gras kaufen würde und in Momenten, wo Dich der Kontakt zu sehr belastet, ihn auf ein nötiges Minimum reduzieren. Niemandem ist damit gedient, wenn Du aus Solidarität mit Deinem Bruder auch noch Deine eigene psychische Gesundheit ruinierst.

Du solltest ihn auf keinen Fall unter Druck setzen. Keinesfalls solltest Du ihm Vorwürfe machen..

Du hilfst ihm wenn du ihn so akzeptierst, wie er ist und ihn nicht auf seine Sucht oder seine psychische Erkrankung....oder seine gegenwärtigen Psychosen reduzierst.

Vielleicht hilft es ihm, weniger zu konsumieren, vielleicht hatte er auch einfach Pech & schlechten Stoff erwischt.......

Versuch aber auch ihn dazu zu motivieren, Hilfe anzunehmen, bzw sich in eine Behandlung bei nem Psychologen oder Psychiater zu begeben, so dass er mit der Sucht & den Psychosen nicht alleine klar kommen muss- geschlossene Psychiatrie find ich scheisse- ich selbst bin der Ansicht, dass sie Menschen NOCH kränker macht, durch ihren Freiheitsentzug.....am besten hilfst du ihm damit, wenn Du ihm beistehst, für ihn da bist.....so dass es sich vermeiden lässt, dass er wieder in der geschlossenen landet - da nur schon der Aufenthalt dort, ein weiteres Trauma sein kann.

Sorry, aber dein Bruder muss dann ja immense Mengen rauchen...oder nebenbei noch andere Drogen nehmen. Fast mein gesamter Freundeskreis kifft und abgestürzt ist "nur" der, der sich an härteren Sachen versucht hat. Wurde auch immer dünner, hat angefangen uns zu beklauen, war immer gereizt, hat angefangen zu zittern, wenn er einen Tag mal nichts bekam. Unsere Kiffer aber...ne, die sind völlig normal, nur ein wenig seltsam. Aber das sind auch meine anderen Freunde. Helfen kann da jedenfalls nur ein Entzug, privat geht sowas meist in die Hose...ich würde ihn davon überzeugen in eine Klinik zu gehen, sei aber einfühlsam und dränge ihn nicht zu sehr, sonst wird nur wütend.

SimsManiac  12.01.2014, 22:21

Dem kann ich so leider nicht komplett zustimmen. Ja, es gibt Menschen, die Kiffen ihr Leben lang und haben relativ wenige Folgeschäden. Es gibt jedoch genetische Veranlagungen, die dazu führen, dass selbst geringer Konsum von Marihuana zu Schiziphrenie oder Psychosen führen kann. Bei einigen nur während sie high sind, bei manchen aber auch über längere Zeiträume. Dies ist einer der Gründe, warum Gras nicht legalisiert wird, denn man kann ich vorhinein nicht abschätzen, welcher Mensch wie darauf reagiert. Es sind zwar nur wenige Fälle, aber dafür mit verheerenden Folgen. Und das sage ich jetzt nicht weil ich es irgendwo einmal gelesen habe, sondern weil ein Professor der psychologischen Medizin an unserer Uni einen Vortrag darüber gehalten hat, um die Verharmlosung dieser Droge ein wenig einzubremsen...

Und jetzt auf die Frage: solange dein Bruder nicht erkennt, dass er ein Problem hat, kann ihm recht wenig geholfen werden. Du kannst ihm aber signalisieren, dass du immer für ihn da bist wenn er Hilfe braucht...