Drogeninduzierte Psychose heilbar?
Hallo, ich versuche mein Problem kurz zu fassen und hoffe ihr könnt mir meine Frage die oben im Titel steht beantworten. Mir ist klar dass das bei jedem unterschiedlich ist, weswegen ich hier auch speziell meine Situation erläutern werde. :) Mein Freund hat seit ca einem halben Jahr eine Drogeninduzierte Psychose, die vorallem durch den Konsum von LSD ausgelöst wurde. (Aber auch andere Substanzen wie THC oder XTC spielen eine Rolle) Wirkliche Symptome sind nur erkennbar wenn er eine akute Phase hat (d.h.wenn er unter Drogeneinfluss steht und ein paar Tage danach). Das ist bis jetzt zwei mal vorgekommen, beides mal wurde er für 4 Wochen eingewiesen. Er tut dann Dinge die für andere nicht nachvollziehbar sind und erschafft sich quasi seine komplett eigene Realität. Dass er Dinge redet, die nicht nachvollziehbar sind etc, hält aber nicht lange an, ich denke das hat damit zu tun dass die Drogen dann wieder aus seinem Körper raus sind. Er nimmt jetzt noch wenig Medikamente (1mg abends) und ist auch ansonsten komplett normal. Ich weiß natürlich nicht was sich in seinem Kopf abspielt, hab aber täglich Kontakt zu ihm und kann nur sagen dass es keinerlei Auffälligkeiten gibt. Das einzige Problem ist dass er ab und zu weiter kifft und auch alles andere Konsumiert. Man merkt dass er dann psychisch instabiler wird, doch das verfliegt auch immer relativ schnell wieder. Nun zu meiner Frage: denkt ihr, diese Art von Psychose ist heilbar? Mir ist klar, dass er im optimalfall auf jegliche Drogen verzichten sollte. Daran arbeiten wir auch. Ich bin nur sehr verwirrt da die ganze Situation (außer in seiner akuten Phase) gar nicht so dramatisch rüberkommt für mich wie sie dargestellt wird. Er ist ein komplett normaler Mensch mit keinerlei Einschränkungen in seinem Denken.
5 Antworten
Drogeninduzierte Psychosen sind in aller Regel reversibel, wenn absolute Substanz-Abstinenz eingehalten wird. Das gilt auch für u.U. verschriebene Psychopharmaka
Hi...als ich die Frage las, dachte ich an meinen ehemaligen Nachbarn. Er ist vor 3 Monaten verstorben, mit 32 Jahren. Seit seiner Jugend hat er Drogen genommen, alles mögliche. Durch den Drogenkonsum bekam er eine schwere Schizophrenie. Des öfteren in der psychiatrischen Klinik eingewiesen worden. Es war sehr schlimm mit ihm, er verwilderte völlig in der Dachwohnung seines Elternhauses. Schrie häufig aus dem Dachfenster, war völlig unberechenbar. Ab und an lief er draußen herum und zuckte, redete vor sich hin. Jeder ging ihm aus dem Weg. Kurz vor seinem Tod muss er wieder irgendwas genommen haben, weil nämlich dann die Polizei mit großem Aufgebot vor der Türe stand. Zwangsjacke, Psychiatrie und dort starb er an Herzstillstand.
Wenn dein Freund so weitermacht, dann wird es ihm auch passieren.
Darf ich anstatt deinem Freund, dir eine Antwort geben?
-Wenn ein Partner weiter die Drogen einnimmt, die ihn psychotisch machen.
-Wenn er deshalb schon in der Klinik war und er Medikamente einnimmt damit seine Psychose behandelt wird
-Wenn er trotzallem weiter diese Drogen konsumiert
Dann würde ich mich an deiner Stelle trennen.
Und nicht daran arbeiten, dass er weniger Drogen konsumiert.
Das wäre seine Aufgabe.
Nicht deine.
Die Wahrscheinlichkeit, dass eine Psychose chronisch wird oder auch ohne Drogenkonsum wiederkommt erhöht sich durch wiederholte Psychosen.
Ein guter Verlauf wäre eine einmalige Psychose.
Sie klingt ab und kommt nie wieder.
Mehrmalige Psychosen neigen dazu immer wieder zu kommen (Ohne Medikamentenneinnahme)
Also macht er sich gerade Arbeitsunfähig, Beziehungsunfähig und kaputt.
Und du hälst ihm die Hand?
Google mal bitte: Co-Abhängigkeit
und ziehe die Reißleine!
nach entzug sollte er zu
http://www.synanon-aktuell.de/
gehen?
wenn er dann sein leben dort auf die reihe bekommt, kann er neu beginnen? wenn er noch zu selbsthilfe
http://narcotics-anonymous.de/
geht?
sonst wird er wohl immer weiter machen wie bei jeder sucht?
dies ist die einzig mir bekannte möglichkeit auf lange sicht klin zu werden?
Ja, sowas ist prinzipiell heilbar. Aber es wird NIEMALS weggehen, wenn er weiterhin irgendeine Form von Drogen nimmt, dazu gehört auch Alkohol. Es ist möglich dass er durch reine Abstinenz von den Drogen davon wegkommt. Sollte er weiter Drogen nehmen dann ist die Chance sehr hoch, dass es sich chronifiziert und niemals verschwinden wird.