Medikinet Adult (Methylphenidat) und das Rauchen...
Seit neuestem habe ich eine Erwachsenen-ADHS Therapie begonnen und mein Neurologe verschrieb mir Medikinet Adult mit dem Wirkstoff Methylphenidat was ich auch ganz gut vertrage soweit. Das einzige große Problem ist: ich rauche wie ein Schlot!
Das ist so schlimm dass ich mir beim Rauchen denke "ach wäre es schön jetzt eine Zigarette zu rauchen".
Wie geht man damit um?
7 Antworten
ADHS Patienten haben oft ein Suchtproblem, hängt auch damit zusammen, dass es als Lösungsweg für die Probleme, die es durch ADHS gibt, gesucht wurde. Ich bin skeptisch, dass zu viel Veränderung der Lebensumstände erfolgreich sind. Lieber zuerst die positive Veränderung durch das Medikament, einer Stabiliserungsphase, dann erst mit dem Rauchen aufhören, damit es gut gelingen kann. Zuviel auf einmal bedeutet meist Überforderung. Vielleicht gibt es in deiner Nähe ein Angebot von der Krankenkassa zum Rauchen aufhören oder von der Gemeinde. Wünsche dir alles Gute.
Danke dir, das klingt nach einem Plan :3
Ich würde mal eine geringere Dosis ausprobieren und dabei dann überhaupt nicht rauchen. Ich bekomme selber Medikinet verschrieben und mein Arzt hat mich darauf hingewiesen, dass Rauchen der Wirkung entgegenwirkt und man mit der richtigen Dosis eher beobachten konnte, dass ADHSler weniger rauchen als vor der Einnahme des Medikamentes. Danach konnte ich dann selber beobachten, dass ich eigtl eine geringere Dosis brauche und das ständige hin und her zwischen Rauchen und dann wieder von der Gegenwirkung der Kippe erholen einfach nur Schwankungen im Wirkverlauf hervorruft. Das ist deshalb eher kontraproduktiv für eine gescheite Einstellung auf Medikinet.
Also, wenn Medikinet nur mit konsequentem Kettenrauchen funktioniert, dann seid ihr, denke ich, eher falsch eingestellt und braucht eine andere Dosis. Ab und zu mal eine Rauchen ist gar kein Problem, das mache ich auch noch immer mal wieder, aber, wenn die gesamte erzielte Wirkung abhängig von der Wechselwirkung mit Nikotin ist, dann gewöhnt ihr euch an eine falsche Wirkungsweise.
Ich selber sage das alles nur aus eigenen Erfahrungen, wobei ich schon länger immer wieder meine Probleme mit Medikinet habe und überlege umzusteigen auf ein anderes Präparat, aber es hilft auf jeden Fall sich daran zu gewöhnen wirklich NUR Medikinet zu nehmen, wenn man es macht.
Ähnliche Probleme können auch mit Koffein auftreten.
Typische Nebenwirkung vom Methylphenidat, besonders anfangs ist das stark ausgeprägt.
Die wohl einfachste Antwort wird dir nicht gefallen, aufhören mit dem Rauchen. Das Rauchen zu reduzieren wird dir sicherlich schwieriger fallen, als ganz aufzuhören.
Hast du schon mal Nikotinkaugummis ausprobiert? Die können sehr gut dabei helfen, dass Rauchen zu reduzieren oder ganz aufzuhören.
Werd wohl oder übel nicht drum herum kommen und nee, ich habe bisher keine Hilfsmittel probiert.
Am besten aufhören!
Neben Hilfsmittel wie Nikotinkaugummis, die das substanzbezogene Bedürfnis nach dem Nikotin mindern sollen steht und fällt der Erfolg einer Suchtbekämpfung mit dem psychischen Verlangen.
Dabei helfen Alternativbeschäftigungen, die zu bewusst an Stelle der Einnahme der Droge getätigt werden. Das können völlig verschiedene Dinge sein, ein Buch lesen, handwerkliche Arbeiten, stricken, basteln, entscheident ist, dass diese Tätigkeiten deine Konzentration fordern und nicht selbst Rauschmittel sind, ansonsten verlagerst du nur deine Sucht von einer auf die andere Droge. Such dir etwas, wofür du dich begeistern kannst, wo du dich voll einbringen kannst und klare Erfolge erreichen kannst. Je konstruktiver, desto besser, so verwandelst du die Energie die du in "negative" Dinge (den Drogenkonsum) gesteckt hast in positive Dinge, z.B. Bildung oder Handfertigkeiten.
Ein weiterer unumgänglicher Aspekt ist das Bewusstsein, dass die Einnahme von Nikotin schädlich ist. Wer nicht einsieht warum er mit der Einnahme einer Substanz aufhören sollte, der wird es auch nicht schaffen, man braucht den Willen dazu etwas zu verändern. Damit mein ich nicht, das was eh schon jeder weiß, "Rauchen führt zu Lungenschäden", "Rauchen verringert die Lebenserwartung" und so weiter. Dagegen sind echte Raucher längst abgestumpft, das ist wie mit einem Horrorfilm, beim ersten brutalen Mord zuckt man zusammen, den zweiten schaut man regungslos mit an und beim dritten lacht man darüber. Nein, es geht darum dir selbst einen Sinn zu schaffen, warum du aufhören möchtest. Zum Beispiel Selbstbestimmung, nicht länger mit dem Zwang leben zu wollen Nikotin konsumieren zu müssen, Fitness, nicht nach 20 min laufen aufgeben zu müssen, weil man keine Luft mehr bekommt, Attraktivität, nicht ständig den Tabak-Geruch und Geschmack an sich zu haben was viele Nichtraucher eher abstoßend finden oder auch Geld, nicht mehr große Mengen Geld ausgeben zu wollen. Nur du kannst wissen, welche Ziele dich motivieren, das waren nur Vorschläge.
Ich würde dir zu einem kalten Entzug raten, auch wenn es hart ist. Mit der richtigen Motivation kannst du es auf jeden Fall schaffen, aber du musst auch den Willen dazu haben. Ich weiß, das ist leicht gesagt, denn der Mensch ist ein Gewohnheitstier und Gewohnheiten lassen sich nur schwer ablegen, aber wenn du die Notwendigkeit erkennst gelingt es auch.
Viel Erfolg!
Der Tipp "hör halt auf" kam ja schon ein paar mal darum spar ich ihn mir.
Ich verstehe die Frag nicht ganz ... ich denke mal du hast schon immer so extrem geraucht und willst jetzt wissen ob sich das Medikament und das Rauchen wechselseitig beeinflussen. Dass ADHS Medikamente Rauchen verstärken habe ich noch nie gehört.
Methylphenidat (MPH) und Rauchen sind so weit ich weiß im Grunde keine Problem.
Viele ADHSler sind starke Raucher, es ist wohl eine Art Selbsttherapie. Offenbar hilft Rauchen ein bisschen gegen ADHS Symptome. Nicht selten beobachtet man dass sich bei ADHS-Patienten Suchtverhalten bessert wenn sie MPH nehmen. Also wäre das jetzt der perfekte Moment mit dem Rauchen aufzuhören.
Ups, wollt' ich doch gar nicht raten ;)