meine oma will nicht mehr?

14 Antworten

Du kannst sie besuchen, solange es noch geht. Sei für sie da und höre zu! Damit machst du es ihr etwas leichter sich von dieser Welt zu verabschieden. Es ist für die Hinterbliebenen nie einfach mit so einem Verlust umzugehen. Aber für die betroffene Person ist es vielleicht irgendwann nur noch ein Herzenswunsch nicht mehr weiterkämpfen zu müssen, weil ihnen der Kampf aussichtslos erscheint. Deine Oma hat viel mitgemacht in ihrem Leben. Sie hat gute und schlechte Zeiten erlebt. Man muss es (leider) respektieren, wenn sie keinen Lebenswillen mehr hat. Ihr könntet gemeinsam überlegen, ob ein Hospiz nun der richtige Ort für sie wäre. Dort werden ihr die Schmerzen genommen, aber es werden keine lebenserhaltenden Maßnahmen eingeleitet, wenn sie es nicht möchte. Sie kann alles vorher mit der Familie regeln wie z.B.: wie soll die Trauerfeier aussehen, wer soll dazu eingeladen werden etc. Und frage sie jetzt, was du sie immer schon fragen wolltest!

Ich wünsche dir viel Kraft für die kommende schwere Zeit!

suitman1230 
Beitragsersteller
 22.02.2018, 09:06

und sie ist von grund auf eine jammerin auch wenn sie tapfer ist.

MKausK  22.02.2018, 09:20
@suitman1230

dann ist sie bestimmt auf einem Bauernhof groß geworden, keiner kann besser jammern als die Bauern

suitman1230 
Beitragsersteller
 22.02.2018, 09:05

ok. danke für deine lieben worte. naja wir werden es wohl kaum ertragen jetzt eine trauerfeier zu planen. das würde die letzte hoffnung zerstören. immerhin bin ich mit meiner oma noch im heurigen sommer in der traun (im fluss) geschwommen. sie hat in den letzten jahren abenteuer mit mir erlebt bei denen wohl der eine oder andere gesunde ü 50 jährige sagen würde "dafür bin i zu alt"

Kessie1  22.02.2018, 09:15
@suitman1230

Ich kann dir etwas aus meiner eigenen Erfahrung erzählen: Meine Mama hatte Leukämie. Nach der ersten Chemo war ein halbes Jahr alles ok. Dann fing es wieder an und zwar extremer als vorher... Ihr Lebenswille war komplett aufgebraucht und Hoffnung gab es auch keine mehr. Sie hat dann für sich entschieden: Hospiz. 3 Tage später ist sie gestorben. Es ist auch heute noch eine unglaublich schwere Zeit für mich. Aber ich bewundere sie dafür, dass sie so stark war diesen Weg für sich zu gehen. Ihre Trauerfeier hat sie 4 Tage vorher noch selbst geplant. Sie hat ihre Kinder um sich gesammelt und wir haben alles besprochen was es zu besprechen gab. So hat sie die Welt verlassen in dem Bewusstsein, dass alles geregelt ist.

Natürlich ist da Jeder anders und ob deine Oma bereits so weit ist, kann ich nicht beurteilen. Aber für dich musst du dich darauf vorbereiten, dass sie eines Tages, wann immer der auch kommt, nicht mehr da sein wird. Dieses Gefühl der Trauer wird nie vergehen. Es wird zwar täglich weniger, aber manchmal ist es mit voller Wucht wieder da. Aber du kannst dir immer sagen: ich hatte meine Oma eine lange Zeit! Sie wird in deinem Herzen weiter leben und du wirst lernen mit dem Verlust zu leben.

Schreibe doch mal alles auf, was ihr tolles erlebt habt und lies ihr das vor. Auch daran wird sie sehen, wie sehr du sie liebst und im Bewusstsein zu sterben, dass man geliebt wurde, ist das tollste Geschenk, was du ihr machen kannst.

Du solltest immer lieb und nett zu ihr sein. Wenn sie nicht mehr will ist das einfach so, das muß man akzeptieren. In Anbetracht der Erkrankungen und des Alters durchaus normal. Deine Oma hat zahlreiche gesundheitliche Probleme die nun wirklich nicht harmlos sind. Das saugt enorm Kraft aus und irgendwann ist der Akku leer.

suitman1230 
Beitragsersteller
 22.02.2018, 09:06

:( ja ich hoffe halt dass sie noch eine zeit lang lebt

Ich hab mir den Text nicht durchgelesen da er unwichtige ist.

Deine Oma ist eine erwachsene Frau und betrachtet das Leben anders als du. Sie ist alt und dir sollte klar sein dass sie lange nicht mehr leben wird, ob sie das will oder nicht. Genieße also die verbleibende Zeit mit ihr

Mit 82 ist das schon recht wahrscheinlich. Was man für sie tun kann? Ihren Wunsch respektieren, dass finde ich wichtig. Wenn sie gehen möchte, sollte man sie gehen lassen. Egal wie schwer das für Angehörige ist. Gerade so einem starken Menschen sollte der Wunsch nach einem würdevollem Tod nicht genommen werden!

Bei meiner Tante war das ähnlich. Sie hat dann einfach aufgehört zu essen und zu trinken und ist kurze Zeit später zu Hause, bei ihren Lieben, gestorben.

Schenke Ihr viel von Deiner Zeit, in der Ihr Euch gemeinsam an schöne Dinge erinnern könnt.