Mutter möchte Rollstuhl, egoistisch?
Guten Tag,
meine Mutter (Ende 40) plante, sich aufgrund ihres Übergewichts und der daraus resultierenden Beeinträchtigungen ihrer Gesundheit einen Rollator anzuschaffen. In letzter Zeit ging es ihr jedoch ziemlich schlecht und sie konnte kaum noch selbst aufstehen, geschweige denn (trotz Stützen unsererseits) durch den Garten laufen. Deshalb überlegt sie, ob nicht ein Rollstuhl für sie sinnvoller wäre. Ihr Hausatzt meinte, man solle diese Option auf jeden Fall auch Bedenken, da sie sich an diesem auch abstützen könne, aber eben auch sitzen. Da unser Haus bereits "Rollstuhl-gerecht" ist, wäre es eigentlich auch kein Problem.
Eigentlich: denn ich finde diese Planung durchaus egoistisch und rücksichtslos, da wir bei einem Rollstuhl fest eingespannt wären und sie weniger selbstständig ist, als mit einem Rollator. Auch kann ich mich nicht so recht mit dem Gedanken anfreunden, meine Mutter im Rollstuhl zu sehen. Außerdem ist sie ja kein Pflegefall und noch relativ jung.
Finden die Nutzer hier ihr Verhalten auch egoistisch, oder versteht ihr sie? Sollte man ihr davon abraten oder sie unterstützen?
37 Stimmen
20 Antworten
Einerseira verstehe ich deine Mutter, andererseits läßt sie sich scheinbar etwas gehen und erwartet von euch eine gewisse "Pflege"
Wie wäre es denn, wenn deine Mutter abnehmen würde?
Dabei kann ihr der HA auch helfen, statt ihr einen Rollstuhl zu verschreiben. Sie hätte mehr Lebensqualität durch eine Gewichtsreduktion und kann dann evtl. auch wieder laufen
Ganz ehrlich? An eurer Stelle würde ich das auch genau so mit dem Hausarzt besprechen. Er soll dafür sorgen, daß deine Mutter mit Hilfe abnimmt und sie auch dabei unterstützen mit einer Kur z.B., Ernährungsberatung usw. Sich einfach nur hinzusetzen und andere machen zu lassen, finde ich persönlich sehr schlecht.
Was hat sie für Erkrankungen , daß sie so übergewichtig ist?
Andererseits kommt es mir seltsam vor das es einen Rollstuhl gibt „nur“ weil sie übergewichtig ist. Wenn es nur daran liegt sollte sie problemlos etwas Gewicht verlieren können und wäre dann auf keine Hilfe angewiesen.
Alles, was sich an Gewicht ansammelt, MUSS oben rein. Anders geht es nicht. Also wäre eine strenge Diät angesagt..
Selbstverständlich wäre das ein erster Schritt. Aber alleine durch eine Diät nimmt man kaum, bzw. nur sehr langsam ab, wenn man kein Sport macht. Und Sport scheint relativ unmöglich zu sein, wenn ich mir das so durchlese.
Ich weiß ja nicht ob sie sich nur wegen ihrem Übergewicht kaum bewegen kann oder wegen körperlichen Schäden die durch das Übergewicht ausgelöst wurden. Bei zweiterem wird es halt sehr schwer wieder einen "gesunden" Zustand herzustellen.
Ja, aber es geht, wenn man will !!
Nur machen diese Menschen es sich sehr einfach: Rollstuhl her, ich kann und will nicht mehr laufen.
Ich kenne das von meiner Mutter, da war es ganz genauso.
Sicherlich macht die Mutter es sich zu einfach, ganz klar. Das klingt alles sehr nach aufgeben.
Die Motivation etwas zu ändern muss halt von der Mutter kommen. Evtl. könnte man die Motivation etwas steigern in dem man ihr ganz klar sagt, dass sie dann in ein Pflegeheim muss (also nur um ihr Angst zu machen) aber ob das hilft oder eher das Gegenteil bewirkt ist halt fraglich.
Also die Antwort auf die Frage ist "Ja, das ist egoistisch" aber eine wirkliche Lösung kann ich nicht liefern.
Prinzipiell ist man mit einem Rolli nicht gleich abhängiger als mit einem Rollator. es kann sogar umgekehrt sein. Gerade weil man mit Rolli mehr allein machen kann und nicht mehr stürzen kann, kann er dafür sorgen, dass man wieder mobiler ist.
Es bedeutet ja nicht, dass man nie wieder aufsteht. Ich sitze selbst seit 4 Jahren im Rolli und habe ich Restgehvermögen von wenigen Metern. Ich versuche in der Wohnung noch zu laufen, draußen wäre es ein Ding der Unmöglichkeit. Dank des Rollis kann ich aber die meisten Dinge selbst erledigen und def. mehr als ich mit Stützen oder Rollator je könnte. Mache zusätzlich Sport.
Dennoch sollte sie wenn möglich natürlich auch daran arbeiten das Übergewicht zu reduzieren.
Warum ist sie Übergewichtig? Könnte sie nicht damit anfangen ihres Gewicht reduzieren oder ist es durch Krankheit/Medikamente?
Eigentlich: denn ich finde diese Planung durchaus egoistisch und rücksichtslos, da wir bei einem Rollstuhl fest eingespannt wären und sie weniger selbstständig ist,
Ihre Arme kann sie doch wohl bewegen, oder? Wenn sie unbedingt einen Rollstuhl haben will, soll sie ihn haben.
Sie soll aber nicht erwarten, dass sie dann von euch nur noch durch die Gegend geschoben wird, sie kann sich alleine damit fortbewegen. Und aufstehen kann sie ja auch, wenn auch nur mit Mühe.
Ich würde ihr klipp und klar sagen, dass sie dann nicht auf ständige Unterstützung eurerseits hoffen darf.
Das Problem ist halt, dass sie so recht schnell die Fähigkeit ihre Beine zu benutzen komplett verliert.
Das bedeutet sie wird an vielen Enden und Ecken Hilfe brauchen, abseits von der Fortbewegung mit dem Rollstuhl.
Naja, wenn es wirklich starkes Übergewicht ist und sie sich jetzt schon kaum bewegen kann, ist es eben nicht "problemlos möglich" abzunehmen.
Evtl. ist diese Option schon weg, da die Gelenke/Knochen vom bisherigen Übergewicht schon schon zu sehr zerstört wurden.