Mutterschmerz?
Hallo alle zusammen. Gestern wollte meine kleine, gerade vier Jahre alte Tochter alleine einen Liegestuhl aufstellen. Ich hatte hinten im Garten gearbeitet und das nicht mitbekommen. Sie hat sich dann den Finger im Liegestuhl eingeklemmt und ganz kläglich an zu weinen gefangen. Ich bin sofort losgerannt, denn dieses Weinen war einfach anders als sonst und ich wußte sofort, es bedarf schnellstmöglicher Hilfe. Ich befreite sie dann aus der misslichen Lage und es ist auch nichts weiter passiert und es war auch gleich alles wieder gut. Aber was mich immer wundert ist, dass sich meine Gebärmutter immer zusammenzieht, wenn sich eins meiner Kinder schlimm verletzt. Ich fühle praktisch ihren Schmerz in mir drinnen. Habt ihr sowas auch schon mal erlebt? Ich wollte immer schon wissen, wie sowas kommt. Ob das an den Hormonen liegt oder an bestimmten Nervenbahnen? Es könnte sich auch das Herz zusammen ziehen oder einfach genau dort wehtun, wo es auch dem Kind wehtut, aber es zieht sich halt die Gebärmutter so fies zusammen. Kann einer von euch das vielleicht medizinisch erklären?
7 Antworten
Ich würde es als sozialen Schmerz bezeichnen... sobald du dich zb. verantwortlich fühlst für die Schmerzen einer anderen Person kann sich diese emotionale Situation auf Körperteile beziehen wie zb. Gebärmutter...die sich zusammen zieht oder Herzstechen... Noch dazu kommt, dass wenn du dir den Schmerz gut vorstellen kannst (im inneren Auge) dann empfindest du auch "mitleid" und dieses Gefühl kann sich auch in Schmerz äußern..
Autsch!
Ob es eine medizinische Erklärung dafür gibt, wäre mir neu. Aber diese Art "Phantomschmerz" kennt wohl jeder, der schonmal die Verletzung eines lieben Menschen miterlebt hat.
Deine Tochter steht dir natürlich sehr nahe, sie ist ein Teil von dir, da ist es ganz klar, dass du den Schmerz "mitfühlst" oder auch "mitleidest". Und ich denke, gerade weil es deine Tochter ist, schlägt sich dieser Schmerz als Ausdruck der psychischen Komponente halt auf die Gebärmutter, in der sie gewachsen ist.
Mir geht es ähnlich mit Menschen, die mir nahestehen. Allerdings spür' ich es im Steißbein ;-) Und dieser Schmerz ist gar nicht zu beschreiben...
Also, wenn da schon Erwachsene Probleme mit haben:
http://www.youtube.com/watch?v=b2DmXZCwE-w
Sowas lässt man eine 4jährige auch nicht selbst versuchen. Gebärmutter hin oder her.
das ist eher der schock, es übertragen sich nicht die schmerzen
Ich glaube, ob Mutter oder Vater ist das ziemlich gleich. Das mit der Gebährmutter könntest Du dir auch einbilden - ehrlich!
Jetzt hast Du ja in mein Profil geschaut. -
Aber du wolltest doch wohl nicht nur weibliche Ratschläge zur Bestätigung.
Ich meine: Es gibt ja auch Phantomschmerzen in Gliedmassen, die amputiert wurden. Meine Schwester berichtet mir von Schmerzen im kleinen Zeh. - Dieser Zeh ist aber gar nicht mehr da...
Diese Art Phantomschmerz amputierter Gliedmaßen ist aber nicht nur psychisch, sondern durchaus medizinisch mit den Schmerzen in den noch vorhandenen Nerven zu erklären. Die Nerven sind ja nicht weg, nur "verkürzt" und abgeschnitten.
Es gibt aber eben noch die psychischen Schmerzen, die sich im Körper sehr real anfühlen. In Schocksituationen bspw, dass man, wie hier, eben den Schmerz mitfühlt, ggf. an ganz anderer Stelle. Ich habe mal eine Mutter im Krankenhaus erlebt. Ihr Kind wurde nach einem Verkehrsunfall eingeliefert, mit einer ziemlich dicken Platzwunde am Kopf. Diese Mutter kam in die Notaufnahme, sah ihr Kind und hatte innerhalb einer Stunde an der gleichen Stelle am Kopf einen riesigen blauen Fleck. Die Psyche ist nicht zu verachten!
@CajaB : Du hast recht. Mein Beispiel ist vielleicht hier nicht zu gebrauchen. Aber ich meine schon doch die Psyche. Da ich den Nerv wohl als Leitung sehen kann, bekommt das Gehirn aber auch fehlerhafte Informationen. Und das mit dem blauen Fleck hat sich diese Mutter im Krankenhaus sicher selbst zugefügt. In einem gesunden Körper wohnt ein gesunder Geist, hab ich mal gehört. - Und wenn der Geist angeschlagen ist, könnten umgekehrt vielleicht auch die Hände ausser Kontrolle geraten...
Du bist bestimmt ein Mann, oder....