"Nadelgeilheit"? Was hilft dagegen.

5 Antworten

Hätte sich bei mir damals jemand eingemischt, dann hätte ich noch schlimmer weiter gemacht. Lass es einfach. Nadelgeilheit ist ein immenses Verlangen nach diesem "PIEKS" und dann läuft die warme Brühe in die Vene und du weisst, jetzt bekommst du den Shot. Da hilft kein Zureden, keine Therapie und schon gar kein Zwang. Hätte ich seiner Zeit die Möglichkeit gehabt, mein Abendessen über Spritze zu geniessen, ich hätte es getan. Das Einzige, was dagegen hilft ist Einsicht der User und viiiiel Zeit...!

Die Frage geht ja in Richtung Safer-Use/Harm-Reduktion. Zunächst muss auch dem beschriebenen Verhalten mit Akzeptanz begegnet werden. Auch exessiven Konsumformen sollte mit gelassenheit in diesem Bereich begegnet werden. Zumeist haben Drogenabhängige schon ihr ganzes Leben mehr oder weniger eine Ablehnung ihrer Person und besonders ihres Drogenkonsums erfahren. Moralische Vorhaltungen erzeugen da sehr schnell eine Abwehrhaltung und denn verändert sich gar nichts. Man sollte zunächst mit den Menschen eine auf akzeptanz basierende Beziehung aufbauen, im Rahmen dieser sollte zunächst geschaut werden das die essentiellen Bedürfnisse (also Grundbedürfnisse) wie Schlafmöglichkeiten, Essen/Trinken, saubere Kleidung und weitere wichtige Probleme in Angriff genommen werden. Einfach gesagt ist es halt schwirig Jemandem der sich um sein Überleben sorgt und mit seinen Gedanken damit befasst ist, dazu zu bewegen sich über seine Konsumformen und die damit verbundenen Risiken gedanken zu machen. Auf dieser Grundlage versucht man nun wenn eine Beziehung zustande gekommen ist darüber Aufzuklären was bei den einzelnen Konsumformen zu beachten ist um Risiken zu minimieren. Zumeist geschieht dies dann auch bei mit dem Konsum zusammenhängenden Aktivitäten wie Spritzentausch usw., sehr gut geeignet sind auch Drogenkonsumräume, hier kann halt direkt angeleitet werden. Man kann dann dem Betroffenen aufzeigen das der i.v. Konsum mit beträchtlichen Risiken verbunden ist und die Vorteile von anderen Konsumformen aufzeigen (Rauchen, Sniffen), allerdings sollte man auch den Genussaspekt mit thematisieren und dem Klienten die Entscheidung letztlich selbst überlassen, ein Vorteil des i.v. Konsums ist nunmal das eine geringere Menge benötigt wird um eine bessere Wirkung zu erziehlen. Wenn wenig Geld daist und der Stoff unter den Bedingungen der Illegalität teuer ist verführt dies zum i.v. Konsum. Nachteil ist vor allem die höhere Gefahr einer Überdosierung und die wesentlich erhöhten Infektionsgefahren sowie andere Schäden wie Abzesse usw. Du kannst ihm die Entscheidung aber letztlich nicht abnehmen, du kannst ihn nur auf die Gefahren hinweisen und die Vorteile aufzeigen. Wenn er dann trozdem weiter Fixen will kannste ihn nur bestärken Safer-Use Angebote wahrzunehmen um die Risiken geringer zu halten. Man kann auch mal mit den Mitarbeitern von akzeptierenden Drogenhilfeeinrichtungen welche z.B. Spritzentausch betreiben mit einbeziehen. Ansonsten gibt es vor allem von der Aidshilfe (auch Akzept, Indro eV., JES usw.) einiege Informationen und auch Broschüren zu dieser Thematik. Es sei auch das Buch von Heudtlass und Stöver empfohlen - Risiko mindern beim Drogengebrauch welches sehr ausführlich zu dieser Thematik berät.

SchoenenAbend 
Beitragsersteller
 02.04.2014, 23:19

Danke dir, ich finde deine Antwort echt gut, ich werde sobald es geht diese zur hilfreichsten Antwort auswählen, du hast mir echt geholfen, wobei ich aus Charm eine andere Person vorgezogen hab, obwohls doch eig um mich geht...Aber doch teilweiße auch um andere die sehr wenig auf Sauberkeit bei sowas achten.. Mit freundlichen Grüßen, deine SchoenenAbend.

Nichts. Das sit seine Sache, da was gegen zu machen... Du bist nicht sein Vormund oder ein Eltenrteil (Oder?)

SchoenenAbend 
Beitragsersteller
 02.04.2014, 05:43

Hast du denn gar keine Tipps, also wenn die Person das selber eig nicht gerne macht aber trotzdem tut, muss doch was geben um was anderes zu machen oder das es im Kopf klick macht das er/sie das nich mehr so macht, fällt dir nichts ein?

HansaPils  02.04.2014, 15:29
@SchoenenAbend

Da ist wie bei andren Süchten auch: Es muss bei IHM im Kopf Klick machen, wen ner das nicht will, lässt er das nicht "klicken". Egal was du sagst und versuchst.

(Ich ahb 30 Jahre geraucht, und bei mir sind Freudne und Verwandte man auch auf Taube Ohren gestoßen ,wenn sie mir Argumente fürs Abgewöhnen gegeben haben... Erst als ICH ds WOLLTE, hab ich aufgehört)

Personen, die intravenös konsuimieren, entscheiden selbst, wann und wie sie ihren Drogenkonsum beenden oder umstellen. Externe Hilfe wird da kaum benötigt, weil der Leidensdruck oder aber das eigene Einsichtsvermögen die erforderlichen Veränderungen herbeiführt, aber nicht außenstehende Personen. Hilfreiche Lektüre für Betroffene: http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-27564417.html

Da hilft nur eine Therapie ...

Tibbifreak  02.04.2014, 15:11

Ja das war auch in den 70er und Anfang der 80er Jahren des letzten Jahrhunderts die Dauerantwort für Drogenabhängige. Nur leider hat das mit der Abstinenzorientierung nicht funktioniert sondern hat nur dafür gesorgt, dass sich Infektionskrankheiten in Windeseile ausbreiteten und man an die Leute in der offenen Szene nicht heran kam und diese zusehends Verehlendeten. Es wurden dann nicht umsonst Angebote geschaffen bei denen Abstinenz und Therapie nicht im Vordergrund stehen sondern die Überlebenshilfe.

SchoenenAbend 
Beitragsersteller
 02.04.2014, 05:40

Hab doch gesagt das eine Therapie nicht in Frage kommt