Nochmal Venlafaxin?
Gestern habe ich schonmal nachgefragt zwecks dem antidepressivum Venlafaxin. Heute nacht habe ich zu meinen anderen Beschwerden (unruhe, extrem niedergeschlagenheit, kein hunger, benommenheit, schwindel) nicht wirklich schlafen können UND bin teilweise hochgeschreckt, weil ich das Gefühl hatte nicht mehr zu atmen. Ich bin fix und fertig und weiß einfach nicht was ich machen soll 😢😢 ich nehme das zeugs jetzt 2 tage. Davor habe ich 11 tage Fluoxetin genommen, was ich auch nicht gut vertragen habe. Ich bin hin und her gerissen ob ich es überhaupt noch nehmen sollte. Diese gabzen Nebenwirkungen machen mich fix und fertig und ich kann einfach nicht mehr. Ich habe angstzustände keine Depression.
5 Antworten
Venlafaxin ist ein Antidepressivum aus der Gruppe der SSNRI's (selektive Serotonin und Noradrenalin Wiederaufnahme-Hemmer). Es ist für (bzw. gegen) Depressionen, Panikstörungen (Panikattacken), Soziophobie und generalisierte Angststörungen zugelassen.
Am Anfang wirkt Venlafaxin nur auf das Serotonin bzw. die Serotoninrezeptoren, so wie es auch Fluoxetin macht. Erst ab einer Dosis von ca. 225mg wirkt es auch auf das Noradrenalin. Die durchschnittle Dosis bei Angststörungen liegt je nach Beschwerdeintensität zwischen 75 und 150mg. Bei Depressionen liegt sie zwischen 150 und 300mg.
Antidepressiva wirken stark angstlösend, doch erst nach ca. 4-5 Wochen täglicher Einnahme. In den ersten Wochen können die Ängste sogar noch verstärkt werden bis zu jenem Zeitpunkt, an welchem die eigentliche Wirkung eintritt.
Am Anfang spürt man also nur die Nebenwirkungen und noch keine Wirkung. Nach einigen Wochen lassen die meisten Nebenwirkungen nach.
Da die Angst in den ersten Wochen sogar noch gesteigert werden kann, werden oft zu Beginn der Einnahme zusätzlich Benzodiazepine wie z.B. Lorazepam (Tavor/Temesta) oder Alprazolam (Xanax/Xanor) verordnet. Dies sind jedoch nur Notfallmedikamente, da sie bei längerem und regelmässigem Gebrauch abhängig machen (nach ca. 4-8 Wochen).
Benzodiazepine wirken stark angstlösend, beruhigend, lösen die inneren Spannungszustände und die innere Unruhe. Zudem wirken sie schlafanstossend und haben fast keine Nebenwirkungen. Sie sind ein Segen, doch man muss höllisch aufpassen, dass der Segen nicht zum Fluch wird.
Ich persönlich hätte es nicht ohne Benzodiazepine geschafft. Ich war am Anfang, als ich Antidepressiva nahm, völlig neben den Schuhen. Meine innere Unruhe steigerte sich und auch die Panikattacken wurden nicht weniger. Ich habe es jedoch nur im äussersten Notfall genommen, als es einfach nicht mehr anders ging.
Wenn du eine antidepressive und angstlösende Wirkung haben willst, so musst du das Medikament mind. 6 Wochen lang einnehmen. Wenn es nach 6 Wochen nix bringt versuchst du das nächste.
Eigendlich machen alle Antidepressiva die angstlösend wirken zu Beginn Unruhe- und Spannungszustände. Schlafstörungen sind auch keine Seltenheit. Von den neueren Antidepressiva ist es vor allem Duloxetin, das noch am wenigsten zu diesen Zuständen führt. Doch Duloxetin gilt nicht als effektivstes Mittel gegen Angststörungen (wirkt aber auch ziemlich gut).
Erwähnte Medikamente:
Venlafaxin: http://deprimed.de/venlafaxin/
Duloxetin: http://deprimed.de/duloxetin/
Fluoxetin: http://deprimed.de/fluoxetin/
Lorazepam: http://deprimed.de/lorazepam/
Alprazolam: http://deprimed.de/alprazolam/
Wenn du Probleme mit den verschriebenen Medikamenten hast, dann musst du mit deinem behandelnden Arzt darüber reden und nicht mit uns.
Anscheinend reagierst du sensibler auf die möglichen Nebenwirkungen als andere. Andere nehmen ein Medikament und spüren nichts.
Fakt ist das die meisten Nebenwirkungen nach 8 bis 14 Tagen verschwinden. So ein Medikament ist ein chemischer Eingriff in deinen Körper, das Medikament verändert etwas und da ist es vollkommen normal das auch zu Nebenwirkungen kommen kann.
Nehme das Medikament weiter und wenn es in den nächsten Tagen bei den starken Nebenwirkungen bleibt, gehe zu deinem Arzt und spreche mit ihm darüber. Setze das Medikament auf gar keinen Fall ohne Rücksprache mit deinem Arzt ab.
Manchmal muss man auch einfach mehrere Medikamente durchprobieren, bis man das für den Patienten passende gefunden hat.
So ist es auch zum Beispiel bei Kopfschmerztabletten. Bei einigen Leuten hilft Aspirin, bei anderen nicht. Da muss man dann eine andere Kopfschmerztablette nehmen.
Ich nehme diese Medikamente schon über 9 Jahre und habe damkit keine Probleme. Zuvor hatte ich noch 150mg am Tag jetzt nur noch 75mg und habe keinerlei Nebenwirkungen. Mir geht es damit ausgezeichnet. Vielleicht verträgst Du das nicht.
Laß es den Psychiater mal mit Sertralin versuchen . Das soll angeblich "milder" sein. Ich persönlich habe fast alle Antidepris durch und bin am Ende bei Fluoxetin gelandet . das ist noch das Beste. Außerdem gehen nach ein paar Wochen die meisten Nebenwirkungen von selber weg . Nimm aber keine tricyklischen , die machen hohen Puls in Ruhe , das hat mich verrückt gemacht. Venlafaxin "erhöht" auch Noradrenalin , das kann unruhig machen.
was soll ich nicht nehmen?
Dann ab ins Krankenhaus und ärztlich abklären lassen.