Oma mit der Wohnung überfordert, aber stur?

6 Antworten

Hallo!

Entmündigung gibt es nicht mehr.

Ihr könntet versuchen einen Betreuer für sie zu bekommen. Der müsste aber vom Gericht abgesegnet sein.

Ein Betreuer kann ein Angehöriger, aber auch eine wildfremde Person sein.

Generell ist niemand dazu verpflichtet einen Angehörigen zu pflegen.

Sprecht mal mit einem Anwalt für Familienrecht.

Erschwert wird die Sache natürlich auch dadurch, dass der Arzt eine Schweigepflicht hat. Die kann auch per Gerichtsbeschluß geknackt werden, wenn eine akute Eigengefährdung vorliegt.

Helfen - und zwar kompetent - kann auch das Pflegeheim, in das die Oma soll sowie die Pflegedienstleitung von der AWO. Die haben so Fälle ständig!

So hart das klingt: Lasst sie wurschteln. Deine Mutter soll eben auch nichts mehr machen.

Entmündigung gibt es nicht mehr.

Was Du da beschreibst ist ziemlich normal. Viele Leute haben ihre seltsamen Angewohnheiten (Wäsche auf dem Herd kochen) beihalten und solange es nicht sichtbar wurde und sie es kontrollieren konnten war es ja auch egal - zumal jeder so leben kann und soll wie er will.

Wenn sie es aber nicht mehr schaffen und wenn dann noch Alterssturheit dazu kommt, dann wird es schwierig. Ihr könnt sie nicht mehr umerziehen und solange sie keinen körperlichen Schaden nimmt, kann sie in ihrer Wohnung auch im Dreck leben.

Geht hin und putz das Gröbste und versucht den sich ansammelnden Müll rauszuschaffen, bevor es zur Messiewohnung wird - auch gegen den Widerstand der Oma. Und versucht auf die Tante Einfluß zu nehmen, damit sie Euch unterstützt und nicht dagegen arbeitet.

Und das mit dem Alkohol - sei' s drum, sie ist 87, da ist es egal, ob Alkohol ungesund ist.

Man kann einen Betreuer vom Gericht bestimmen lassen, das wird aber nichts bringen da vorher ein Amtsarzt kommt und sich mit ihr unterhält. Da sie ja noch einigermaßen klar im Kopf zu sein scheint wird er nichts machen. 

Jeder Mensch hat das recht zu verwahrlosen und auch zu verdrecken solange er nicht sich oder andere gefährdet.

Die Idee von BarbaraAndree mit dem Ausflug oder auswärts Kaffee trinken und dann schnell die Wohnung etwas putzen ist gut.

Das mit den Tabletten und dem Alkohol kannst du dem Hausarzt mitteilen damit er ihr mal ins Gewissen redet oder ihr andere Tabletten verschreibt.

Viele alte Leute behalten ihr Angewohnheiten von früher bei auch da wirst du nichts machen können. Lerne ihr Verhalten zu akzeptieren und wenn sie rum meckert lass sie, wer weiß wie ihr in dem Alter seid. 

Gibt es jemanden in der Familie, der Zugang zu ihr hat und von dem sie sich wenigestens etwas sagen lässt.? Vielleicht der Hausarzt? Wenn nicht, dann müsstet ihr sie einfach einmal überlisten, indem ihr Oma zum Kaffee in ein weiteres Ausflugslokal ausführt. In dieser Zeit müsste die Wohnung einmal gründlich geputzt und, falls die Zeit noch reicht, die Wäsche gewaschen werden. Meine Mutter war auch sehr stur und hat sich nichts, absolut nichts sagen lassen, jedenfalls nicht von mir. Mein älterer Bruder hat es dann durch viel Geduld und langes Zureden geschafft, sich doch einmal einige Seniorenstiftungen anzusehen und letztendlch hat sie einem Umzug zugestimmt.

Einen alten Menschen zu entmündigen, nur weil er zur Sauberberkein ein "anderes Verhältnis" hat, geht gar nicht. Die eigenen vier Wände sind sehr wichtig, gerade im Alter. Mit dieser GT, die regelmässig Alkohol vorbeibringt, sollte ein sehr ernstes Wörtchen geredet werden. Fragt sie, ob sie sich am Tod der Oma schuldig machen will.

Wenn alles nichts hilft, dann lasst sie einfach in ihrer jetzigen Umgebung, wie sie ist. Wir alle werden alt und wer weiß, wie wir uns dann verhalten und die "Macken", die wir heute zeitweilig schon haben, werden sich dann noch verstärken. Ich kann nur hoffen, dass unser Kinder so gedulig zu uns dann sind, wie wir es bei unseren Kindern waren.