Senioren, die sich aus Vergesslichkeit ständig wiederholen: sollte man ihnen das sagen?
Wie sollte man sich Senioren gegenüber verhalten, die sich aus Vergesslichkeit laufend wiederholen? Meine Oma erzählt mir oft vier Mal hintereinander die gleiche Geschichte....sollte man sie darauf aufmerksam machen, dass sie sich ständig wiederholen? Oder besser zuhören und nichts sagen? Wobei, bei meiner Oma hab ich den Eindruck, sie hat schon gemerkt, dass sie oft vergisst, was sie schon gesagt hat...wie verhält man sich da am besten?
15 Antworten
Ich glaube ich würde auch nicht sagen, dass ich die Geschichte schon mal gehört habe, zumal du ja sagst, dass es deiner Oma wohl ab und an bewusst ist, dass sie sich wiederholt. Ich denke, dass würde sie nur zusätzlich traurig machen. Eine andere Frage ist eben, woher diese Vergesslcihkeit kommt. Dafür gibt es viele Ursachen, die oft ganz leicht zu beheben sind. Manchmal liegt es daran, dass Medikamente falsch oder gar nicht eingenommen werden, oder dass sich die Medikamente miteinander nicht "vertragen". In dem Fall kann man mit einer Tablettenbox Abhilfe schaffen. Oder aber ältere Menschen vergessen gerne mal zu trinken, was auch zu Vergesslichkeit führen kann. So etwas sollte vielleicht auch einmal abgeklärt werden.
Ich habe auch öfter mit alten Menschen zu tun. Wenn sie immer wieder das gleiche sagen, zeige ich das eher nicht. Wenn ich aber hören muß: "Das hast du mir nie gesagt" oder z.B.: "Das ist jetzt aber eine Lüge" dann sage ich schon etwas. Meistens wissen sie ohnehin, dass sie vergesslich sind. Am Abend ist die Konzentration der alten Menschen zumeist ganz unten. Da wissen sie oft gar nix mehr, dann ist ihr Kopf einfach müde. Man muß das nach Gefühl machen, mit sehr viel Taktgefühl und Einfühlungsvermögen. Wenn man ihnen die Hand hält, kann man fast alles sagen.
Ich sage es bei älteren Menschen, zu denen ich ein gewisses Vertrauensverhältnis habe- wir haben das sogar so abgesprochen. Die Betreffenden kämen sich nämlich s...blöd vor, wenn ich rumheucheln würde. Das wäre für sie noch schlimmer als der Umstand, dass ich sie ausbremse und sage 'schon bekannt'. Gleichzeitig haben wir aber auch vereinbart, dass sie gerade aufgrund der Ehrlichkeit keine Hemmung entwickeln, überhaupt was zu erzählen eben aus der Angst raus. Es geht wohl vor allem darum, dass die Betroffenen ihre Defizite akzeptieren, anerkennen und dann auch wissen, dass der andere sie genauso anerkennt. Aber immer alles mit Gefühl!!
Ja aber nicht zu oft dran erinnern denn sie könnte irgendwann ganz verstummen und lieber gar nichts mehr sagen.Um sich nicht ständig zu wiederholen!Demenz, ja?
das kommt immer auf das "WIE" an - mein Mann gehört auch zu diesen Menschen - er freut sich oft, dass er mir etwas Neues berichten kann, was für mich alles andere als neu ist! Ich sage ihm das dann auch liebevoll und einfühlsam - wir sprechen dann über die ach so neue Geschichte und schließen das Thema lachend gemeinsam ab. Beim nächsten Mal sage ich nur noch "Schatz, das hast Du mir alles schon berichtet, aber ich höre Dir doch immer wieder gerne zu!" Dann lacht er, und wir sprechen über echt Aktuelles!