Operation Rotwerden- Eltern?
Ich habe seit ca. 2 Jahren die Angst vor dem Rot werden (Erythrophobie). Habe schon mit meinen Eltern/ paar Freunden geredet, war bei einer Psychologin, die mich auch hypnotisiert hat, habe mir teure Bücher und Hypnosetracks gekauft, doch nichts hat etwas gebracht. In letzter Zeit macht mich das ganze noch trauriger als sonst. Wenn ich von der Schule nach Hause komme, muss ich immer erst heulen :) Ich bin extrem unglücklich. Habe die ganze Zeit Suizidgedanken, aber dafür bin ich wahrscheinlich auch zu feige. Jetzt habe ich (wie wahrscheinlich alle Erythrophobiker) von der Operation ETS, bei der der Symphatikusnerv abgeklemmt wird, um das Erröten zu verhindern, gehört. Ich bin mir der Nebenwirkungen bewusst. Aber meine Eltern würden es nie erlauben, 1. Weil die echt teuer ist (obwohl die Krankenkasse das zahlt), 2. weil der Arzt, der die Operation macht, viel zu weit weg von uns in München ist & 3. Weil sie glaube ich nicht verstehen, wie schlimm es für mich ist, mit dieser Angst zu leben. Ich weiß einfach nicht mehr, wie es weitergehen soll. Hat jemand eine Idee, wie ich es ohne meine Eltern machen könnte oder was auch immer?
4 Antworten
Ich melde mich noch einmal...
Es gibt ein Sprichwort: Wenn du dein Ziel nicht erreichen kannst, konzentriere dich auf das Gegenteil.
In deinem Fall heißt das, dass du dir bewusst vornehmen solltest, heute mindestens 10 mal rot zu werden und dir richtig Mühe gibst, so oft rot zu werden, wie es dir gelingt.
Dieses Vorgehen setzt dein Problem in einen völlig anderen Fokus, so dass du dein Rotwerden sogar als Erfolg sehen kannst, der dir nach einer Weile aber nicht mehr gelingen wird, weil dein Nervensystem zur Ruhe gekommen ist und Rotwerden mit dem Willen dann kaum noch machbar ist.
Ich weiß, dass das wie eine Zumutung klingt, doch du kannst sicher sein, dass du deine Angst und Peinlichkeit nur eine Weile durchstehen musst, denn es wird besser werden.
Solange du aber versuchst, gegen das Rotwerden vorzugehen, wirst du immer verlieren, denn dieses Rotwerden ist im Moment deine Realität, und jeder Kampf dagegen ist ein Kampf gegen dich, was auf Dauer nicht gut gehen kann.
Ich wünsche dir Mut und viel Erfolg..
Ein kluger Mensch hat mal gesagt: Die Dinge sind nur deshalb schwer, weil wir sie nicht angehen...
Dieses Fingerschnippen erwartet niemand von dir, denn der neue Gedanke muss noch reifen, doch wenn du ihn verfolgst, bekommst und hast du eine beständigere Lösung als mit Medikamenten..
Du leidest ja extrem, ist es das wirklich wert? Geh doch mehr in die Offensive und sag den anderen, jetzt werde ich kurz rot, aber keine Angst, ihr müsst nicht anhalten, ich bin keine Ampel. Je öfter du zeigst, das du es jetzt nicht verdrängst, um so seltener wirst du rot.
Ein leicht deckendes Make up in hellem Farbton gibt dir Sicherheit wenn du so über 16 Jahre bist. Da wird es auch bestimmt seltener werden.
Ein Mensch der rot wird, zeigt das er auch sehr sensibel ist und das ist doch grundsätzlich etwas Gutes.
Besser rot und lebensfroh als blass und böse, das sei deine Devise.
Alles was du gesagt hast, habe ich schon 100 mal gehört. Wie gesagt, es funktioniert nichts. Ich hatte sogar mal Camouflage, das stark deckenste Makeup, und das hat gar nix gebracht (das weiß ich auf Grund von Kommentaren von anderen, "Alter, du bist ja meeega rot"). Trotzdem danke
Nicht aufgeben! Blutdruck beim Arzt kontrollieren lassen. Vielleicht neigst du zeitweise zu hohem Blutdruck, der sogar medikamentös gesenkt werden kann. Das wirkt sich auf deine extreme Aufregung und die hautfarbe sehr positiv aus (Beta-Blocker) Ich finde in deinem Fall ist es gerechtfertig, in dieser Richtung zu probieren.
Ich habe schonmal Betablocker von meiner Großmutter genommen, hat nichts gebracht
Ein Tagesprofil von deinem Blutdruck wäre doch aufschlussreich, und das regelmäßige Einnehmen eines passenden Medikamentes wäre in jedem Fall dann hilfreich. Die Chance hast du jetzt, geh zum Arzt, lass keine Möglichkeit aus, eine Verbesserung zu erzielen.
Du bist ja viel zu unglücklich, um dich wirksam auf Hypnose einlassen zu können.
Ich meine, deine Eltern haben Recht. Es wäre höchst fahrlässig, an deinem Nervensystem rumzuklemmen. Da könnten Spätfolgen kommen, die wesentlich schlimmer sind, als das Erröten.
Wenn deine Psychologin (ist sie nicht eher eine Therapeutin?) nicht weiter kommt, solltest du Geduld haben und notfalls einen Heilpraktiker oder anderen Psychotherapeuten suchen.
Das Erröten ist pschosomatisch und nicht nervlich bedingt.
Ich wünsche dir von Herzen, dass du dieses kleine Übel loswirst, doch nicht auf Kosten deiner gesunden Nerven.
Du hast mein Mitgefühl, doch mehr kann ich dir aus der Ferne leider nicht sagen.
Ich habe meine Eltern noch gar nicht gefragt, nur denke ich, sie würden nein sagen. Und vor der Hypnose hatte ich noch genug Hoffnung
Hey, das Thema ist zwar schon etwas älter, aber ich möchte gerne mal in diesem Forum hier, auf alle Fragen zur Erythrophobie, meine Lösung mitteilen.
Ich hatte es auch 2 Jahre lang und konnte es - Gott sei dank - innerhalb von einer Nacht besiegen.
Interessanterweise gab es dazu im deutsch- und englischsprachigen Internet so gut wie keine Informationen. Deshalb habe ich jetzt für alle betroffenen ein Video dazu aufgenommen. In diesem Video erzähle ich, wie ich eines Tages angefangen habe, hochdosiertes Magnesiumcitrat zu nehmen und wie verwundert ich war, dass die Erythrophobie schon am nächsten Tag nicht mehr aufgetreten ist.
Ich denke, dass wirklich jeder, der sich an die Tipps in meinem Video hält, seine Erythrophobie besiegen kann, bzw. in den Griff bekommt.
Wenn ihr meine Story nicht hören wollt, sondern direkt zur Lösung wollt, dann spult vor zu Minute 20.
Ich wünsche euch viel Erfolg :)
Es ist leider sehr schwer, von dem Punkt, an dem man Situationen in denen man rot wird vermeidet, zu dem zu kommen, an dem man sie gezielt sucht. Das geht nicht so auf Fingerschnipsen