Paruresis durch Hypnose behandeln?
Ich leide seit einiger Zeit an Paruresis einer pyschischen Entleerungsstörung auf öffentlichen Toiletten. Sprich, wenn ich an einem Pissoir stehe und jemand im Raum ist gehts einfach nicht. Das schränkt mich im Ausgang total ein. Wenn es nicht mal eine Toilette gibt und man im Freien pinkeln muss. Jetzt habe ich im Internet gesehen, dass sich Paruresis mit einer Hypnose behandeln lässt. Weiss jemand von euch genaueres darüber? Oder ist das nur Blödsinn, um Geld zu machen? Ich möchte dieses Problem wirklich lösen!
4 Antworten
Hypnose? Würde ich nicht machen. Probiers mit einer Verhaltenstherapie. Da lernst du, mit deinem Problem und den betreffenden Situationen umzugehen.
Darfst du. Hypnose kann nicht wirklich Verhalten ändern, zumindest ist eine langfristige Änderung wissenschaftlich nicht erwiesen. Sie wird therapeutisch oft verwendet, um leichter Zugang zu unterbewußten Ursachen zB einer Störung zu bekommen. Als Therapie ist sie sehr umstritten und wird von den meisten Psychologen abgelehnt. Außerdem neigt die Psyche dazu, einfach auf ein anderes Feld auszuweichen, wenn die Ursache einer Störung nicht behoben wird. Dh es könnte einfach eine andere Phobie oder Störung auftreten, deren Ursache dieselbe der ersten ist.
Es wäre zu empfehlen, sowohl die Ursache herauszufinden und anzugehen, sowie gleichzeitig zu lernen, mit den Symptomen umzugehen und sie zu mindern und bestenfalls so das Problem irgendwann gänzlich zu beheben. Dies ist mit Hypnose allein so nicht möglich. Außerdem sind viele Menschen die Hypnose anbieten Betrüger und Scharlatane. Dann passiert entweder nichts, oder es ergeben sich irgendwelche Folgeprobleme.
Naja wenn solche Probleme auftreten, dann warst du wahrscheinlich wirklich bei einem Betrüger!
Eigentlich dient die Hypnose alleine eben schon dazu die Ursache des Problems zu finden, die Ursache dafür kennst du ja in deinem Unterbewusstsein, aber bewusst eben nicht!
Sag mir mal was dann besser geeignet wäre als Hypnose... Ein Psychologe oder besser gesagt dessen Medikamente beheben zwar eventuell das "symtom" aber du wirst die Ursache nie erfahren und deshalb kannst du diese niemals angehen!
Und sobald du die Medikamente absetzt stehst du vor dem selben Problem, wenn du nicht gleichzeitig noch einen "Entzug" eben dieser hochgradig schädlichen Chemikalien durchmachen musst...
Und wie Oben schonl erwähnt, wenn der Hypnotiseur sein Werk versteht, suggeriert er eben nicht dass das symptom einfach weg ist, sondern das du die Ursache die es dafür gibt quasi einfach lockere nimmst und gleichzeitig sorgt er mit seinen Suggestionen dafür, das deshalb keine neuen Psychosen auftauchen...
Alleine die Tatsache, dass Hypnose auch von Krankenkassen getragen wird und z.B. von der Bundeswehr zur Behandlung von traumatisierten Soldaten verwendet wird, sollte zeigen, dass Hypnose durchaus ein ernstzunehmendes Therapieverfahren ist.
Auch das die meisten Psychologen Hypnose ablehnen, halte ich für eine falsche Aussage. Von Psychologen selbst kann ich zwar nicht berichten, aber von Psychotherapeuten, Zahnärzten und Heilpraktikern, die viel und erfolgreich mit Hypnose arbeiten.
Keine andere psychotherapeutische Therapieform kann Verhalten so effektiv in die gewünschte Richtung ändern wie Hypnose. Auch langfristige Änderungen SIND wissenschaftlich erwiesen. Umstritten ist sie bei Ahnungslosen oder Ignoranten oder bei denen, die ihre Pfründe sichern wollen - weil sie nämlich sehen, wie effektiv Hypnose helfen kann.
Auch wird ein Hypnosetherapeut sich sehr wohl um die Ursachen eines Krankheitsbildes kümmern; ein Hypnosetherapeut ist ja nicht nur Hypnotiseur, sondern eben auch Therapeut und - wenn er sich mit psychischen Störungen herumschlägt - entweder Heilpraktiker oder Psychotherapeut oder Arzt.
Die These, dass viele Hypnotiseure "Betrüger und Scharlatane" seien, ist völlig an den Haaren herbei gezogen. Betrüger und Scharlatane gibt es überall, sogar unter den Ärzten. Hier den Fokus auf die Hypnosetherapeuten zu lenken, ist schlicht üble Nachrede.
Da ein Hypnosetherapeut ja nun auch ein Therapeut ist, kann er idR auch vor der hypnotischen Intervention in einem gesprächstherapetischen Teil der Ursache eines angeeigneten Problems - so es eine gibt - auf die Schliche kommen. Zusätzlich steht ihm sogar noch die Möglichkeit offen, per Hypnoanalyse die dem Bewussten des Patienten verborgenen Ursachen herauszufinden.
Hypnose ist hier sicherlich eine ideale Therapieform. Trotzdem muss ich anderen Antworten hier widersprechen; keine Therapieform wirkt garantiert immer. Dazu kommt, dass die Anwendbarkeit durch einige Ausschlusskriterien beschnitten ist. Hiervon abgesehen stimmt es durchaus, dass jeder Mensch in einen hypnotischen Zustand führbar ist - allerdings nicht innerhalb eines jeden Settings und nicht von jedem. Hypnose ist wie dafür gemacht, unerwünschtes Fühlen, Denken und Handeln durch erwünschtes zu ersetzen. Insofern ist die Prognose sehr gut; Du solltest es auf jeden Fall so angehen.
Mit einer Hypnose-CD kannst Du wohl bestenfalls erwarten, in Hypnose zu gehen. Aber damit ist Dir noch lange nicht geholfen. Du brauchst einen Hypnose-Therapeuten, der genau weiss, was zu tun ist. Dieser erforscht mit Dir gemeinsam die Ursachen, hebelt diese aus und arbeitet DANN mit Hypnose, um die neuen Erkenntnisse in Dir zu festigen und wirken zu lassen. Die jahrelange Ausbildung und Erfahrung eines solchen Therapeuten kannst Du durch das Einlegen einer CD nicht ersetzen. :-)
Wenn du dir meinen Satz aber noch einmal genau durchliest, habe ich nicht behauptet, das diese oder auch irgendeine andere Therapie immer wirkt, sondern das steht noch in Zusammenhang mit der Hypnose!
Wenn den Zustand der Hypnose jeder erreichen kann, dann wirkt sie auch immer (also JEDER ist hypnotisierbar).
Vielleicht habe ich mich nicht klar genug ausgedrückt...
Das nicht bei jeden immer alles funktioniert habe ich ja mit dem ersten Beispiel (wenn jemand etwas von dir verlangt, was gegen deine innersten Prinzipien geht) schon ausgeschlossen!
LG
...jedoch ist nicht JEDER gleich gut hypnotisierbar. Beispielsweise weisen einige Studien darauf hin, dass Migräne-Patienten schlecht (bis vielleicht gar nicht) hypnotisierbar sein könnten.
Ach und was ich vergessen habe, sie wirkt garantiert immer und ist bei jedem anwedbar.
Ich weiss nicht, wie ich diese Deine Aussage anders verstehen soll.
Zwar ist grundsätzlich jeder hypnotisierbar, aber keineswegs WIRKT eine Hypnose immer. Da die erwünschte Heilung sicherlich nicht gegen die "innersten Prinzipien" geht, müsste man - Deinen Ausführungen folgend - annehmen dürfen, dass eine Hypnotherapie hier IMMER zur Heilung führt. Zwar bin ich sehr begeistert von den wundervollen Möglichkeiten der Hypnosetherapie und erziele in meiner Praxis auch überdurchschnittliche Erfolge, aber ein Heilungsversprechen kann hier niemand geben.
Während eines Migräne-Anfalls ist es sicherlich ziemlich schwierig bis unmöglich. Ansonsten sind sie genauso hypnotisierbar wie jeder andere auch.
Dein Beispiel ist von daher vielleicht schlecht gewählt, grundsätzlich aber stimmt Deine These.
Na damit Sage ich aus, sobald jemand in Hypnose ist, hat das vorhaben prinzipiell doch schon einmal funktioniert (also gewirkt)
Dass du keinen Erfolg Versprechen kannst, liegt meiner Meinung daran, dass die persönlichkeiten der Patienten sich stark unterscheiden, was das Unterbewusstsein von einem Super versteht und sofort vorbildlich in die Tat umsetz, kann bei einem anderen einfach ein großes "nichts" bewirken.
Das liegt aber ja dann nicht daran, dass die Hypnose an sich nicht funktioniert hat, sondern beispielsweise drückt sich in so einem fall, der Hypnotiseur nur mit den "falschen" worten aus (und mit falsch meine ich, falsch für das Unterbewusstsein genau des speziellen Patienten) nicht das mir wieder die Worte im Mund umgedreht werden...
Ich denke, wir meinen das Gleiche, Du drückst es nur anders aus.
Ich spreche halt nicht von WIRKUNG bei bloßem Erreichen des hypnotischen Zustands. Ich spreche von Wirkung, wenn ich - in diesem Fall mittels Hypnose - die gewünschte Änderung erreiche - und sei es nur in Teilen.
Also: Jeder ist hypnotisierbar (wenn er dies will) - nur nicht unbedingt in jedem setting und nicht von jedem. Eine Wirkung - im Sinne von Verbesserung bzw. Linderung der Symptome oder gar vollständiger Heilung - ist bei einer Paruresis wohl wahrscheinlich, aber niemals garantierbar.
Wenn in einem Fall wie diesem keine Besserung eintritt, dann liegt das zumeist an inneren Anteilen, die etwas gegen die Heilung haben. Ich denke da an sog. Sekundärgewinne etc. Oder aber es wurde die Ursache nicht erkannt und ausreichend "bearbeitet" usw usw.
Juhu dann sind wir also doch noch auf einen Nenner gekommen ;)
Durch Hypnose kannst du quasi alles behandeln, außer dein Unterbewusstsein hat strikt was dagegen einzuwenden (z.b. Wenn du aus tiefster Überzeugung niemanden töten willst, dann würdest du schlagartig aufwachen und die Hypnose ist dann unwirksam), aber wenn du bereit bist, diese "Störung" abzulegen, wird es sicher klappen!
Also nein, Hypnose ist keine geldmacherei, sie ist ein Wundermittel mit unserem Unterbewusstsein in Kontakt zu treten und es um zu "programmieren"
Ach und was ich vergessen habe, sie wirkt garantiert immer und ist bei jedem anwedbar.
Bei einigen Leuten dauert es zwar länger als bei anderen oder es sind mal mehr mal weniger Sitzungen nötig, aber funktioniert bei wirklich jedem!
So habe ich das auch in etwa gelesen und ich bin zuversichtlich, dass ich mich in eine Hypnosezustand begeben kann und ich dieses Problem lösen kann. Denn es stört mich wirklich und es schränkt mich ein. Habe da von einer Hypnose-CD gehört, die helfen soll. Evtl werde ich das mal ausprobieren.
Hmm bei einer cd bin ich eher misstrauisch, nicht weil ich nicht glaube dass sie nicht funktionieren kann, sondern weil meiner Erfahrung nach Hypnose doch etwas auf die Person im einzelnen abgestimmt sein soll!
Wenn du die cd wirklich regelmäßig hörst, gewöhnst du dich aber sicher an die verwendeten Ausdrücke und dann sollte es schon funktionieren, musst halt dann wirklich dahinter bleiben...
Aber wenn du damit keine Erfolge erzielst würde ich schon zu jemandem gehen, der damit Erfahrung hat oder du unterrichtest dich in selbsthypnose, wobei ich auch da glaube, dass es von Vorteil ist, wenn man den Zustand schon kennt, sonst zweifelt man vermutlich daran ob man alles richtig gemacht hat...
Du kannst dir auch ein buch darüber kaufen und lässt es jemanden lernen, den du gut kennst und dem du vertraust, so haben wir das gemacht ;)
Es ist gut vorstellbar, dass bei diesem Problem eine Therapieform mit Hypnose sehr gut hilft. Ich selbst habe das Problem hartnäckig und bin der Meinung, dass viele nicht richtig erfasst haben, was Paruresis eigentlich ist. Das Problem entsteht ja immer dann, wenn die Situation eintrifft. Die Verhaltenstherapie besagt, dass Heilung nur durch Konfrontation möglich ist. Aber hier entseht ein Paradoxon, denn wie oft - W I E O F T ? ???????? - war ich schon auf der Toilette und es ging nicht. Unendlich viele Male. Soll ich also jetzt noch öfter dort hin, um festzustellen, dass es nicht geht? Was ich sagen will: Warum gibt es keinen Therapeuten, der eine Vor-Ort-Hypnose durchführt, der mitkommt, sich daneben stellt, mit einem redet, auf einen einwirkt?? Paruresis ist doch ein Kopf-Problem. Man ist nicht frei. Man ist im Kopf genauso begrenzt, wie durch die vier Wände auf der Toilette. Man muss da raus, einen Kanal finden, der Ablenkung erzielt, Entspannung bringt.
was spricht den gegen eine Hypnose, wenn ich deine Meinung hinterfragen darf?