Psychiater verschreibt bei ersten Termin Medikinet ( Methylphenidat )?
Hallo,
ich habe meinem Psychiater beim ersten Termin von den Symptomen erzählt, die typisch für ADS bzw ADHS, aber auch andere Störungen sein können. Er hat mir sofort Medikinet ( Methylphenidat )verschrieben. Ich soll morgens und Abends jeweils 20mg nehmen, also pro Tag insgesamt 40mg. Dann will er gucken, ob meine Konzentration steigt und einige Symptome verschwinden. Ein EEG wurde auch noch gemacht. Ist das eine normale Vorgehensweise? Ab wann kann ich mit einer Verbesserung der Symptome rechnen? Was, wenn es nicht ADS bzw ADHS ist? Ich kann gerade nur daran denken, dass ich Nebenwirkungen bekomme und die Vorgehensweise falsch ist, ich eventuell "nur" Zwänge bzw Zwangsgrübeln habe oder das noch zusätzlich zu ADS habe.
9 Antworten
Man fängt eigentlich immer mit 5-10 an....
Und arbeitet sich dann hoch....
Also Zwangsgrübeln ist nur ein Symptom. Es kann von ADHS herühren, aber auch von einer Depression oder eben einer Zangsneurose. Bestimmt ist es aber nicht das einzige Symptom, oder !? - Wenn du ADS hast KANN Medikinet wirken, muss aber nicht. Um das herauszufinden musst Du es aber nehmen! 40mg finde ich allerdings für eine Anfangsdosierung ganz schön viel. Wenn du nicht schlafen kannst lass die 2. Tablette bloß weg, oder nimm mittags nur noch 10 mg ...man muss es total erst ausprobieren und zwar über einen Zeitraum von ca. einem halben Jahr. Erst dann kann mn sagen es hilft oder es hilft nicht! Und bitte nur mit Mahlzeiten zusammen einnehmen.... - Übrigens hat mir Medikinet auch nicht geholfen, Ritalin dagegen schon (andere Retardierung)!
Wenn Du kein ADs haben solltest ist es überhaupt nicht schlimm, wenn du Medikinet nimmst. Es passiert nix :-) - außer dass du Dich evtl. etwas aufgeputscht fühlst (wie nach zuviel Kaffee) .
Gegen dein Zwangsgrübeln würde ich eher sogenannte Abschalttechniken erlernen, wie z.B. Achtsamkeitsübungen zum Einschafen, Meditation etc... - auch das geht nicht "2x und fertig!"..... dazu muss man ein bißchen länger trainieren, ähnlich wie bei Konditions- oder Muskelaufbau...aber irgendwann klappt es, wenn man nicht Wunder erwartet und deshalb viel zu früh aufgibt! :-)
Nicht jeder Unruhige ist unfokussiert. Das Medikament wird oft zum Profit verschrieben, sobald jemand autistisch oder unruhig, schlauer oder dümmer als andere Klassenkameraden ist.
Die Frage ist 44 Tage her. Wie sind Deine Erfahrungen damit, das abends zu nehmen?
Genau vor der Frage stehe ich gerade: Mein Arzt sagte mir, ich solle es morgen und abends nehmen, aber ich finde ich völlig unlogisch. Normalerweise macht das Medikament wach, und aus meiner Sicht entstehen durch die abendliche Einnahme höchstwahrscheinlich Schlafstörungen. Außerdem: Wie passt denn diese Einnahme mit der Wirkdauer von ca. 6 Stunden zusammen. Dann hast Du eine Wirkung von morgens bis mittags, dann den Rest des Tages keine, und dann wieder eine in der Nacht.
Ich vermute, dass Dein Arzt nicht genau weiß, was er tut. Aber vielleicht bist Du jetzt ja schon schlauer geworden.
Meiner hat mir das persönlich gesagt und sogar noch begründet, dass die Wirkung so am nächsten Morgen da wäre, was ja echt Quatsch ist.
Ich schätze, er kennt sich überhaupt nicht damit aus. Das muss ich ihm mal deutlich sagen.
Methylphendiat wirkt sehr schnell. Bei unretariderten Kapseln tritt die Wirkung nach ca. 40-60 Minuten ein, bei retardierten kann es einige Minuten länger gehen (60-90 Minuten). Die Wirkung ist demnach sehr schnell spührbar. Die Konzentration verbessert sich, man ist absolut fokussiert, Geschehnisse rundherum lenken einem nicht mehr ab usw. Wenn man ein ADHS hat wird man ruhig, wenn man keines hat aufgedreht.
Ich persönlich habe ein ADHS und erlebte mit Methylphenidat ein Wunder. Da ich Stimulanzien gegenüber jedoch kritisch eingestellt bin, nehme ich nur im Notfall (also z.B. bei wichtigen Prüfungen) unretardierte Tabletten. Meiner Meinung nach sollte man auch ohne Chemie lernen zu funktionieren. Wenn ich jeden Tag retardiertes Methylphendidat schlucken würde, würde ich keine "normalen" Fortschritte machen und mein Leben lang auf diese Tabletten angewiesen sein. Doch wie gesagt, für gewisse Situationen ist es ein Segen.
Natürlich hat Methylphendidat auch Nebenwirkungen. Am häufigsten sind z.B. verminderter Appetit, Schlafstörungen, Übelkeit, Mundtrockenheit etc.
Versuch es einfach mal mit 20mg, entweder es klappt und dann musst du dir überlegen wie häufig du die Dinger nimmst oder es ist nicht dein Ding.
Ich bin natürlich gespannt ob eine Wirkung einsetzt. Deswegen bin ich noch unruhiger als sonst gewesen gestern Abend und konnte nicht einschlafen. Ich bin jetzt müde und es ist schwer zu sagen ob ich nun fokussierter durch die Medikamente bin oder nicht. Eventuell habe ich einfach kein ads sondern zwanghaftes grübeln.
Mein Psychiater hat nun behauptet, er hätte die Einnahmezeiten morgens und mittags verordnet, nicht morgens und abends. In der Apotheke sagten sie mir aber auch, mein Psychiater hätte morgens und abends gesagt. Na ja, hat er sich wohl vertan. Richtig und vor allem logisch ist die Einnahme von morgens und mittags, wie du schon sagtest.