Psychische Belastung durch Zahnspange?
Ich habe gestern meine Zahnspange eingesetzt bekommen. Ich bin ein Mensch, der eine extrem hohe Schmerzgrenze hat, ich bin was das angeht sehr belastbar, aber was meine Psyche angeht bin ich... sagen wir mal speziell. Ich habe im Internet nicht wirklich was über das Thema gefunden, deswegen wollte ich wissen, ob es wem auchso geht und wie man damit umgehen kann.
Mich belastet meine Zahnspange psychisch sehr, nicht durch das Aussehen, sondern durch die Unfreiheit, die durch sie entsteht. Ich kann nicht schlafen, nicht lernen, nicht denken, ohne dass ich an den Fremdkörper in meinem Mund denken muss und daran, dass ich ihn irgendwie als Teil meines Körpers akzeptieren muss. Ich fühle mich durch sie meiner Freiheit beraubt, ich will dieses Ding am liebsten sofort von meinen Zähnen reißen, so hoch ist die Belastung. Der einzige Grund wieso ich schlafen kann ist, weil ich so erschöpft vom weinen, versuchen sich zu konzentrieren und generell denken bin.
Zudem kommt noch die physische Belastung, welche so groß ist, dass ich es ohne Schmerztabletten oder Schlaf nicht durchhalte.
Ich habe einen Kreuz- und Überbiss, der korrigiert werden soll/muss, womit ich auch einverstanden bin, aber sobald mir bewusst sind, bräuchte ich dafür nur die Dinger für die Gummis hinten auf den Backenzähnen, der Rest ist nur wegen Schönheit. Kann man die entfernen lassen, ohne dass die Krankenkasse die Bezahlung für die Behandlung "abbricht" (weiß das richtige Wort dafür nicht, hoffe es ist verständlich, was gemeint ist)
Wie geht es euch mit der Zahnspange? Habt ihr diese krasse psychische Belastung auch, oder ganz andere Probleme? Würde das mit der Krankenkasse klargehen?
Danke schon mal für alle Antworten und vielen Dank fürs durchlesen!
9 Antworten
Das Thema kenne ich gut, da bist du nicht allein...
Aber leider wird man mit dem Thema, meist leider auch heute noch, allein gelassen, da einem niemand die Hintergründe erklärt und einem die Angst nimmt, aber das kann man ändern:
Du hast eine neue Zahnspange bekommen und hast damit etwas in deinem Mund, das du als Fremdkörper empfindest, das Schmerzen bereitet, das den Speichel laufen lässt und was deine Zunge wund werden lässt. Das böse Ding also ;-)
In Wirklichkeit sieht das Ganze etwas anders aus. Klar, aller Anfang ist schwer, aber die Schmerzen gehen vorbei und auch wie die Tage vergehen, an denen du die Spange bereits im Mund hast, vergeht auch das Gefühl des Fremdkörpers. Da drückt dann nichts mehr auf Dauer, die Zunge gibt ruhe und die Spucke läuft nicht mehr.
Dann hast du noch das Gefühl der Abneigung. Du hast da was verpasst bekommen, was du wahrscheinlich auch nicht selbst entschieden hast und du weiß nicht so recht wie dir bekommt. Das Gefühl hatte ich auch einige Zeit, bis ich gefühlt habe, daß mir die Spange hilft. Wie du auch hatte ich einen ziemlich großen Überbiss und ein Kiefer war zu schmal. Immer beim kräftig Zubeißen hat es geknirscht, deshalb habe ich das immer vermieden. Im Laufe der Zeit mit Spange habe ich gemerkt: Das wird besser, die Spange funktioniert ja doch. Und genau das musst du dir vor Augen führen und immer im Gedächtnis behalten. Das überwindet das Gefühl der Abneigung hin zum Anerkennen der Spange, die dir selbst hilft. Das macht schon viel aus.
Lass mal die Gummis, wo sie sind, und überwinde die ersten Tage.
Genau die Gummis helfen gegen den Überbiss. Das geht natürlich nicht von Heute auf Morgen, bei mir hat das viele Jahre gedauert. Aber wie gesagt: Wenn du dich an die Spange gewöhnt hast und du sie nicht mehr als Ärgernis, sondern als Helfer in deinem Mund ansiehst, dann kommst du ganz anders damit klar.
Glaub mir, solche Gefühle habe ich alle selbst auch durchgemacht...
Heute lächle ich darüber, im wahrsten Sinne des Wortes...
Hallo!
In denn ersten Tagen, wo ich meine Zahnspange bekommen habe, dachte ich auch die ganze Zeit an sie. Nach fünf Tagen bin ich aufgestanden und es hat sich angefüllt als ob ich keine Zahnspange im meinem Mund habe. Aber ich weiß wie du dich fühlst, so habe ich mich nämlich bei meiner losen Zahnspange gefühlt, weshalb ich sie nie getragen habe.😅 Mach dir nicht all zu viel stress und denk immer daran, dass du dafür in der Zukunft wunderschöne Zähne haben wirst, und es nicht ohne Grund trägst!
Du wirst dich schon daran gewöhnen!
Liebe Grüße Lurina
Jetzt jammer nicht so rum. Das ist in den ersten 2 Wochen vollkommen normal. Man kann nicht mehr beißen. Nur Suppe geht. Es tut sehr weh. Danach geht es. Anfangs ist es so, dass es halt manchmal beim Nachziehen nochmal 1-2 Tage wehtut, aber irgendwann ist es halt nur noch ein wenig Druck nach der Behandlung. Jeder hatte die Gefühle am Anfang. JEDER. Psychisch ist das aber keine Belastung
Hallo!
Du hast die Zahnspange erst seit einem Tag - dass man da unnormale Schmerzen verspürt und das Ding am liebsten sofort wieder los wäre, ist total normal. Ich weiß noch, dass ich die ersten Tage auch Schmerztabletten genommen und das blöde Teil total verteufelt habe.
Es bessert sich aber nach einiger Zeit, etwa nach einer Woche oder zwei. Dann spürst du die Spange so gut wie gar nicht mehr, kannst normal essen, etc. Am Ende hat man sich so sehr daran gewöhnt, dass man es anfangs komisch findet, nachdem die Spange wieder entfernt wurde.
Also: Zähne zusammenbeißen (:D) und durchstehen. In ein paar Tagen ist das wieder besser.
Liebe Grüße!
Hallo Schusselig,
gib dir und der Zahnspange etwas Zeit um euch aneinander zu gewöhnen.
Eine Zahnspangen ist schon eine Veränderung mit der man klarkommen muss. Und viel Dinge die man sich im Vorfeld vorgestellt hat, sind gar nicht so schlimm, dafür andere die man gar nicht auf dem Schirm hatte.
Du hast einen Behanldungsplan unterschrieben. Und das ist die Geschäftsgrundlage zwischen dem Kieferorthopäden, dir und der Krankenkasse. Wenn du jetzt schon nach einem Tag dich nicht mehr an den Vertag halten möchtest, dann hast du ein Problem.
Selbstverständlich kannst du die Behandlung abbrechen. Dann bekommst du deinen Eigenanteil nicht erstattet und den Ausbau bezahlst auch du. Für die Krankenkasse ist dann das Thema Zahnspange für alle Zeiten erledigt.
Behandlungsalternativen, die oft Privatleistungen sind, hätte man vorher besprechen sollen.
Viel Erfolg!
Karliemeinname