Quecksilber in homöopatischem Mittel (Traumeel-s)?

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Hallo dasistnett,

Unter der Zusmmensetzung steht "Mercurius solubilis". Das ist Quecksilber. Das irritiert mich,...

Viele denken, Homöopathie wäre Pflanzenheilkunde. Das stimt aber nicht. Homöopathen verwenden als Ausgangsstoffe für ihre Mittel einfach alles, egal, ob sinnvoll oder nicht. So wird zum Beispiel auch Triebwerksöl von Flugzeugen als "Arznei" gegen Flugangst angesehen... jedenfalls dann, wenn man das Flugzeugöl wieder aus der Lösung herausverdünnt und dabei schüttelt.

https://www.remedia.at/triebwerksoelmischung-flugzeug-c30-globuli/b13236-c-30-glob

ist das nicht gefährlich?

Der Grenzwert für Quecksilber im Trinkwasser beträgt 0,01 Milligramm pro Liter (mg/l).

0,01 mg = 10^-2 mg = 10^-5 g/ liter =10^-8 (weil 1 Liter Wasser = 1000g)

In den Traumeel-Tabletten ist laut Beipackzettel das Quecksilber in D8 =10^-8 enthalten. (Hier nachzulesen: http://www.peithner.at/wp-content/uploads/2015/10/GI-Traumeel-Tabletten.pdf )

Das bedeutet, dass die Tabletten Quecksilber in exakt derselben Konzentration enthalten, die für unser Trinkwasser als gesetzlicher Grenzwert erlaubt ist.

An dieser Stelle sollte man anfangen, darüber nachzudenken, dass dieser Grenzwert deshalb so festgelegt ist, weil dann auch bei langfristigem und umfangreichem Konsum KEINE Wirkungen der darin enthaltenen Stoffe zu erwarten sind.

Es sollte entsprechend auch klar sein, dass das auch für Traumeel gilt: Es sind weder Nebenwirkungen, noch Wirkungen von einem in dieser Konzentration eingenommenem Stoff zu erwarten. Mit jedem Glas Wasser erwischst - je nach Region - mehr davon.

Ich wundere mich an dieser Stelle aber, dass Du Dich vor eventuellen Nebenwirkungen von Quecksilber fürchtest, nicht aber vor den eventuellen Nebenwirkungen von Atropin oder Aconitum napellus. Die sind zwar beide aus Pflanzen gewonnen, aber nicht minder gefährlich.

Nochmal:

ist das nicht gefährlich?

Es ist vor allem unnütz, da Traumeel nie einen Nachweis einer Wirksamkeit über Placebo hinaus erbracht hat.

Ob man ein Mittel einnehmen sollte oder nicht, bestimmt nicht die Frage, wie harmlos es ist, alleine. Viel wichtiger ist das sogenannte Nutzen/Risikoverhältnis. Bei fehlendem Nutzen (Placebo) lässt bereits ein sehr geringes Risiko dieses entscheidende Verhältnis kippen, so dass es gegen die Einnahme spricht.

Das Hauptrisiko geht hier allerdings davon aus, wenn man an irgendwelchen realen Beschwerden mit einer irrealen Wirkbehauptung herumdoktert. Echte Beschwerden brauchen zumindest eine seriöse Untersuchung und ggf. eine echte Behandlung. Kein Mittel, dessen Inhaltsstoffe Du in derselben Menge mit dem Trinkwasser zu Dir nimmst.

Ob es Sinn macht, die Tabletten zu nehmen, wenn Dir hingegen nichts fehlt, wirst Du Dir selber beantworten können.... ;-)

Grüße

Nordrealist  25.11.2017, 11:15

Hallo uteausmuenchen, wieder lese ich mit Freude einen deiner sachlichen Beiträge zu einem meiner liebsten Themen.

matmatmat  27.11.2017, 23:55
@Nordrealist

Mich beeindruckt mehr, wie lang die Beiträge sind, die Zeit / Geduld habe ich nur selten...

Nordrealist  28.11.2017, 11:16
@matmatmat

Stimmt, genau den Gedanken an diese Engelsgeduld hatte ich auch, der Respekt davor gewinnt noch einmal, wenn du uteausmuenchens Profil besucht hast.

uteausmuenchen  29.11.2017, 17:00

Danke für das Sternchen! Ich freu' mich.

=D

Ach ja, der ewige Kriegsschauplatz. Aus der Sicht der Homöopathiebefürworter wie auch Zorro und Naiver hier sind homöopathische Mittel wirksam, weil ihre Wirkung nicht auf evtl. enthaltenen Molekülen, sondern auf Information beruht. Nein, das ist naturwissenschaftlich nicht nachgewiesen, und ja, die Naturwissenschaft hat schon manche Fehler gemacht und revidiert. Sie ist nicht alleinseligmachend, und ausschliesslich an sie zu glauben ist eben - Glaubenssache.

Aber zu deiner Frage: in Traumeel ist, wie andere schon sagten, derart geringe Dosen Quecksilber enthalten, dass sie nicht ins Gewicht fallen, und das gilt in der Regel für alle in homöopathischen Mitteln enthaltenen giftigen Stoffe.

MalNachgedacht  27.11.2017, 14:36

Aus der Sicht der Homöopathiebefürworter wie auch Zorro und Naiver hier sind homöopathische Mittel wirksam, weil ihre Wirkung nicht auf evtl. enthaltenen Molekülen, sondern auf Information beruht. 

Solange die "informierten" Glaubuli in Doppelblindversuchen nicht erkennbar besser oder wenigstens anders wirken als banale Zuckerpillen mögen sie meinetwegen gerne "informiert" sein - nur macht die Information dann eben offensichtlich keinen Unterschied bei der Wirkung.

Zorro1970  27.11.2017, 20:24
@MalNachgedacht

@malnachgedacht: An welcher Stelle habe ich mich über die Wirksamkeit homöopathischer Produkte geäußert? 

faymorgane  27.11.2017, 21:41
@Zorro1970

ich glaube, er meint mich, Zorro. Und was war denn das mit dem vermeintlichen Kompliment oben? :)

faymorgane  27.11.2017, 21:43
@Zorro1970

malnachgedacht, tust du so oder meinst du wirklich, dass  Doppelblindversuche in der Homöopathie gleich anwendbar sind wie in der Schulmedizin?

Zorro1970  27.11.2017, 22:15
@faymorgane

@faymorgane: Malnachgedacht meint definitiv mich. Er hat mich in seinem Kommentar auf deine Antwort namentlich erwähnt. Daher warte ich erstmal seine Stellungnahme ab. 

Aus der Sicht der Homöopathiebefürworter wie auch Zorro und Naiver hier sind homöopathische Mittel wirksam, weil ihre Wirkung nicht auf evtl. enthaltenen Molekülen, sondern auf Information beruht. 

TheStone  28.11.2017, 08:10
@faymorgane

"malnachgedacht, tust du so oder meinst du wirklich, dass  Doppelblindversuche in der Homöopathie gleich anwendbar sind wie in der Schulmedizin?" 

Du meinst das nicht? Wieso nicht?

TheStone  26.11.2017, 21:04

"Nein, das ist naturwissenschaftlich nicht nachgewiesen, und ja, die Naturwissenschaft hat schon manche Fehler gemacht und revidiert." 

Welchen Fehler denn? 



"Sie ist nicht alleinseligmachend, und ausschliesslich an sie zu glauben ist eben - Glaubenssache."

In wie fern? Die Wirksamkeit vermeintlich heilender verfahren ist mit Naturwissenschaftlichen Methoden sehr gut zu überprüfen.







BurkeUndCo  21.11.2018, 22:33

Natürlich hat die Naturwissenschaft immer wieder Fehler gemacht. Aber aus jedem Fehler etwas dazu gelernt und deshalb gibt es hier gut abgesichertes, und bewiesenes Wissen.

Die Homöopathie hat in 200 Jahen nichts dazu gelernt und glaubt deshalb noch an eine Welt ohne Atome.

In homöopathischen Mitteln sind die "Wirkstoffe" in aller Regel so verdünnt, dass sie völlig harmlos, aber natürlich auch wirkungslos sind.

Ab etwa D24 ist kein Molekül der Ausgangssubstanz mehr vorhanden und schon lange vorher sind selbst hochgiftige Substanzen auf ein ungefährliches Maß verdünnt.

Trotzdem überlege dir gut, ob du für Plazebos Geld ausgeben willst. Kaufe dir Gummibärchen, die haben die gleiche Wirkung, aber schmecken wenigstens.

Hallo dasistnett...,
des Arztes, Samuel Hahnemann, Entdecker der homöopathischen Wirkweise, Gedanke war es ja (im Netz gut nachlesbar) der, dass dem Körper eben nicht volle Pulle chemische Wirkkräfte 'gegen' die Symptome einer Krankheit eingekippt werden müssen (wie in der Schulmedizin üblich), sondern dass ihm schon ganz feine Ahnungen, nämlich nur Informationen, solcher krankmachenden Stoffe dafür reichen, um das Nötige zur Heilung selbst zu unternehmen. In den Globuli, Salben, Dillutionen eben bekanntermaßen extrem verdünnt.

Die Homöopathie gibt also keine physischen WirkSTOFFE 'gegen' etwas, sondern lediglich Informationen 'für' den Körper. Geheilt wird durch den Körper selbst, dem solche Informationen dazu genügen.

Wie Zorro es mit dem Degen völlig richtig in die Stirne einritze (die einzige Scene, die ich noch aus dem uralten Film in Erinnerung habe;), sind alle diese sonst krankheitsverursachenden Stoffe bis zur Ungefährlichkeit verdünnt. Also, trotz allerbester Heilwirkung: Keine Gefahr! :- )


MalNachgedacht  25.11.2017, 10:35

des Arztes, Samuel Hahnemann, Entdecker der homöopathischen Wirkweise, Gedanke war es ja (im Netz gut nachlesbar) der, dass dem Körper eben nicht volle Pulle chemische Wirkkräfte 'gegen' die Symptome einer Krankheit eingekippt werden müssen (wie in der Schulmedizin üblich), sondern dass ihm schon ganz feine Ahnungen, nämlich nur Informationen, solcher krankmachenden Stoffe dafür reichen, um das Nötige zur Heilung selbst zu unternehmen. 

Also ich würde das nicht nur gerne "im Netz" nachlesen sondern zusätzlich auch Samuel Hahnemann selbst.

In welchem seiner Bücher soll Hahnemann denn bitte geschrieben haben,dass die Information solcher krankmachenden Stoffe dafür reicht um das Nötige zu Heilung selbst zu unternehmen...?

Und angenommen es gäbe diese "Information" - warum braucht man dann verschiedene Potenzen und Dosierungen?

Enthält Arsen C30 eine andere Information als Arsen C100 - und wenn ja: wodurch unterscheiden sich die Informationen?

Warum verordnen Homöopathen manchmal die mehrmalige Einnahme der "Information" täglich (sind die Heilkräfte des Menschen so vergesslich?) während umgekehrt auch manche "Information" wiederum wochenlang nicht vergessen wird?

Wieso kann Homöopathie kein HIV oder AIDS heilen - der krankmachende "Stoff" ist ja bekannt - das HI-Virus.

Man müßte doch nur noch dessen "Information" verglobulisieren und fertig wäre das Globuli gegen HIV (oder AIDS oder Polio oder Diphtherie oder Syphilis oder Scharlach )

Zorro1970  26.11.2017, 10:43
@MalNachgedacht

@Naiver: Du irrtest nicht. Es war ein Z auf der Stirne!  :-)) 

Aliha  24.11.2017, 21:59

Das Dumme ist nur, dass in 200 Jahren Homöopathie immer noch kein Nachweis über die Wirksamkeit geführt werden konnte. Das mit der "allerbesten Heilwirkung" ist und bleibt ein Gerücht.

dasistnett 
Beitragsersteller
 24.11.2017, 21:04

Das ist interessant, ich hatte das über die Wirkungsweise der homöopathischen Mittel nicht gewusst. Vielen Dank für die wertvolle Info !!!

uteausmuenchen  24.11.2017, 21:29
@dasistnett

Wenn man davon absieht, dass Traumeel der Lehre Hahnemanns gleich in mehrfacher Weise widerspricht...

Naiver  24.11.2017, 23:49

Auweia, verzeih bitte, ich irrte mich...!
Zorro zeichnete dem Gegner kein "Z" auf die Stirne,
sondern zerfetzte dessen Wams in Z-Form! ;- ))

matmatmat  27.11.2017, 23:59

Der große Trick Hahnemanns war es, die damals oft verwendeten Zubereitungen so stark zu verdünnen, daß Sie keine Wirkung mehr hatten und damit ging es den Leuten dann oft besser als mit den "Heilmitteln".

Welche Information soll denn da weiter gegeben werden und wie? Alles Unsinn.

Naiver  28.11.2017, 00:08
@matmatmat

Scho recht, matmatmat...,
die ganze Welt nimmt zwar offenbar auch sehr erfolgreich Hahnemanns "Tricksereien" - aber durch dich und deine Glaubensgenossen wissen wir nun, dass alles nur Irrtum und Wunschvorstellungen sind, nicht?
Mann., was können wir froh sein, dich gelesen zu haben! ;- )))

Anaschia  29.11.2017, 01:47
@Naiver

Hallo Naiver ! Herzlich willkommen in unserer Homöopathie-Scheinwelt. Vollkommen egal was matmatmat und co. auch schreiben, es lebt sich saugut darin.

Du solltest dir eventuell mal ansehen was Homöopathie bedeutet. Das ist nichts Ungewöhnliche das dort giftige Stoffe drin sind. Diese sind allerdings so stark verdünnt das man sie teils nicht mal mehr nachweisen kann (und daher auch keine Wirkung bis auf den Placebo Effekt auftritt)