Reanimation mit brustbügel möglich?
Hallo Leite,
Wenn jemand eine trichterbrust hat, und einen bügel( der mit op eingesetzt wurde) ist dann eine Reanimation möglich? Bzw Pressen auf den Brustkorb? Wenn ihr so einen Patienten habt, was macht ihr dann?
3 Antworten
die Fragestellung ist unnütz, eine NICHT begonnene Reanimation hat unweigerlich den Tot des Patienten zur Folge! Was nützt ihm der intakte Brustkorb/ Sternum und eingebautem "Bügel" wenn er verstorben ist? Ergo wird man IMMER mit der HLW beginnen ohne Rücksicht auf Verluste. MfG
auf alle Fälle reanimieren, auch wenn der Bügel bzw. das Srenum bricht. Wenn der Pat es schafft, kann man solche Kollateralschäden sicher reparieren. Auch eine Defibrillation muß versucht werden wenn sie indiziert ist. MfG
Wenn einem nichts anderes übrig bleibt, kann man natürlich versuchen auf dem Bügel herumzudrücken. Aber so wie ich den ersten Link den ich in meiner antwort gepostet habe interpretiere, hat das nicht viel aussicht auf Erfolg...
Es wird normal reanimiert. Eine andere Möglichkeit gibts im RD nicht. Da wird man den Bügel vermutlich sonstwohin drücken und alle Knochen werden bersten wo das Ding angeschraubt ist, womöglich kommt das Ding auch mit den Enden zum Rücken raus aber das alles wird in Kauf genommen. Bei der Defibrillation würden die Elektoden nicht auf Apex und Sternum geklebt sondern auf Brust und Rücken.
Ich hab mal ein wenig gegoogled und das hier gefunden:
http://www.med1.de/Forum/Orthopaedie/1156/34/
Etwas weiter unten der lange Beitrag der Krankenschwester. Im Krankenhaus machst du deinen Patienten dann wohl direkt an Ort und Stelle auf und Reanimierst bei offenem Thorax.
Keine Ahnung ob sich ein NA findet, der im RTW den kompletten Thorax öffnet, vielleicht als ultima ratio.
Wobei man dazu sagen muss, dass eine präklinische Thorakotomie in Großbritannien wohl nicht sooo selten stattfindet, wenn man sich das ganze mal hier durchliest:
Hey @ namenochfrei,
Keine Ahnung ob sich ein NA findet, der im RTW den kompletten Thorax öffnet, vielleicht als ultima ratio.
im Rettungsdienst ham wir gar keine Möglichkeit den Thorax aufzumachen und eine Herzdruckmassage am offenen Herzen vorzunehmen.
Außerdem is das Infektionsrisiko viel zu hoch.
Hallo RettAss95,
Das mit dem hohen Infektionsrisiko sehe ich ebenso, allerdings müsste man bei diesem Beispiel auch wieder abwägen, ob das Infektionsrisiko nicht dem unter Umständen extrem verzögerten Beginn der Reanimation vor zu ziehen wäre (insbesondere in ländlichen Gegenden, wo selbst bei direktem Load'n'Go noch erhebliche Zeiten zwischen Ereignis und Eintreffen im KH vergehen können).
Welche Operationsbestecke werden denn auf NEF mitgeführt?
ein Koniotomiebesteck, Notamputationsbesteck, Toraxtrainageset,
nagut, damit kann man wirklich nicht allzuviel anfangen.
hier der zweite Link, geht nur ein link pro antwort:
http://www.rettungsdienst-blog.com/was-ist-eigentlich-praklinische-thorakotomie
Ich finde den 2. link sehr interessant auch wenn ich eines nicht verstehe: Fängt das Herz nach dem öffnen einfach so wieder an zu schlagen ?? Ich habe es aus dem artikel jetzt nicht direkt rauslesen können aber kommt dass durch den druck der durch blutungen auf das herz entstehen und der durch die öffnung abgelassen wird oder wie ist das zu sehen ?? Denn dann würde ja auch ein kleinerer schnitt genügen
Warum ein Herz nicht mehr schlägt kann unzählige Ursachen haben.
Ich bin aber auch kein Mediziner. Eventuell reicht es in einigen Fällen Druck vom Herzen zu nehmen. Dafür reicht denke ich wie du schon sagst aber auch eine einfache Thoraxdrainage. Ich würde aber vermuten, dass es in der regel nicht einfach so wieder anfängt. Dann führt man wie beschrieben die HDM durch.
Im Beitrag steht ja leider nicht, wann eine komplette Eröffnung indiziert ist.
Ich habe es mir jetzt noch ein paar mal durchgelesen. Das mit den untersuchungsbefunden ist glaub ich ein wenig irreführend und etwas anders gedacht. Anscheinend ist der hauptgrung die schnelle wundversorgung am herzen und schnell eine direkte herzdruckmassage durchzuführen. Dass der befund mit dem erneuten beginn des herzschlags an erster stelle steht ist glaube ich ein wenig irreführend. Das ist zumindest jetzt meine vermutung. Ich bin auch kein mediziner aber ich glaube so ist das gemeint. Und wie gesagt zusätzlich das ablassen des drucks. Und im falle einer herzbeuteltamponade kann man schlecht eine thoraxdrainage legen.
Ich schau mir auch noch die doku an die unten verlinkt ist vllt sagen die da ja auch noch etwas dazu
klar, aber eine Flüssigkeit im Pleuraspalt könnte ja auch für einen Druck auf die Organe verantwortlich sein. Dann reicht die Thoraxdrainage. Wenn das ganze im Herzbeutel ist natürlich nicht.
Ich denke mal diese Komplette Eröffnung des Thorax bleibt auch wenn es in GB standardisiert ist eine absolute Ausnahme. Zum einen, weil das selten nötig sein dürfte und zum anderen weil das präklinisch extrem unhygienisch ist. Selbst klinisch ist ja ein offener Thorax nicht wünschenswert und birgt ein erhebliches Infektionsrisiko.
So wie es da steht ist es schon etwas missverständlich. Beachtet werden sollte auch, dass ohne den Unterdruck im Pleuraspalt die Lungenfunktion erheblich eingeschränkt ist.
Ganz deiner Meinung
Danke, könnte ja nur sein das eine Reanimation durch den Bügel erfolglos bleibt. Oder ein Schock durch den Bügel quasi "abgeleitet" wird und damit kontra produktiv ist. Was würdest du in so einer Situation machen?