Revision einer Wurzelfüllung, Zahn ziehen, oder Zahnersatz?
Hallo Ihr Lieben!
Ich habe seit etwa 3 Tagen mit Schmerzen am Backenzahn zu kämpfen. Vor mehreren Jahren gab es genau an diesem Zahn eine Wurzelbehandlung und eine Amalgamfüllung, die laut Arzt mittlerweile locker sitzt und angebrochen ist.
Mein Zahnarzt erster Wahl hat behauptet, dass der Zahn auf Grund einer chronischen Entzündung an der Wurzel rausgezogen werden muss, daraufhin wollte ich mir erstmal von einem anderen Arzt eine zweite Meinung reinholen.
Der zweite Zahnarzt behauptet wiederum, dass der Zahn drin bleiben kann, allerdings eine Revision der Wurzelbehandlung nötig wäre.
Klingt ja schon mal besser, allerdings würde der Preis für eine Revision inkl. Füllung zwischen 500 und 1000 Euro liegen.
Ich hatte noch nie eine Revision und hab keine Ahnung wo der Preis im Durchschnitt liegt, trotzdem scheint mir der Preis ein wenig zu hochgegriffen zu sein, oder was meint ihr? Laut Arzt halten sich die KK gerne ziemlich zurück bei solchen Fällen.
Bin gerade etwas verzweifelt! Wäre euch über jede Hilfe sehr Dankbar!
Viele Grüße!
4 Antworten
Also, m Falle einer Wurzelkanalrevision übernimmt die KK keine Kosten, du musst also deshalb alles selbst tragen. Meines Wissens liegen die Kosten bei 200-300 Euro pro Kanal. Da so ein Backenzahn meist 3 Kanäle besitzt ist der Preis also normal.
Jetzt geht es halt darum, was machst du. Schlägt die Revision an, muss der Zahn überkront werden, da ein Wurzelkanalbehandelter Zahn so oder so überkront werden muss. Es kommen also noch einmal die Kosten einer Krone auf dich zu(ca.500 Euro Eigenanteil, kommt auf Zahnarzt,Techniker und Material an).
Sollte die Revision nicht funktionieren, kann man immer noch eine Wurzelspitzenresektion durchführen. Das ist dann wirklich der letzte Versuch den Zahn zu retten. Hier übernimmt die Kasse glaube ich die Kosten. Auch hier brauch man danach eine Krone.
So, solltest du dir den Zahn jetzt ziehen lassen, ist es damit ja nicht getan. Die entstandene Lücke muss versorgt werden. Dann brauchst du entweder ein Implantat (das bewegt sich so bei 1100 Euro schätzungsweise) mit anschließendem Aufbau( auch wieder um die 500 Euro) oder eine Brücke (Hier kann ich dir den genauen Preis nicht sagen, aber wird im auch so um die 1200 Euro kosten...)
An deiner Stelle würde ich die Revision machen. Der eigene Zahn ist immer noch am besten. Ein Implantat ist langwiedrig und es kann zu Problemen wie Periimplantitis kommen, bei einer Brücke müssen die Nachbarzähne angeschliffen werden. Und Kostenmäßig bewegst du dich im gleichen Rahmen, wenn nicht sogar günstiger.
Ohne eine aktuelle Röntgenaufnahme des Zahnes zu sehen, kann niemand etwas dazu sagen. Eine Revision der WF ist prinzipiell nicht falsch und sicherlich einen Versuch wert. Allerdings verstehe ich, da sie ziemlich teuer ist, daß Du zweifelst. Ganz unberechtigt sind Deine Zweifel nicht, da man nicht garantieren kann, daß die neue WF "gut geht". Bei Wurzelfüllungen kann man keine Garantie geben. Die Alternative, den Zahn zu entfernen und (wahrscheinlich?) ein Implantat einsetzen ist allerdings teurer als die 1000 €. Wirklich helfen kann ich Dir leider nicht.
Also ich würde hier auch eher zur WSR tendieren. Auch bei der Revision einer Wurzelfüllung kann dir keiner 100% Garantie geben. Aber wie Deichgöttin schon richtig sagte: Ferndiagnosen ohne Röntgenaufnahme sind nahezu nicht möglich.
Sagen wir mal so, sicherlich ist der Preis nicht ungewöhnlich. Eine WF ist eine aufwendige Behandlung, die sehr sauber und ordentlich gearbeitet werden muß - und die Instrumente (meist Einwegartikel) sind recht teuer.
Hat die WF der ZA gemacht, der den Zahn entfernen will? Eine Revision beutet eigentlich, daß die vorhandene WF nicht gut genug ist und nicht weit genug an die Wurzelspitzen reicht. Wenn das so ist, dann sollte der 1. ZA eigentlich die Revision machen und über den Preis würde ich dann mit ihm reden. Allerdings hätte er Dir damals sagen müssen, daß die WF nicht gelungen war. Leider wird das oft "vergessen".
Nun ja, muss nicht zwingend bedeuten, dass die WF nicht gut genug war, häufig besitzen normale Zahnärzte nicht die Möglichkeiten eine absolut perfekte Wurzelfüllung zu machen, z.B. wenn es auf dem Röntgenbild nicht sichtbare Seitenkanäle gibt, ungewöhnlich hohe Anzahl an Kanälen etc. In manchen Fällen geht es ohne Op-Mikroskop und allerlei zusätzlichem Zeug nicht.
Aber in den meisten Fällen ist die WF nicht dicht oder nicht ganz bis zum Ende der Spitze, das stimmt schon.
Vielleicht mal von einem Endo-Spezialisten anschauen lassen, ob die WF nicht in Ordnung war. Eventuell kann man dann mit dem Zahnarzt der es gemacht hat verhandeln. Aber weiß nicht, ob ich einem Zahnarzt noch vertrauen könnte, der es schon beim ersten mal nicht gut gemacht hat... Vor allem da eine Revision noch mal ein Stück schwieriger ist als "nur" normale WF.
Die Probleme an einer WF sind immer verbliebene Bakterien. Also muss eine Revision diese entfernen. Revisionen werden auch von der KK bezahlt, wobei es da Kriterien gibt die dem ZA Entscheidungsspielraum lassen, ob er es privat oder über Kasse macht. Such Dir einen ZA der ChKM verwendet bzw. das Timbuktu-Protokoll. Einfach mal googlen.
Zahnerhalt um jeden Preis...ich halte nichts davon, meist bezahlt man den Preis mit anderen körperlichen Beschwerden. Viele Informationen dazu in einem alternativen Patientenmerkblatt der Zahnmedizinhttp://www.directupload.net/file/d/4017/y2ttcpxj_pdf.htmtm
Vielen Dank für die schnelle Antwort! Eine Röntgenaufnahme habe ich leider nicht zur Hand. Und wenn ich das richtig rausgelesen habe, sind 500-1000 Euro durchaus üblich für eine Revision, richtig?