Sedierung/Vollnarkose ohne Begleitperson?
Was macht jemand der keine Begleitperson hat und trotzdem bei der Weisheitszahn-OP eine Sedierung mit Dormicum oder sogar eine Vollnarkose möchte? Darf er/sie wenigstens den ÖPNV nutzen oder laufen um nach Hause zu kommen? Oder ist das Taxi die einzige (teure) Option?
4 Antworten
Nein darf er nicht. Keine unbegleitete Teilnahme am Verkehr. ÖPNV und sogar als Fußgänger geht das nicht, weil die Möglichkeit besteht, dass du jederzeit kollabieren kannst.
Dann organisiere dir einen Krankentransport.
Nach einer Anästhesie ist es erforderlich, dass der Patient 24 Stunden lang unter Beobachtung steht. Beobachtung bedeutet hier nicht, dass ständig einer neben dem Bett sitzen muss es bedeutet lediglich, dass jemand in der Nähe sein sollte, der im Falle eines auftretenden Problems Hilfe herbei holen kann. Probleme können beispielsweise mit dem Kreislauf auftreten, Schwindelanfälle Ohnmacht oder ähnliches, es kann zu Übelkeit und Erbrechen kommen, allgemeiner Schwäche, einfach unglaublich starker Müdigkeit oder ähnliches. Diese Betreuung für 24 Stunden ist vorgeschrieben. Ein Anästhesist gibt sich auf rechtlich sehr wackeliges Terrain, wenn er einem Patienten erlaubt, die Klinik bzw den Ort des Eingriffes ohne Begleitung zu verlassen. Passiert etwas auf dem Weg, kann der Anästhesist dafür haftbar gemacht werden. Ich halte es nicht für unmöglich, dass der Anästhesist in deinem Fall damit einverstanden ist, rechtlich ist es aber wie gesagt kompliziert. Das müsstest du also mit dem behandelnden Arzt persönlich besprechen, ob das in deinem Fall so gemacht werden kann oder nicht. Das Fahren von Fahrzeugen bzw Führen von Maschinen und abschließen von Verträgen unter der Wirkung von betäubenden Medikamenten ist für 24 Stunden übrigens definitiv untersagt. Selber nach Hause wirst du also nicht fahren können und auch keinen neuen Handyvertrag abschließen.
Keinen neuen Handyvertrag abschließen! Der war gut😂
Der Arzt kann einen Transportschein ausstellen. Wenn nicht, muss die Person sich darum selber kümmern und die Transportmittel selber bezahlen.
Er kann sich auch von einem Bekannten oder Verwandten abholen lassen. Für solche Ausnahmefälle dürfte sich schon jemand finden lassen.