Sexuelle Zwangsgedanken, wer ist Hobbypsychologe?
Ich habe jetzt seit ca. 2 Jahren die Angst pädophil zu sein. Mittlerweile bin ich sehr bewusst, wenn es um unsere Psyche geht und weiß auch, dass mir das Schreiben hier mal wieder helfen wird, weil ich den Gedanken Ausdruck gebe. Es ist keine durchgehende Angst, ab und zu eben.
Was dahinter steckt? Ich denke es liegt vorallem daran, dass ich Kinder über alles liebe und wenn ich unter Kindern bin sind diese Gedanken schneller weg, als ich denken kann...was dahinter steckt: ich will mit Denken kontrollieren, was nicht zu kontrollieren ist. Ich verbiete mir etwas zu denken und richte die Aufmerksamkeit dadurch erst Recht darauf. Aber da ich 18 Jahre jung bin und mit meinen 16 Jahren damals mich so in diese Angst gesteigert habe, dass ich Glaubenssätze und Denkmuster zur Gewohnheit gemacht habe, die mich einschränken. ..Ich meine.. mit denken Ereignisse zu kontrollieren ist keine gute Idee von mir gewesen. :D Ja, ich weiß es ist ein Schutzmechanismus meiner Psyche.
Ich will den Gedanken nicht denken, da ich mich angeekelt fühle bei dem Gedanken pädophil sein zu können. Auch hier sind wieder Glaubenssätze im Spiel: "Ich darf das nicht denken! Ich muss mich negativ fühlen bei solchen Gedanken! Solche Gedanken sind ein Tabu! Ich werde abgelehnt, wenn ich so denke! Ich bin nicht ich bei solchen Gedanken, warum hören sich nicht auf?(evtl. weil du Druck machst und die Gedanken ablehnst?)" Und das ist alles Bullshit! Jeder hat eine verrückte Seite an sich und niemand brauch sich für ganz normale Gedanken wie diese schämen.
Der Glaubenssatz: "der Gedanke darf nicht sein" -> erzeugt Angst und führt zum Kontrollversuch es durch denken/grübeln zu kontrollieren -> Glaubensatz fühlt sich bestätigt, da ja was dran sein könnte/muss wenn ich so intensiv darüber nachdenke = Angst -> weiterer Kontrollversuch bzw. wenn ich nicht darüber nachdenke könnte ich Kindern schaden (Sinn: Schutz der Kinder, obwohl Kindern nie geschadet worden wäre) -> ist eine vollkommen normale Reaktion bei diesem Glaubenssatz = Kreislauf der sich immer wiederholt
außer man erkennt das Prinzip und gewöhnt es sich Stück für Stück ab und lässt sich niemals von Handlungen anbringen durch solche Gedanken, damit zeigt man sich selbst, dass diese Gedanken keine Bedeutung haben. Was im Kreislauf auch passiert ist, dass man sich selbst nicht vertraut und es schwer fällt Selbstvertrauen aufzubauen. Diese Gedanken zeigen nur krass, wie sehr man in diesem Bereich fremd- und nicht selbstbestimmt ist.
Ich muss noch lernen zu akzeptieren, dass ich dich Gewohnheit noch nicht ganz abtraniert habe und sie manchmal zu schnell weg haben will, was natürlich zum Gegenteil führt = weil mehr Aufmerksamkeit.
Was haltet ihr davon? Eure Tipps?
7 Antworten
Was ich davon halte?
Nun, du hast dich ja schon ein wenig eingelesen (im Gegensatz zu mir) bei dem ganzen Psychologiekram, aber: Ein Hobbyspsychologe wird dir bei deinen, sagen wir mal, Neigungen nicht helfen! Du brauchst einen richtigen, professionellen Psychologen der dir wirklich helfen kann!
Durch Ferndiagnosen, Netdoktor etc. kannst du dir kein richtiges Bild von deiner Vermutung machen, erst ein Profi wird dir sagen können was los ist!
LG
Es ging auch primär darum zu schreiben, also den Angstgedanken (was wäre wenn...) Ausdruck zu geben.
Die Angst pädophil zu sein ist gar nicht so selten und dürfte durchaus auch durch die gesellschaftliche Einstellung beeinflusst sein.
Wie dir offenbar schon klar ist, leidest du womöglich an einer Zwangsstörung. Es wäre daher sicher nicht schlecht wenn du dich an einen Psychotherapeuten wenden würdest, zumal du diese Problematik ja schon einige Zeit hast.
Ich kann mir vorstellen, dass das durchaus sehr belastend sein kann.
"brauch sich für ganz normale Gedanken wie diese schämen. "
die Frage ist also: warum bist du bewusst der Ansicht, dass du dich dafür nicht schämen brauchst und tust dies aber trotzdem?
"Der Glaubenssatz: "der Gedanke darf nicht sein" -> erzeugt Angst und
führt zum Kontrollversuch es durch denken/grübeln zu kontrollieren"
richtig und zur Angst vor dem Kontrollverlust wenn du den Gedanken eben nicht mehr kontrollieren kannst und mitunter sogar zur Angst das ein Gedanke den du nicht kontrollieren kannst zu einer Realität führen kann, die du nicht kontrollieren kannst - es findet also ein stückweit eine "Eskalation" statt.
Und ich denke, dass das dein Problem ist, an dem du arbeiten musst.
" Was im Kreislauf auch passiert ist, dass man sich selbst nicht vertraut und es schwer fällt Selbstvertrauen aufzubauen"
ich denke das dürfte bei dir eher ein ursächlicher Faktor für solche Gedankenspiralen sein
"Was haltet ihr davon? "
ich würde dir wie oben gesagt auf jedenfall empfehlen einen Psychotherapeuten aufzusuchen.
Dieser kann dir helfen Ursachen und Lösungen für deine Problematik zu erkennen und zu entwickeln.
Sinn macht das natürlich nur dann, wenn du das auch willst und bereit bist aktiv mitzuarbeiten.
Aus der Ferne ist das natürlich nur schwer zu beurteilen: wenn die Therapeutinen meinen, dass du auf dem Weg der Besserung bist ist das schonmal sehr gut.
Hast du dir denn Strategien angeeignet wie du in einer akuten Situation damit umgehen kannst?
Ziel sollte hier dann sein, dass diese Gedanken möglichst nicht wieder eskalieren.
Ein aufschreiben oder meditative Übungen könnten hier denke ich gut helfen um diese Gedanken "loszulassen" und nicht wieder in dieses Muster zu verfallen.
Entscheidend ist da aber dann andererseits natürlich auch, dass du das nicht zu verkrampft siehst und loslassen willst, denn das würde natürlich genau das Gegenteil bewirken.
Und natürlich kannst du das nicht immer 100%ig schaffen, das ist dann auch OK.
Hier helfen keine ,,Hobby Psychologen,, da muss ein Profi ran.Du hast falsch Vorstellungen von dir und deiner Seele.
Das nenne ich krasse Ferndiagnose! :D
tjaha
Denken kann man wirklich alles. Ich kann mir vorstellen, wie ich jemanden umbringe, vergewaltige oder foltere. Das ist absolut kein Problem. Wenn ich richtig sauer auf jemanden bin und ich mir vorstelle ihr umzubringen, bin ich trotzdem kein Mörder. Das gleiche gilt bei der Pädophilie. Wenn man sich das vorstellt ist es absolut kein Problem.
Ich bin erst ein Mörder wenn ich jemanden umbringe und erst pädophil wenn ich mich an einem Kind vergreife. Solange man bei den Gedanken bleibt und man es nicht in der realen Welt ausführt, ist alles in Ordnung.
Das ist so meine Auffassung. Der Gesetzgeber oder andere Leute mögen das anders sehen, aber hier wurde nach einer subjektiven Meinung gefragt.
Und zum Thema Gedankenverbot: Niemand kann kontrollieren was man gerade denkt und deshalb wird man auch nie dafür zur Rechenschaft gezogen. Das ist auch ein Grund warum ich Atheist bin. Ich finde es absolut sch...ade das einen in den Religionen von einem allmächtigen Gott erzählt wird. Dieser kann dann auch die Gedanken lesen und das gibt einem dann dieses Gefühl: "Sowas darf man nicht denken!"
Fazit: Denken kann man alles und solange man es nicht ausübt, ist alles in Ordnung.
Hier geht es definitiv nicht um das sexuelle Interesse an Kindern, sondern um reine Angst.
"und erst pädophil wenn ich mich an einem Kind vergreife"
Pädophilie bezeichnet das primäre, zeitlich überdauernde sexuelle Interesse an Kindern vor der Geschlechtsreife.
D.h. hier geht es per Definition durchaus um das Interesse und weniger um die Handlung (viele die Kinder missbrauchen sind gar nicht pädophil)
" Der Gesetzgeber"
auch dieser bestraft zum Glück keine Gedanken, was ja auch praktisch (momentan) sehr schwierig wäre
Ja also dann musst du dir helfen lassen und zwar deinen Zwang alle Gedanken zu kontrollieren, und diese Ängste therapieren.
Ich habe mir diese Denkmuster sozusagen krass angewöhnt. Ich hatte früher auch Angst schwul zu sein. Das lag ganz einfach daran, dass ich 0 Selbstvertrauen hatte durch eine schwere Kindheit. Ich muss mir eben angewöhnen den Gedanken zu akzeptieren und einfach weiter zu machen was immer ich gerade mache. Ich war schon mal zu 2 Einzelgesprächen bei Psychologinnen. Sie meinten es liege an meiner Kindheit und ich habe eine sehr kindliche Seele, was auch der Grund warum ich Kinder so gut verstehe und mit ihnen so gut zu Recht komme. Der Verdacht auf Pädophilie wurde direkt als Nonsenz abgestempelt. Ich würde Kinder nie anfassen oder sonst was. Mir wurden in der Kindheit nur extrem krasse Glaubenssätze eingeredet, dass ich schädlich bin, schlecht sei, von Grund auf falsch sei... so dass diese GS in einander greifen und ich mit diesem Schutzmechanismus versucht habe das zu beschützen was mir am aller liebsten ist: Kinder. Ich fand das auch krass, als ich mir alles was ich fühle sozusagen aus meinem Unterbewusstsein raus geschrieben habe. Denn bewusst waren mir diese GS lange Zeit nicht. Jetzt braucht es Zeit bis sich diese Gedanken Step by step von alleine auflösen. LG :)