Sind eigentlich nachts in jedem Krankenhaus für jeden medizinischen Fachbereich( Kardiologie, Gastroent. etc.) IMMER Ärzte da, die Notfalloperationen machen?
11 Antworten
Nicht in jedem Krankenhaus. In Unikliniken sind mehrere Ärzte anwesend und in anderen Krankenhäusern sind Bereitschaftsärzte da, die schnell gerufen werden können. Vor allem dass alle Fachgebiete vertreten werden sollten ist schwer umzusetzen. Da müssten ja mehr als 10 Ärzte da sein. Ich vermute eher dass nachts ein Allgemeinmediziner und vielleicht noch Anästhesist vor Ort ist. Der Rest kann, wie bereits gesagt, gerufen werden.
Moin,
prinzipiell gilt: Wenn eine Klinik eine bestimmte Fachabteilung mit angegliederter Station hat, dann ist nachts auch ein Arzt dieser Abteilung da; allein z.B. für den Fall, dass ein Patient der Station sich in seinem Zustand akut verändert. Meistens handelt es sich dabei um Weiterbildungsassistenten. Auch ein Oberarzt hat Rufdienst, kann also selbst entscheiden ob er in der Klinik bleibt oder nicht. Wenn er zuhause ist muss er sicherstellen, dass er erreichbar ist und Möglichkeiten hat, bei Bedarf mal eben in die Klinik zu kommen.
Es ist vergleichsweise selten, dass eine OP absolut unaufschiebbar ist und unmittelbar erfolgen muss. Meistens kommt ein Patient, der Chirurg erkennt, dass das wohl was zu schneiden sein wird und ruft im Zweifelsfall erst seinen OA an. Dieser kommt hinzu und trifft in dem Fall die Entscheidung. Danach wird das restliche Personal zusammengetrommelt. Dieses besteht z.B. noch aus OP-Pflege, einem Anästhesisten und der Anästhesiepflege. In der Zeit wird der Patient vorbereitet, Blutwerte genommen, vorbereitende Diagnostik wie Röntgen, CT und Co. durchgeführt, der Patient durch den Chirurgen und den Anästhesisten aufgeklärt und erhält ggf. eine Prämedikation. Weitere möglicherweise notwendige Maßnahmen wie z.B. Bereitstellung von EK's aus der Blutbank werden getroffen, der Saal vorbereitet, ein Bett (auf Station oder Intensiv) organisiert und dann geht's los.
Kardiologen, Gastroenterologen etc. sind übrigens Internisten und operieren nicht (im herkömmlichen Sinne). ;) Dennoch haben auch da natürlich irgendwelche Ärzte "Dienst" (Dienst hat grob gesagt, wer in der Nacht oder am Wochenende jedwede Sachen in der Klinik veranstaltet) und irgendein Oberarzt hat Rufdienst. Kardiologen, bspw. in einer Klinik mit Chest-Pain-Unit und Akut-Katheterlabor für Infarkte stehen natürlich für eventuelle Notfall-Katheter bei z.B. Herzinfarktpatienten bereit; da ist natürlich auch ein Oberarzt dabei. Auch bspw. in der Gastro ist zumindest irgendein Arzt anwesend und auch ein Oberarzt im Rufdienst, um z.B. eine Notfall-Gastro machen zu können. Es gibt auch mal Ausnahmen von der Regel, allerdings ist das o.a. die Art und Weise, in der es eigentlich läuft.
Konnte ich deine Frage soweit beantworten oder ist noch etwas offen?
Lieben Gruß ;)
Wenn du Nachts ein Problem hast, wirst du meistens mit dem RTW schon zum passenden Krankenhaus gebracht zB eins was auf Kardiologie spezialisiert ist oder auf HNO.
Und da sind dann natürlich auch Ärzte vor Ort die sich auskennen.
Nicht in jedem Krankenhaus. Kommt darauf an, ob sie eine Notaufnahme und die entsprechende Fachabteilung gibt.
Universitätskliniken können das natürlich bieten.
In Unikliniken schon, aber so spezielle Fächer wie Kardiologie oder Neurochirurgie oder sowas gibt es ja nicht in vielen Krankenhäusern. Jedenfalls sind in ALLEN Krankenhäusern Internisten und Chirurgen zu einer Not OP fähig