Spinalanästhesie gleich Querschnittslähmung?

8 Antworten

Das Rückenmark hört etwa ab dem 12. Brustwirbel auf, ein solider Strang zu sein. Stattdessen teilt es sich in sehr viele dünne Fasern, ein bisschen wie ein Pferdeschweif. Dieser Bereich des Rückenmarks heißt deswegen tatsächlich auch Cauda Equina, Pferdeschweif. Diese einzelnen Nervenfasern werden, selbst wenn man sie mit der sehr dünnen Nadel bei einer Spinalanästhesie berührt, zur Seite geschoben und nicht ernsthaft verletzt. Es kann auch bei der Spinalanästhesie Reizungen der Nerven geben, die z.B. in Kribbelgefühlen für eine Weile enden, die aber in der Regel wieder weg gehen. Insgesamt ist die Spinalanästhesie heute ein extrem sicheres Verfahren, bei dem es fast nie zu schwerwiegenden Problemen kommt. Eine Querschnittslähmung ist also tatsächlich nicht zu erwarten. Natürlich darf man in der Medizin niemals "nie" sagen. Irgendwann kommt derjenige Mensch mit dem unglaublich seltenen Syndrom und ist dann nach Spinalanästhesie doch gelähmt, aber die Wahrscheinlichkeit dafür ist verschwindend gering. Anästhesisten müssen übrigens nicht mal auf das Risiko der Querschnittslähmung aufklären, weil es so gut wie nie vorkommt. Woher sich immer diese komischen Gerüchte nähren, weiß ich auch nicht. Vielleicht gab es früher mal Querschnittslähmungen, als noch mit dicken Nadeln und ohne Sterilität gearbeitet wurde. Heutezutage kann man sagen, dass eine Spinalanästhesie sicherer ist, als eine Vollnarkose.

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Eine Spinalanästhesie wird so weit unten an der Lendenwirbelsäule gesetzt, dass keine Gefahr eines Querschnitts besteht. Auf dieser Höhe haben fast alle Nerven die Wirbelsäule schon verlassen.

Auf dieser Höhe gibt es kein Rückenmark mehr.

iQhaenschenkl  14.02.2019, 21:16

Was hätte die Spinalanästhesie dann für einen Sinn, wenn dort keine Nerven mehr wären, die betäubt werden können?

Maxxismo  14.02.2019, 21:56
@iQhaenschenkl

Dort sind noch Nerven, aber kein Rückenmark mehr. Es handelt sich um die "Cauda equina". Die ausgehenden Nerven sind so dünn, dass sie einer Kanüle ausweichen.

Ein Querschnitt entsteht, wenn Rückenmark durchtrennt wird.

JoDaTr  15.02.2019, 14:16
@iQhaenschenkl

Das bei der Spinalanästhesie in den Subarachnoidalraum gespritzte Lokalanästhetikum verteilt sich im Liquor des Subarachnoidalraumes und erfaßt dadurch auch etliche cm von der Punktionsstelle entfernte Nerven-/Rückenmarksstrukturen.

Eine Spinalanästhesie hatte ich am Montag auch - war alles ganz problemlos.

Also bei einer Spinalanästhesie gibt es mehrere Risiken die aber deutlich gering sind und meistens gut behandelt werden können nach Injektion des Anästhetikums kann es u.U zu Blutdruckabfall und Übelkeit kommen kann man aber sehr gut mit Medikamenten behandeln direkt ein Risiko der Querschnittslähmung ist sehr sehr gering da erstens erfahrene Ärzte dies durchführen und zweitens nicht so weit gestochen wird es kann zu leichten Kopfschmerzen durch einen geringen Liquor Verlust kommen (Hirnflüssigkeit) alles in allem ist diese Anästhesie verfahren aber weniger belastend für den Kreislauf und alles weil du nicht beatmet werden musst usw also keine Angst die Anästhesisten haben dich bestimmt aufgeklärt lass den Eingriff machen wird alles gut Gehn ist Rutiene. Gute Besserung !

Woher ich das weiß:eigene Erfahrung

Die "Rückenmarksnarkose" findet an einer Stelle statt, wo keine Querschnittlähmung mehr stattfinden kann (weil unter dem Rückenmark). Aber es können andere "Nebenwirkungen" wie Infektionen, Kopfschmerzen auftreten.

Woher ich das weiß:Studium / Ausbildung