Bin ich während meiner OP (Vollnarkose) wach geworden?

9 Antworten

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Nabend,

vermutlich bist du am Ende der OP ziemlich schnell wach geworden, noch bevor die Beatmungsmaske aus dem Hals gezogen wurde. Das ist durchaus in Ordnung. In der Regel haben die Patienten daran allerdings keine Erinnerung.

Der Anästhesist hat Speichel abgesaugt, bevor er die Maske herausgezogen hat. Vielleicht hat dieser Reiz zu einer kurzen Erweckung geführt. Anschließend bist du wieder eingeschlafen. Das fiese Zeug wird eine normale Maske mit Sauerstoff gewesen sein.

Eine andere Erklärung wäre, dass du eine paradoxe Reaktion auf ein Beruhigungsmittel hattest und noch vor der Narkose etwas auf dem Tisch herumgehüpft bist. Sowas gibt es schon mal bei älteren Patienten, bei jungen Menschen ist das ziemlich selten. Das würde erklären, warum so viele Leute um dich herumstanden. Die haben aufgepasst, dass du nicht runterfällst oder jemanden verprügelst. Kurz danach wirkte das Narkosemittel. ;-)

Der Arzt wird dir das erklären können. Kannst das Ergebnis ja mal posten.

Zunächst kann ich dich sehr gut verstehen. Denn ich habe auch ein furchtbares Erlebnis während der Einleitung gehabt. So wie du es beschreibst, lag dein Problem eher bei der Extubation, also während der Ausleitung. Meine Vorschreiber haben die meisten möglichen Gründe schon genannt. Darum gehe ich weiter nicht darauf ein. Solltest du jedoch auch an einen unerfahrenen Anästhesisten geraten sein der Fehler gemacht hat, muss ich dir aus eigener Erfahrung sagen, dass du den wahren Grund nie erfahren wirst. Der Anästhesist wird auch weiter nicht mit dir sprechen wollen. Er wird allenfalls eine schriftliche Stellungnahme abgeben, in dem er schreibt, dass es sich bei dir um eine ganz normale routinemäßige Narkose gehandelt hat. Denn nach der OP ist ein Patient so überflüssig bzw. so lästig, dass man ihn nicht wiedersehen möchte. Der Grund für dieses Verhalten? Ganz einfach! Der Pat. ist abgeschöpft und das Geld für die OP hat das Haus im Sack. Danach ist der Pat. unerwünscht denn es gibt nichts mehr zu verdienen. Aber du kannst noch eins machen! Laut Patientenrechte-Gesetz von 2013 hast du das Recht von der Chirurgie dein OP Protokoll und von der Anästhesie dein Narkoseprotokoll an zu fordern. Dies MUSS dir in Kopie ausgehändigt werden. Da kannst du dann schon ganz viel herauslesen bzw. erkennen, wie deine Narkose oder die OP verlaufen ist. Vorausgesetzt (was ich bei dir nicht vermute), dass etwas grob fahrlässiges passiert ist. In diesem Fall würdest du wahrscheinlich ein fingiertes Protokoll bekommen. So war es jedenfalls bei mir. Da aber in meinem OP Protokoll andere Namen (OP Personal) standen als wie in der Stellungnahme der Anästhesie und Chirurgie (ärztliches Gutachten), konnte ich beweisen, dass es sich um ein fingiertes Protokoll handelt. Da hatte die Chirurgie dummerweise nicht genügend mit der Anästhesie zusammengearbeitet, so das es zu widersprüchlichen Aussagen kam. Was ich dir damit sagen will, ist folgendes. Es gibt zwar nicht mehr die Götter in weiß, aber du wirst nicht erleben, dass ein Arzt einen Behandlungsfehler zugibt bzw. zugeben muss. Dafür sorgen schon die Lobbyisten in der Politik, dass die Gesetze nicht zu Gunsten der Pat. ausfallen. Darum am 24.09.17 wählen gehen!! Aber nicht die Parteien, die jetzt jahrelang genug Zeit hatten, diese Missstände zu beseitigen bzw ab zu schaffen. LG  

Kannst du nicht noch mal mit dem Arzt sprechen?

Es ist mMn beides möglich. Evtl. war das Narkotikum nicht richtig dosiert. Es kann aber auch sein, dass du durch die Geräusche, die man ja auch im Schlaf mitbekommt, diesen Traum entwickelt hast.

Wenn du freundlich und ohne Anklage mit dem Arzt spricht, erhöht sich die Chance, dass er dir mitteilt, falls du wirklich noch mal wach geworden bist. Das Ganze klingt für mich allerdings so, als ob du nicht während der OP, sondern davor aufgewacht bist. Also die erste Narkose nicht hoch genug dosiert war.

skandinave94 
Beitragsersteller
 10.09.2017, 23:19

Ja, ich hatte vor, mit dem Anästhesisten darüber zu sprechen. Keine Bange, ich mache ihm ja keine Vorwürfe, ich will nur wissen, was da los war und ob es wieder passieren kann. Im schlimmsten Fall heißt es, ich wurde von Aliens entführt :D

Falls ich noch vor der OP aufgewacht bin erklärt das vielleicht, warum ich keine Schmerzen hatte.

Für mich hört sich das ganz normal an. Das Saugen wird der Anästhesist gewesen sein, der dir Speichel aus dem Mund saugt, dann wurde dir der Tubus gezogen. Das OP Team steht um dich rum, weil du “entlagert“ wirst, das heißt, wenn dein Bein zB auf einem Beinhalter gelagert wurde, muss der wieder abgebaut werden. Und beruhigen tun die dich, weil du wohl ziemlich unruhig warst. Alles ganz normal, aber lustig, dass du dich dran erinnerst ;) die wenigsten können sich an die Minuten direkt nach dem Aufwachen erinnern. Die meisten erinnern sich erst an den Aufwachraum, nicht, wie sie im Saal aufwachen.

So - ich war jetzt beim Anästhesisten (schon seit einer ganzen Weile, aber erst jetzt habe ich die Zeit gefunden, euch mitzuteilen, was passiert ist)

Und zwar hatten viele von euch Recht. Bei der Extubation (dem Entfernen des Atemschlauches) muss der Patient wieder selber atmen, deswegen schaut man, ob er bei Bewusstsein ist. Bei mir hat sich diese Entfernung scheinbar gezogen, ich war schon relativ lange wach, ehe ich dann angefangen habe, mich gegen das OP-Team zur Wehr zu setzten. Man hat mich festgehalten und ich bekam eine Betäubung durch die Maske. So einfach ist es. Vielen Dank für die ganzen Antworten!!!