Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass bei einer Vollnarkose Zähne abbrechen?
Ich werde nächste Woche das erste mal operiert und benötige dafür eine Vollnarkose. Dabei wird mir wohl ein Schlauch in die Luftröhre gesteckt, damit ich weiterhin Luft bekomme. Dieser Schlauch muss mit einem "Metalldraht" oder etwas ähnlichem eingeführt werden, wobei es wohl zu Zahnschäden kommen kann. Hat jemand Erfahrungen damit? Wie hoch würdet ihr die Wahrscheinlichkeit einer Zahnschädigung einschätzen? Und wer würde im Nachhinein für die Kosten der zahnärztliche Behandlung aufkommen?
9 Antworten
Ich habe schon des Öfteren eine Vollnarkose bekommen und bisher keine Schäden an den Zähnen davon nachbehalten.
Ich bin kein Medizinstatistiker, aber ich habe das noch nicht mitbekommen. Die Wahrscheinlichkeit halte ich für sehr gering.
zahnschäden sind eher unwahrscheinlich. aber da es schon mal vorgekommen ist, muss das risiko mit angegeben werden. es gibt grössere risiken als das von zahnschäden.
bei einer "normalen" vollnarkose muss man auch nicht beatmet werden
wird denn was am hals oder am kopf operiert, dass du ein mittel bekommst, das die spontanatmung verhindert? weisst du, welches narkosemittel du bekommst?
ich selber würde mich nie wieder mit einer propofolnarkose einverstanden erklären.
Richtig!
Bei kurzen Vollnarkosen kann man auch bebeuteln und muss gar nicht intubieren.
es gibt narkosemittel, die auf das atemzentrum wirken und welche, die nicht aufs atemzentrum wirken.
für ops im entsprechenden bereich muss das atemzentrum stillgelegt werden.
Und genau das ist eben eine Vollnarkose.
Nur mal zum groben Verständnis, das Atemzentrum wird nicht still gelegt sondern die Muskeln werden relaxiert, sprich die willkürliche Muskulatur wird mit einem Medikament komplett gelähmt (bzw die motorische Innervation wird unterbrochen), davon ist nur die Herzmuskulatur und die glatte Organmuskulatur nicht betroffen. Darum fällt der Atemantrieb aus und muss durch Beatmung ersetzt werden. Warum der Spaß? Um Muskelreflexe auszuschalten die auch bei "betäubtem" Gehirn zu unkontrollierbaren Muskelzuckungen führen würden wenn ein Muskel chirurgisch manipuliert wird.
Das Risiko ist extrem gering (aber halt gegeben, deshalb muss der Anästhesist eben darauf hinweisen), da die Intubation erst nach dem Einschlafen gesetzt wird und auch vor dem Aufwachen wieder entfernt wird. Ich hab jedenfalls noch alle Zähne trotz zahlloser Narkosen ;-) Zahnschäden entstehen eher bei Notintubationen wenn der Patient krampft und irgendwie mit Gewalt der Kiefer auseinander gezwängt werden muss.
Das kommt leider immer wieder vor. Bei meinen mehren tausend OP's passierte das zwei mal. Die dadurch entstandenen Kosten werden von der Haftpflichtversicherung des Krankenhauses erstattet.
Bei einer Vollnarkose MUSS beatmet werden, lediglich bei Lokalanästhesie oder Kurznarkosen, die aber nicht der Vollnarkose zugerechnet werden kann darauf verzichtet werden! Bloß Tubus ist nicht immer nötig, es kann auch mittels Gesichts oder Kehlkopfmaske geschehen, macht man aber nicht so gerne.