Unterschied bei einer Blut abnahme über die Aterie oder der Vene

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Wie schon vielfach geschrieben wurde erfolgt die "normale" Blutentnahme (Blutbild, Elektrolyte, Gerinnung, Entzündungsparameter etc.) aus oberflächlichen Venen, weil diese leicht zu erreichen sind (Ellenbeuge, Unterarm, Hand, notfalls Fuß) und die Nachblutung (durch Druck auf die Stelle) leicht kontrolliert werden kann. 

Die arterielle Blutentnahme ist keineswegs per se genauer, sie ist nur bestimmten Fragestellungen vorenthalten. Für eine s.g. Blutgasanalyse (BGA) wird arterielles Blut benötigt, da dieses direkt vom Herzen kommt und nicht (wie venöses Blut) im Gewebe verändert wurde. So können Sauerstoffgehalt, CO2, pH-Wert (Säure- oder Basenüberschuss) etc. gemessen werden. Das ist z.B. bei Patienten mit akuten Atembeschwerden oder Stoffwechselentgleisungen notwendig. 

Die art. Blutentnahme erfolgt meist aus der Speichenarterie= A. radialis, die am Handgelenk sehr gut zugänglich ist. Alternativ kommt das Ohrläppchen in Frage, wenn es zuvor mit einer durchblutungsfördernden Salbe behandelt wurde (im Ohrläppchen wird das Blut fast nicht verändert, deshalb entspricht das Gewebsblut dem art. Blut). 

Das Problem bei der art. Blutentnahme ist, dass die Blutung wegen dem hohen Druck schwer zu stillen sein kann (ibs. bei Patienten, die Blutverdünner einnehmen), es zu schweren Blutergüssen kommen kann und bei Verletzungen des Gefäßes das versorgte Gebiet (hier die Hand, wird aber von der Ellenarterie mit versorgt) in Gefahr ist. Jedoch wird eine sehr dünne Nadel verwendet, sodass sich das Gefäß meist selbst wieder verschließt und nicht weiter blutet. Kompression ist hier besonders wichtig!

Wenn kein venöses Blut abgenommen werden kann (z.B. bei Pat., die über lange Zeit mit Cortison behandelt werden oder eine Chemotherapie hatten), kann man auf die Arterie ausweichen, die gemessenen Werte sind nicht anders als venös. Jedoch wird dies wegen den o.g. Problemen nur sehr ungern gemacht.

Bei einer normalen Blutabnahme wir in der Regel immer die Vene benutzt, da das arterielle Blut mit sehr viel mehr Druck durch die Gefäße gepumpt wird, was bei der Abnahme problemarisch ist. Die Impfungen gehen meistens in den Muskel und nicht in die Blutgefäße.

mibimta  28.03.2015, 21:51

Bei Härtefällen, zum Beispiel älteren Personen, bei denen die Venen schlecht zu erreichen sind, wird auch schonmal eine Arterie genommen. Das Ergebnis idt dann identisch. (Nur der O2- Gehalt ist dann höher...)

Mommmo23 
Beitragsersteller
 28.03.2015, 21:48

Hi mibimta Wenn man ein Blut bild haben möchte könnte der arzt es auch über eine Arteie nehmen. Oder würden die ergebnisse anderst ausfallen. danke

Blutentnahmen werden IMMER aus Venen gemacht. Arterien haben ein viel höheren Druck, die Gefahr einer Nachblutung wäre viel zu hoch.

artemus  28.03.2015, 21:37

immer nicht, aber meistens. bei intensivpatienten z.b. erfolgt die blutentnahme oftmals aus einem arteriellen zugang.

Mommmo23 
Beitragsersteller
 28.03.2015, 21:47
@artemus

Wenn man ein Blut bild haben möchte könnte der arzt es auch über eine Arteie nehmen. Oder würden die ergebnisse anderst ausfallen Und danke für eure antworten.

Nein das ist auf keinen Fall egal. Eine Blutabnahme erfolgt im Regelfall von der Vene, nur in ganz seltenen Fragestellung wird aus der Arterie Blut entnommen, zum Beispiel, um den Sauerstoffgehalt im Blut zu messen. Substanzen werden auch im Regelfall venös gespritzt, in die Arterie wird nur in ganz seltenen Spezialfällen etwas gespritzt.

Mommmo23 
Beitragsersteller
 28.03.2015, 22:26

Hi danke für deine antwort . Aber warum ist es nicht egal, sind die werte anderst?

Den meisten Laborwerten ist es egal, ob arterielles oder venöses Blut zur Bestimmung entnommen wird. Keine Werte (die bei "normalen" Patienten wichtig wären, würden abweichen). Lediglich schwerkranke (zB. Intensivpatienten) bedürfen gelegentlich einer arteriellen Blutbestimmung.