Untersuchung Feuerwehr?

7 Antworten

Hallo EineFrage464,

grundsätzlich gibt es bei der Freiwilligen Feuerwehr keine einheitliche "Einstellungs-Untersuchung" oder "Einstellungs-Voraussetzung".

Das Feuerwehrwesen unterliegt dem Landesrecht, entsprechend gibt es auch in jedem Bundesland eine etwas andere gesetzliche Vorgabe bzw. Ausledung. Im Grunde genommen steht in den Gesetzen aller Bundesländer aber so etwas wie "Der Bewerber für den aktiven Einsatzdienst in der Freiwilligen Feuerwehr muss die körperliche und geistige Eignung besitzen".

Und hier fängt es dann an, schwierig zu werden. Denn wie sich diese "körperliche und geistige Eignung" definiert, steht nirgendwo offiziell geschrieben.

Generell ist es so, dass an den einfachen Feuerwehrdienst keine großen medizinischen Anforderungen gestellt werden. Der Bewerber sollte nur einigermaßen fit sein und keine Vorerkrankungen haben, die einer schweren körperlichen Arbeit entgegen stehen.

Das bedeutet, dass in den allermeisten Fällen die Wehrführungen (als medizinische Laien) nach bestem Gewissen darüber entscheiden, ob jemand geeignet ist oder nicht. Bestehen Zweifel, kann ein Arbeitsmediziner oder Amtsarzt eingeschaltet werden. Andere möchten kein Risiko eingehen und sichern sich dahingehend ab, dass sie vor dem Dienstantritt grundsätzlich immer eine medizinische Untersuchung verlangen. Für die medizinischen Voraussetzungen aber gibt es keine gesetzlichen Vorgaben, sondern lediglich Empfehlungen der Unfallkassen, an die man sich da halten kann, siehe hier: https://www.hfuknord.de/hfuk-wAssets/docs/Entscheidungshilfe-Eignung-und-Funktion/entscheidungshilfe_2018_finale.pdf (Funktion Truppmann/-frau).

Höhere Voraussetzungen werden erst mit der Übernahme bestimmter Funktionen oder Ausbildungen notwendig. Die Arbeit als Atemschutzgeräteträger beispielsweise setzt die arbeitsmedizinische Untersuchung nach G26.3 voraus (ebenfalls im verlinkten PDF beschrieben). Normalerweise ist es aber so, dass in der Feuerwehr nicht jeder auch Atemschutzgeräteträger werden kann und muss, also nicht zwingend nach G26.3 untersucht wird. Nur in wenigen Fällen ist es so, dass die G26.3 Grundvoraussetzung ist. So gehört beispielsweise in Berlin anders als in anderen Bundesländern die Atemschutz-Ausbildung zur Grundausbildung der FF mit dazu - hier muss also zwingend jeder Aktive auch nach G26.3 tauglich sein. Das gilt auch in einigen anderen Städten sowie bei hauptamtlichem Personal, ist ansonsten aber bei freiwilligen Wehren eher die Ausnahme.

Wenn Du also nicht gerade aus einer Stadt kommst, wo die Atemschutz-Tauglichkeit (G26.3) Grundvoraussetzung ist, dann würde ich grob von den im PDF unter "Truppmann/-frau" bzw. "Truppführer/-in" beschriebenen Voraussetzungen ausgehen.

Guck mal hier:

https://www.mesino-arbeitsschutz.de/work/arbeitsmedizinische-untersuchung-g-26

Zitat:

UNTERSUCHUNG G 26.3 (GRUPPE 3) – INHALT
Laborwerte (Blut, Urin)
Lungenfunktionstest
Ergometrie (Belastungs- EKG; Die Anforderungen sind Abhängig vom Alter)
Sehtest
Hörtest
Ärztliche Untersuchung
Bei Bedarf Röntgenaufnahme der Lunge
Dauer: 1,5 Stunden + Röntgen
Nachuntersuchung: Bis 50 Jahre vor Ablauf von 36 Monaten, über 50 Jahre vor Ablauf von 12 Monaten

G 26.3 bedeutet:

Gruppe 3: Gerätegewicht über 5 kg und Atemwiderstand über 5 mbar

ergo der Pressluftatmer

zusätzliche Informationen findest du hier:

https://www.mesino-arbeitsschutz.de/aktuelles/eignungsuntersuchungen-in-der-feuerwehr

Dazu kommt die G42- Untersuchung:

https://www.gesundarbeiten.eu/betriebsmedizin/g-untersuchungen/g-42-untersuchung/

und die Untersuchung für die Fahrerlaubnisklasse C:

https://www.arzt-wirtschaft.de/abrechnung/lkw-fuehrerschein-was-die-aerztliche-untersuchung-beinhalten-muss-und-wie-sie-abgerechnet-wird/

Woher ich das weiß:Berufserfahrung

Wenn du eine Untersuchung brauchst, dann sollte der Träger Brandschutz auch sagen was da untersucht werden soll. Schließlich muss der Träger die Untersuchung ja auch bezahlen. Das ist keine Leistung der Krankenkasse.

Das wird die G26 sein.

Hör- und Sehtest, EKG, Lungenfunktion, Urin- und Blutuntersuchung, allgemeine körperliche Untersuchung.

EineFrage464 
Beitragsersteller
 08.12.2021, 15:46

Aber die ist doch nur für Atemschutzgeräteträger, oder nicht?

Geocacher76  08.12.2021, 15:51
@EineFrage464

Die Untersuchung an sich wird wahrscheinlich identisch sein.

Bei uns ist zum Übergang in die aktive FF überhaupt keine Untersuchung notwendig

Highlands  08.12.2021, 16:32
@EineFrage464

Kann auch sein dass die eine G 26/1 als "Eingangsuntersuchung" haben wollen. Das ist eine abgespeckte Variante und eigentlich für Leute gedacht die nur leichten Atemschutz tragen sollen.

Wird aber mitunter als Eingangsuntersuchung für alle gefordert um sicherzustellen dass die Leute eine gewisse Grund-Fitness haben und nicht vielleicht irgend eine Kreislauferkrankung von der sie selbst nichts wissen (und dann im Einsatz umfallen)

Das kann dir so genau hier von uns keiner sagen.