Versichert als Arbeitsloser (Österreich)?

Okay - für Österreich kann ich dir keine Auskunft geben - wie es dort geregelt ist, weiß ich nicht.

Die sind dann aber über den Ehepartner familienversichert. Und die sind ja auch nicht arbeitslos, wie kommst du auf diese Idee?

Nur wenn sie tatsächlich auch verheiratet sind, so wie ich es bisher verstanden habe. Und das sind eben immer weniger.

Vom Amt versichert ist man nur, wenn man ALG I oder andere Transferleistungen wie Hartz IV bezieht. Dafür muss man aber dem Arbeitsmarkt zur Verfügung stehen und den Maßnahmen des Arbeitsamtes. Will man diese vermeiden, darf man sich nicht arbeitslos melden. Dann ist man aber halt auch nicht krankenversichert.

Das Problem ist, dass in DE "arbeitslos" nicht gleich "arbeitslos" ist.

In Deutschland gibt es aber eine Versicherungspflicht! JEDER MUSS krankenversichert sein.

Es wird ja wohl - außer Obdachlosen - niemanden geben, der ohne Geld leben kann. Also muss man entweder arbeiten (dann ist man versichert), oder man ist verheiratet (dann ist man familienversichert), oder man bezieht Sozialleistungen (dann ist man auch versichert) .... oder man hat so viel Vermögen, dass man nicht arbeiten muss - dann ist man privat versichert.

Also - wie soll jemand sonst "arbeitslos" sein ....?

Sag das mal den nicht verbeamteten Lehrern, die alle über die Sommerferien nicht krankenversichert sind, weil es zu teuer ist, oder all den Soloselbstständigen die auf Honorarbasus arbeiten. Ja, es gibt eine Pflicht zur Krankenversicherung. Aber es gibt jede Menge Möglichkeiten und Anreize, dieser Pflicht nicht nachzukommen. Problematisch ist das dann immer erst, wenn etwas passiert, aber "mir passiert ja nichts".

Oder aber, man ist gerade Student und wird über 25 Jahre alt - Schwupps, die Eltern sind nicht mehr zuständig, füttern dich nicht mehr durch und aus ihrer KV fällst du automatisch eh raus.

Man kann sich sein Leben auch über Midijobs finanzieren, da ist das auch nochmal speziell geregelt.

Oder du hast mal gut verdient, warst privat versichert, verlierst deine Stelle, und kannst nicht zurück in die gesetzliche Krankenversicherung. Die private KV wird sich nicht darum reißen einen Kunden zu behalten, der nicht zahlt.

Auch als nicht erwerbstätige, aber erwerbsfähige Person bist du nicht zwingend als arbeitslos registriert.

Bist du etwa in (mehr oder weniger sinnvollen, in der Regel eher weniger sinnvollen) Qualifizierungsmaßnahmen, fällst du sogar aus der Gruppe "registriert arbeitslos" raus, obwohl das Arbeitsamt für dich zuständig ist!

Auch kannst du der "Stillen Reserve" angehören, da kann es eben sogar vorkommen, dass du nicht versichert bist.

Das deutsche Sozialversicherungssystem, allen Voran die Krankenversicherung, ist total marode und bedarf dringend einer Überarbeitung.

Sag das mal den nicht verbeamteten Lehrern, die alle über die Sommerferien nicht krankenversichert sind,

Auch angestellte Lehrer werden über die Sommerferien bezahlt und sind damit versichert. Sind sie nicht angestellt, dann können sie sich arbeitslos melden und sich somit ebenfalls krankenversichert.

Und auch Studenten können sich gut und preisgünstig versichern - müssen sie sogar - für die Immatrikulation musst man schließlich immer eine bestehende KV nachweisen.

Bei Qualifizierungmaßnahmen zahlt der Arbeitgeber die Sozialversicherungsbeiträge und die ARge bezuschußt das.

Das deutsche Krankenversicherungssystem ist sicher eines der Besten der Welt - zeigt sich auch aktuell in diesen Coronazeiten. Wer darüber meckert, kann ja mal gucken, wie gut es in den USA oder anderen europäischen Ländern ist .....

Auch angestellte Lehrer werden über die Sommerferien bezahlt und sind damit versichert. Sind sie nicht angestellt, dann können sie sich arbeitslos melden und sich somit ebenfalls krankenversichert.

Bei befristeten Verträgen (Schuljahresbeginn bis Schuljahresende; eigentlich eh eine Schande, Kettenverträge sind Ausbeutung und in der Privatwirtschaft oftmals nicht erlaubt, andere Geschichte) gibt es da in der Regel folgendes Problem:

Den Lehrern fehlt es entweder an Leistungsvoraussetzungen, oder sie werden mit großer Sicherheit wieder einen Folgevertrag erhalten. Melden sie sich arbeitslos, werden sie in Qualifizierungsmaßnahmen geschickt welche nach den Sommerferien nicht vorbei sind, weshalb sie auf ihren Folgevertrag verzichten müssten.

In ihrer Situation wäre eine Meldung beim Arbeitsamt kontraproduktiv, auch wenn man die dadurch gesicherte Sozialversicherung in die Revhung mit aufnimmt.

Und auch Studenten können sich gut und preisgünstig versichern - müssen sie sogar - für die Immatrikulation musst man schließlich immer eine bestehende KV nachweisen.

Das ist in der Regel dann die KV der Eltern, Familienversicherung. Wird man 25, scheidet man allerdings aus dieser aus.

Das deutsche Gesundheitssystem ist sicher eines der besten der Welt, ja. definitiv. Beim KVsystem allein gibt es aber noch jede Menge Luft nach oben. Die Abschaffung der privaten Krankenkassen und der Ungleichbehandlung der Patienten wäre nur der erste Schritt (ich bin selbst privat versichert, die Ungleichheit ist wirklich extrem - gut für mich, aber asozial und unfair). Und ja, es ist eventuell Jammern auf hohem Niveau. Aber es reicht eben nicht, mit "so lala" zufrieden zu sein. Wenn wir Fortschritt wollen und mehr Gerechtigkeit, dann müssen wir IMMER meckern!

nein, dann muss man nicht meckern, denn meckern nutzt überhaupt nichts. Nur konstruktives Denken und Handeln wird etwas verbessern.

Studenten können sich recht günstig freiwillig in der KV versichern lassen - kein Problem. Und außerdem sollte man mit 25 eigentlich (7 Jahre = 14 Semester) mit dem Studium fertig sein. Bachelor und Master zusammen erfordern ca. 8 - 10 Semster - da kann man sogar noch ein wenig "bummeln".

"Never change a running system" - würde ich hier einfach mal vorschlagen - es gibt durchaus andere Themengebiete, die nicht "auf hohem Niveau" laufen - da sollte man sicher erst einmal Zeit und Geld und Initiative investieren.

Sag das mal den nicht verbeamteten Lehrern, die alle über die Sommerferien nicht krankenversichert sind, weil es zu teuer ist

Diese gibt es nicht.

Aber es gibt jede Menge Möglichkeiten

Zähl die mal auf. ich bin sehr gespannt.

Die private KV wird sich nicht darum reißen einen Kunden zu behalten, der nicht zahlt.

Natürlich reißt die sich nicht darum. Ändert nichts daran, dass der Kunde dort versichert bleibt, gegebenenfalls eben nur im Notlagentarif.