Wäre Haarverlust vermeidbar gewesen, wenn (bei Chemo) nach dem Rasieren noch Haare auf dem Kopf sind?
Jemand, der eine Chemotherapie macht, hat sich die Haare abrasieren lassen, weil er meinte, jetzt würden die (etwas längeren) Haare von alleine ausfallen. Die Rasur brachte aber keine blanke Glatze zutage, sondern kleine Stoppeln. Also sind ja noch Haarwurzeln da, die auch in der Kopfhaut halten und sich nicht gelöst haben. Ist das ein Zeichen dafür, dass die Rasur zu früh war und der Haarverlust vielleicht gar nicht unabdingbar war? Der Betroffene meinte, er könnte sich die Haare ohne Schmerz so rausziehen und hat sich daher für die Rasur entschieden, bevor er morgens büschelweise Haare im Bett finden würde.
War das evtl. ein Irrtum? Er hätte ja lieber seine eigenen Haare behalten; nun hat er eine Perücke. Wie sieht es denn mit dem Wachstum unter der Perücke aus: Wird das behindert, wenn die Haare halt beim Wachsen an die Perücke stoßen, so dass sie vielleicht abbrechen oder so?
4 Antworten
Zum Haarverlust kommt es bei bestimmten Zytostatika, also nicht bei jeder Chemo.
- Bei einigen Zytostatika kommt es zu keinem resp kaum merklichen Haarverlust,
- bei anderen kann der Haarverlust mittels kühlen des Kopfes während der Chemotherapie (mittels Kühlpack) verhindert/-mindert werden, wobei das als sehr unterschiedlich (un)angenehm empfunden wird.
- Und bei einigen Zytostatika kommt es unweigerlich zum (Ganzkörper) Haarverlust, bei einigen Betroffen sehr schnell bei anderen dauerts etwas länger - teilweise sind sogar die Nägel betroffen (lösen sich resp fallen im Extremfall aus)
Wie sich die spezifische Chemo (meist aus mehreren Zytostatika) auswirkt wird der Betroffene von seinem Onkologen erfahren haben - hoffe ich zumindest.
Nach dem vollständigen Haarverlust kommt zuerst ein (Baby)Flaum, den man eh nochmals rasiert.
Wenn die Haare nachwachsen tragen die einen ihre Perücke länger, andere weniger - wenn man/frau denn überhaupt eine Perücke trägt - auch das ist individuell.
Sind sie noch sehr kurz kann man/frau übergangsmässig auch Hut, Mütze etc tragen - selbstbewusst aufgetreten wirds nämlich zu einem schicken Asseccoire 😉
Chemo ist nicht gleich Chemo.
Es gibt auch Chemotherapien, bei denen die Haare nicht ausfallen.
Allerdings wurde Dein Bekannter vor der Behandlung darüber aufgeklärt, welche Nebenwirkungen die Chemo hat - auch über evtl. Haarverlust.
Nach Abschluß der Behandlung wachsen die Haare - ob mit Perücke oder ohne - selbstverständlich wieder nach.
Hey! Die Haare fallen bei einer Chemo mit der Zeit immer weiter aus. Das lässt sich nicht verhindern. Dauert aber etwas länger. Deswegen werden die Haare abrasiert. Wird in dem Fall auch nicht anders sein, also alles richtig gemacht.
Wie Haare unter der Perücke wachsen weiß ich nicht, vermute aber normal, weil nachts wird sie ja auch abgenommen und im Intimbereich wachsen die Haare ja auch, obwohl wir einen Slip drüber haben ;)
Aber wenn die Person sich die Haare schon ohne Probleme rausreißen konnte ist die Situation ja schon klar
Wenn die Haarwurzeln intakt sind wachsen die Haare wieder nach ob man die abrasiert oder nicht ist vollkommen Latte.
Nicht bei jeder Chemo - es kommt auf das spezifische Zytostatika an.