Warum sollte man bei einer Säureverätzung der Haut die betroffene Stelle nicht mit einer stark...
alkalischen Flüssigkeit behandeln?
9 Antworten
säuren und laugen heben gegeneinander ihre ätzenden eigenschaften auf: der "klassische" chemie-schulversuch: eine bestimmte menge salzsäure wird mit natronlauge vermischt und ist dann gewässerneutral über den normalen waschbeckenausguss zu entsorgen.
Genau, dann treibst du den Teufel mit dem Beelzebub aus. Mit der Säure hast du einen sehr niedrigen pH-Wert vorliegen. Wenn die alkalische Flüssigkeit dann die Säure überkompensiert (also mehr Mol Hydroxidionen liefert als vorher Mol Hydroxoniumionen vorhanden waren), steigt der pH-Wert sehr hoch.
Deswegen ist der Tipp erster Wahl bei Verätzungen, egal ob sauer oder alkalisch: Mit viel Wasser spülen! Das ist nämlich neutral und der pH-Wert wird gegen 7 getrieben.
Bei Säureverätzungen auf der Haut sollte man die Haut mit einer Handseife waschen. Wenn es wirklich schlimm ist und die Rettung nochnicht da ist, ist an einer verdünnten NaHCO3 Lösung sicherlich nichts falsch. Die Lösung ist zu unkonzentriert alsdass sie die haut aggressiv anätzen könnte, dabei geht es nur um die Neutralisation der Säure auf/in der Haut.
(Nicht vergessen bei Flusssäure also HF Calciumgluconatgel bzw Feststoff auf die Hautstelle schmieren anstatt von NaHCO3)
MfG
wie schon jemand gesagt hat:
weil man sich sonst nur umso mehr - sozusagen doppelt - verätzt.
Säure & Alkalische Lösung "neutralisieren" sich zwar gegenseitig, aber nur wenn man sie gleichzeitig zusammenbringt (zB im Reagenzglas).
Wenn du dir erst Säure auf die Haut schüttest & dann alkalische Lösung, ätzt es nur doppelt. In dem Moment wo das alkalische die Haut berührt, ist die Säure ja schon weg & hat nur den "Schaden" hinterlassen. Dem hilft es leider wenig, neue Chemikalien draufzukippen... im Gegenteil.
Dein Kommentar ist Quatsch. Natürlich addiert sie sich. Als "Ätzen" bezeichnet man den Schaden, den sowohl Säuren ALS AUCH alkalische Laugen anrichten. Insofern addiert sich der Schaden.
Wenn du dich einmal verbrennst, und danach nochmal, wie oft hast du dich dann verbrannt? Na? 2 mal. Naja, zählen ist ja nicht jedermanns Sache.
Nein, da die Säure und die Lauge einander neutralisieren, ätzt das nicht doppelt so stark! Es wird nur fürchterlich heiß! Deine Behauptung würde voraussetzen, dass man die Säure zunächst vollständig abreagieren lässt und danach die Base zugibt.
Naja, Chemie ist ja nicht jedemanns Sache.
Hättest du meinen ersten Beitrag gelesen, wüsstest du dass ich hier nicht von "gleichzeitiger Einwirkung" der Säure und Lauge gesprochen hab.
Wie soll das auch gehen - angenommen, du schüttest dir versehentlich Säure auf den Arm. Bis du die Lauge zur Hand hast & auch auf den Arm schütten kannst, hat sich die Säure längst verflüchtigt. Daher wird hier nichts neutralisiert, sondern die Haut nur doppelt beschädigt. Hatte ich aber ganz oben schon geschrieben. Naja, lesen ist halt nicht jedermanns Sache.
Jetzt beruhigen wir uns mal und schmeißen die grauen Zellen an:
Erstens war die Fragestellung, warum man nicht Säuren mit Basen neutralisiert. "Neutralisieren" impliziert, dass das schädigende Agens sich noch auf der Haut befindet!
Nun zu deinem Text: Es ist unrealistisch, dass sich die Säure mal eben verflüchtigt. Schwefelsäure, Salzsäure, ja selbst Ameisensäure verflüchtigen sich nicht so schnell (die ersten beiden schonmal gar nicht!), dass es im Rahmen eines Laborunfalls (was wohl zweifelsohne der Hintergrund war) relevant wäre. Wenn Du Dir da ne Säure auf die Haut kippst, ist sie auch Minuten später noch in konzentrierter Form vorhanden. Würdest Du jetzt eine Base drüber kippen, würden sich diese gegenseitig neutralisieren (bei günstigem Stoffmengenverhältnis würde sogar eine neutrale Lösung resultieren) - aber die dabei entstehende Hitze führt zu einer Gewebsschädigung, weswegen Wasser bevorzugt wird.
Wäre hilfreich, wenn man sich nur zu Sachen äußert, von denen man auch Ahnung hat!
o.k. es war von "behandeln" und nicht "neutralisieren" die Rede, aber es ist offensichtlich, was gemeint war, denn wer käme auf die Idee, als medizinische Maßnahme, nach Entfernen der Säure, die Haut mit Lauge zu behandeln?
Sehen Sie, Sie sagen es ja selbst: es war bzw. ist immer noch von BEHANDELN die Rede. Und das "wer käme auf die Idee" können Sie sich auch selbst brantworten: der Fragesteller.
Ich zähle mich übrigens zu den Leuten die so gut es geht versuchen, die Fragen zu beantworten die gestellt wurden, und nicht irgendwelche anderen. Soll ja hier auch Nutzer geben die frei nach dem Politiker-Motto vorgehen "Ich bedanke mich für diese Frage und möchte erstmal eine andere beantworten".
Ich jedenfalls verstehe ich die Frage so, das es um Notfallmaßnahmen unmittelbar NACH einer Verätzung der Haut geht. Wie Sie an dem Wörtchen NACH erkennen können, ist die Haut in dieser Situation bereits verätzt und jegliche Neutralisation (die Wärmeentwicklung mal ganz beiseite gelassen) hilft rein gar nichts mehr.
Übrigens, nur weil man chemisch-korrektes Fachjargon benutzt - anstatt leicht verständlicher Umgangssprache - hat man nicht zwangsläufig mehr Ahnung. Im Gegenteil: manchmal ist man so sehr von seinem eigenen Fachwissen fasziniert und überzeugt, dass man trocken theoretisch denkt anstatt die Frage praktisch zu beantworten. So wie sie wohl auch gemeint war.
Ich würde übrigens die Antwort von KHLange als beste beantworten. Schöne Balance aus Theorie & Praxis, und das ganz ohne geschwollen daherzureden.
als beste "bewerten" , nicht beantworten
das Wörtchen "nach" findet sich nur leider in der Frage nicht - stattdessen das Wort "bei", weswegen ich dem Fragesteller die nötige Intelligenz zusprechen möchte, dass er sich fragte, warum man die Säure nicht mit Lauge neutralisieren solle... denn das andere ist schlichtweg grober Unsinn!
Wo ich mit viel Fachjargon hantiert haben soll, weiß ich jetzt nicht, es zeugt aber eben von unzureichender Fachkenntnis, wenn man nicht weiß, dass sich eine Säure auf der Haut i.d.R. nicht binnen weniger Minuten verflüchtigt.
Im Übrigen habe ich längst die Antwort von KHLange positiv bewertet - da sie nützliche Informationen über das Gefragte hinaus beinhaltet ;-)
abgesehen davon: Guck Dir nochmal die anderen Antworten an. Kann es sein, dass alle anderen (KHLange eingeschlossen), die Frage so verstanden haben, wie ich?
Sie meinen, weil 70 % der Leute am Thema vorbeirreden machts keinen Unterschied wenn noch einer mehr das gleiche tut? Naja... kommt mir jedenfalls sovor als überschätzten Sie das Portal hier. Das hier ist kein wissenschaftliches Forum, sondern ne Seite wo auch mal "weniger durchdachte" Fragen gestellt werden (durfen). Das ist ja grade Sinn der Seite.
Ich starte nochmals einen letzten Erklärungsversuch: Die Frage lautete "Warum sollte man bei einer Säureverätzung der Haut die betroffene Stelle nicht mit einer stark alkalischen Flüssigkeit behandeln?"
Die betroffene Stelle BEHANDELN. Behandeln = es ist etwas geschehen, das einer Behandlung bedarf. Dem Fragesteller geht es also um folgendes: Ein Unfall, bei dem UNABSICHTLICH Säure auf die Haut gelangt. Nun müssten Sie als chemischer Experte doch wissen, wie schnell Säure mit der Haut reagiert & Verletzungen verursacht. Selbst wenn man 10 Sekunden nach dem Vorfall eine Lauge zur Hand hätte, würde diese wohl nur noch größeren Schaden anrichten, da sie ebenfalls (mehr oder weniger stark) ätzend ist. Ätzen + Ätzen = nur noch mehr Schaden. Das meine ich.
Was Sie meinen, ist ein hypothetisch-theoretischer Selbstversuch, wo man sich gleichzeitg Säure & Lauge auf die Haut schüttet.
Dem Fragesteller ging es aber nicht um irgendwelche trockene Theorien, sondern wohl um die Praxis. Warum wird in der Praxis so nicht BEHANDELT.
Hätte die Frage also gelautet "Was würde passieren, wenn man sich gleichzeitig Säure und eine alkalische Flüssigkeit auf die Haut kippt?"
lägen Sie mit Ihrer Antwort goldrichtig. So geht es leider am Thema vorbei.
Das war übrigens mein letzter Versuch. Mehr Zeit bin ich nicht bereit zu opfern, wenn jmd. lieber seine eigenen Fragen beantwortet als die gestellten.
Das erinnert mich jetzt irgendwie an den Autofahrer, der im Radio hört, dass auf seiner Autobahn ein Geisterfahrer unterwegs ist und denkt "Einer? Tausende!"
Hier lässt sich auch wieder schön das Prinzip von Ockhams Rasiermesser anwenden: Wenn es zwei mögliche Erklärungen gibt, sollte man sich für die einfachste entscheiden - und das ist dann wohl die, dass Du als einziger die Frage missverstanden hast.
und ja, ich weiß, wie schnell Säuren mit der Haut reagieren und daher weiß ich auch, dass man die abwaschen muss - oder willst Du als Laie mir (und KHLange) widersprechen? Es ging nie um ein gleichzeitiges Aufbringen, aber das willst Du anscheinend nicht einsehen, weil es Dir zu peinlich ist, zuzugeben, dass Du Unrecht hast.
Komm, stell dich vor den Spiegel und erzähl dir selbst wie toll du bist. Dann brauchst dus nicht mehr anderen Leuten zu erzählen. Ist ja grauselig, diese Selbstüberheblichkeit.
Wie, ich dachte, Du verschwendest hier nicht länger Deine Zeit!?!
Weil die Lauge ebenfalls ätzt, nur anders und an anderer Stelle; den Neutralisationseffekt können Sie vernachlässigen. Gegen Verätzungen hift nur eins: Wasser, Wasser, Wasser, und zwar in ordentlichem Strahl, ohne Rücksicht auf Kleidung, Frisur und Kosmetik und - wenn nicht gerade elektrische Geräte in unmittelbarer Nähe sind - auch ohne zu viel Rücksicht auf die Umgebung, Wasserlachen lassen sich leichter aufwischen als ein Auge zu operieren. Und dann nichts wie zur nächstgelegenen Unfallambulanz. Während Sie noch spülen, muss der Kollege schon den Notarzt rufen. Daher ist es sinnvoll, wnn auch nicht zwingend vorgeschrieben, nicht allein im Labor oder im Betrieb mit Säuren zu arbeiten.
Die Ätzwirkung addiert sich nicht, das ist Quatsch!