Was hilft gegen den Silvester-Blues?

7 Antworten

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Was mir schon geholfen hat, wenn es mir nicht gut ging, war eine Pro- und Kontra- Liste. Schlag ihm vor, aufzuschreiben, was alles gut gelaufen ist/ ihn glücklich gemacht hat/ er Schönes erlebt hat und es dem gegenüber zu stellen, was er als eher negativ bewertet. Bitte ihn, sich dabei genügend Zeit zu nehmen und die Liste offen zu lassen. Manchmal braucht man etwas, bis einem alles wieder einfällt. Sag ihm, er soll auch die kleinen Glücksmomente nicht auslassen und ebenso wichtig nehmen, wie die großen Katastrophen. Ein schöner Sommertag an den er sich erinnert, ein Anruf von einem Freund/ einer Freundin, ein gutes Essen, ein schöner Film etc. sind z.B. Dinge, die sicher den meisten Menschen über das Jahr hinweg passieren. Das sind alles Glücksmomente, die es lohnt, sich zu merken.

Sollte der Blues länger anhalten, kann auch ein "Glückstagebuch" helfen. Schlag ihm vor, jeden Tag in einem Notizbuch fest zu halten, was er alles Schönes erlebt hat. Wie gesagt: Auch die kleinen Dinge zählen! Ein Satz pro Tag ist da garantiert drin.

Du kannst auch helfen und selbst solche schönen Momente für ihn mit schaffen helfen: Lade ihn zu einem Spaziergang oder einem Kaffee ein. Geh mit ihm aus. Schenk ihm ein gutes Buch. Ermutige ihn, Dinge zu tun, an denen er Freude hat. Versuch aber, nicht Verantwortung für seine Stimmung übernehmen zu wollen. Es sind seine Gefühle, du kannst lediglich für ihn da sein. Sollte das Gefühl länger anhalten/ schlimmer werden, sollte er sich überlegen, vielleicht einen Arzt aufzusuchen und sich über Therapien zu informieren. Eine Depression kann jeden treffen und gerade im Winter gibt es viele, die damit zu kämpfen haben. Es ist keine Schande, sich in so einem Fall Hilfe zu suchen sondern ein Zeichen von Stärke und Eigenverantwortung. Viel Glück!

koffermann 
Beitragsersteller
 30.12.2009, 18:25

Super Antwort und auch gute Kommentare hier von dir...vielen Dank!!

Kruemel1981  31.12.2009, 10:22
@koffermann

Gerne! Freut mich, dass ich dir helfen konnte. Ich hoffe, es funktioniert auch ;-)

Sag Deinem Bruder das er folgendes machen soll: Alles Negative aufschreiben. Wenn die Liste fertig ist, soll er eine neue machen. Alles positive aufschreiben. Danke zu Papa und Mama sagen. Wenn das noch nicht überzeugt soll er sich mal bei Ärzte ohne Grenzen ein paar Wochen rumtummeln. Und soviel ich weiß ist der Platz von Mutter Theresa in Kalkutta auch noch frei bzw. können die dort noch jede Menge Hilfe gebrauchen. 1,2 Milliarden Menschen gehen heute hungrig schlafen. Diese Menschen hätten gerne die Sorgen von Deinem Bruder.

Kruemel1981  29.12.2009, 20:31

Wenn es einem wirklich schlecht geht, hilft es in der Regel nicht, sich einfach zu sagen, dass es anderen noch schlechter geht. Das ändert ja nichts an der eigenen Situation. Wobei die Idee, für andere Gutes zu tun, gar nicht mal so schlecht ist. Das bringt Selbstbestätigung und ein gutes Gefühl. Aber dazu muss es einem selbst in der Regel erst mal einigermaßen gut gehen. Sonst hat man gar nicht die Kraft dazu.

feenwinkel  29.12.2009, 21:46
@Kruemel1981

Nicht für andere Gutes tun. Das läuft wieder auf eine Spende hinaus und löst das Problem definitiv nicht. Anderen wirklich helfen in Form von Arbeit, Zeit und Energieiensatz holt auch Deinen Bruder zurück ins Leben. Und am Anfang reicht es, wenn er sich mal in einer Armenküche mit den Obdachlosen an einen Tisch setzt. Dazu braucht es wirklich nicht viel Kraft. Sich nur auf das vermeintlich negative zu konzentrieren kostet Kraft. Kein Leben ist perfekt. Jeder Mensch hat etwas. Nur die einen schauen auf das, was sie haben, die anderen auf das, was sie nicht haben. alles kann man aber nicht haben.

rosenstrauss  30.12.2009, 07:38
@feenwinkel

@feenwinkel

wer macht schon silvester solche listen? und schon garnicht junge leute!!

feenwinkel  30.12.2009, 09:06
@rosenstrauss

Es gibt Menschen, denen kann man gar nicht helfen. Die haben zu jeder Lösung ein neues Problem. Dann soll er doch..........seinen Blues pflegen.

musik richtig laut aufdrehen, den ganzen tag rumtanzen, witze machen, freunde einladen und schon mal party machen

nimm ihn mit raus zur Party oder anderes und auserdem im Nächsten Jahr wird alles anders :))

Frag ihn mal, was er alles Gutes und Positives erlebt/gemacht hat. Es kann ja nicht alles Sch....e gewesen sein.