Was ist der Unterschied zwischen Kandis- und feinem Zucker?
Hallo liebe Community,
Beim Tee trinken, backen oder für Bienen... das Ergebnis von Kandis unterscheidet sich immer von dem mit "normalen" feinen Zucker.
Ein Beispiel wäre da Tee. Die Süße vom Kandis bleibt unten im Glas während die vom feinen Zucker im ganzen Glas bleibt.
Auch beim Backen fällt sowas auf. Ich und mein Opa backen jedes Jahr Neujahrskuchen. Eine Art Waffel. Mit Kandis gebacken bleiben die Waffeln das ganze Jahr über knusprig. Mit feinem Zucker hingegen werden sie schon beim erkalten in der Mitte nicht richtig fest sondern bleiben "weich".
Ein letztes Beispiel: mein Onkel ist Imker. Im Winter versorgt er die Bienen mit Zuckerwasser. Allerdings rühren sie das mit feinem Zucker kaum an. Kandis hingehen nehmen sie.
Ist euch sowas auch schonmal aufgefallen? Ich finde sowas wirklich interessant kann aber nicht wirklich sagen warum. Auch finden konnte ich dazu nix.
6 Antworten
"Kandis" ist abgesehen vom Raffinisationsgrad ( weiss oder braun ) gegenüber feinem Raffinadezucker halt ein x-Fach grobkörnigeres Kristallprodukt, bei dem dementprechend gleicher Masse eine deutlich kleinere Oberfläche zum Lösungsübergang in Wasser als bei fein gemahlenen Zuckerkristallen zur Verfügung steht.
Zucker löst sich aber nur an seiner Oberfläche im Wasser, und nicht mitten im Korn.
So löst sich alleine durch das deutlich geringere Verhältnis von Oberfläche zu Masse des Zuckers schon bei Zugabe oder Aufguss deutlich weniger Zucker von den erheblich grösseren Kandis-Kristallen als bei dehr deutlich feinkörnigen Mahlzucker-Derivaten mit erheblich grösserer Oberfläche pro Masse.
Was ich mir vorstellen kann ist, dass Kandis aus einer konzentrierten Zuckerlösung gewonnen wird und so, wenn man ihn in zum Beispiel einem Tee wieder auflöst, sich eine konzentriertere Lösung auf dem Boden absetzt, was dann (mir fehlt das richtige Wort, aber ich hoffe du verstehst, was ich meine) wie ein Gel ist, also nicht so flüssig wie der Rest des Tees, das ähnelt dann eher wieder der vorherigen Zuckerlösung und wenn man das nicht verrührt bleibt das konzentrierte Zuckergemisch natürlich unten, da es eine höhere Dichte hat und somit "schwerer" ist.
Normaler Zucker löst sich anders auf, denn der löst sich quasi einzeln auf und deshalb gibt es keine so konzentrierte "zusammenhängende" Lösung.
Entweder ist das vom Sinn her richtig oder es ist völliger Schmarrn! ;D
Ich meine so etwas mal gehört zu haben.
VG Jan :)
Vielen Dank, so klingt es um einiges einleuchtender!
Du scheinst dich damit wirklich gut auszukennen!
Noch einen schönen Tag
Jan
Dito. ☺
In streng nehmenden ( alten ) Kulturen des Teetrinkens wird öfter mal nachgeschenkt. Die Briten und Friesen haben DAS auch aus ihren ehemaligen Handelsbeziehungen zum Orient erst als "Kultur" vor Jahrhunderten kennen und lieben gelernt ...
Die "Hektiker" halt rühren und schütten schnell...
Bezüglich der "Friesen" allgemein her vornehmlich von niederländischer Seite und auch Britannien.
Die heutig als "deutschstämmig angedachten "Ostfriesen gehörten teilweise eher der Handelsvereinigung "Hanse" denn britischem wie niederländischem Welthandel ( dort stark überwiegender Einflussart ) an, aber sie pflegten dennoch kulturell wie handlungsbeziehungsmässig eher Kontakthaltung zu weltweit reisenden Nordsee-Anrainern.
Die Unterschiede sind nicht erklärbar, weil Kandiszucker schlicht und ergreifend langsam kristallisierter Rübenzucker aus den selben Rohmaterialien ist wie diverse Puder-,Feinkristall-, Grobkristallzuckersorten!
Den weissen Kandis könnte man auch selber aus aufgelösten Normalzucker herstellen, den braunen macht man in der Zuckerfabrik aus weniger gereinigtem, etwas Melasse enthaltendem Rohzucker.
Die Unterschiede sind nicht erklärbar
Doch, das sind sie.
https://de.wikipedia.org/wiki/Best%C3%A4tigungsfehler
Und das Psychologiegeschwurbel bestätigt die Unterschiede zwischen grober und feiner kristallform?????
Das hat mich auch schon gewundert. Rein chemisch gibt es nämlich keinen Unterschied. Hier wird eben die Kristallisation anders gesteuert als dort.
Kandiszucker ist unbearbeitet und Feinen Zucker raffiniert !
Nein, Kandis ist ebenso raffiniert, deswegen hat er auch die gleiche helle Farbe, die ja vom raffinieren kommt. Bei Kandis sind nur die Kristalle größer, man lässt ihnen mehr Zeit zum wachsen. Chemisch sind beide identisch.
Sorry, das war die falsche Antwort !
Kein Problem, du hast wahrscheinlich nur Kandis mit braunem Zucker verwechselt.
https://de.wikipedia.org/wiki/Kandis
So ganz verkehrt vom reinen "Lösungseffekt" her ist es doch garnicht mal. Nur ganz simpel hat Kandis durch seine erheblich reduzierte Oberfläche zum Massenanteil ( bezogen auf die Korngrösse ) ein erheblich vermindertes Lösungsvermögen ( gewollt ) als feinkristalliner Raffinade / oder allgemeiner Haushaltszucker feinkörniger Struktur gegenüber "Kandis".
Teekultur ist dahingehend wirklich im Ursprung vom Aufguss bis ins ( mögliche aber verpönte ) Umrühren z.B. vollkommen anders als z.B. Kaffee . 😉
Die Nordlichter mögen es eher in rein natürlicher "Konvektion" in der Tasse sowohl beim Zucker, wie auch etwaiger Milchzugabe.
Tee ist in manchen Landstrichen daher noch wirklich reine "Tradition", und zudem eine "Zeremonie" eines entspannenden geselligen Abends. ( abseits der modernen "Hektiker" )