Weisheitszahn Op - Erfahrungen mit Beruhigungstablette.
Hallo,
bei mir steht demnächst die Weisheitszahn Op an, alle 4 auf einmal, da sie quer liegen. Nun habe ich eine Frage. Als sie bei meinem Freund gezogen wurden, musste er davor eine Tablette nehmen die ihn angeblich beruhigen sollte. Das Ganze musste eine Stunde einwirken und was war danach - gar nichts. Er war genauso wie vorher, nicht ruhiger, nicht aufgeregter. Normalerweise soll diese Tablette (glaube sie hieß Dolorcium oder so) einen müde machen und bewirken, dass einem alles scheiß egal ist. Bei ihm ist jedoch wirklich gar nichts passiert, dafür aber der Oberhammer... 80 € musste er dafür blechen.. Ich meine Hallo? Eine Tablette für 80 Euro die überhaupt nichts bringt...?! Sinn?
Nun frage ich mich ob ich nun auch so eine Tablette nehmen muss, oder ob das nur blödsinniger Aberglaube ist mit dem die Ärzte sich was dazu verdienen?
Jedenfalls werde ich zu einem anderen Chirurgen gehen, doch dennoch frage ich mich: Hattet ihr vielleicht schonmal solche Erfahrungen mit so einer Tablette? Notwendig? Unnötig?
2 Antworten
Ich habe lange in der Kieferchirurgie gearbeitet und es tatsächlich 2x erlebt, dass das sog. Dormicum keinerlei Wirkung zeigte, obwohl wir es sogar immer intravenös verabreicht haben. Jeder Patient reagiert darauf anders, der Arzt deines Freundes kann nicht voraussehen, wie er darauf reagiert. Er hat aber seine Erfahrungswerte. Der Normalfall: der Patient wird schläfrig, driftet ab, schläft oft sogar ganz ein und erinnert sich nicht an den Eingriff. Andere Wirkung: der Patient ist zwar nicht mehr bei Sinnen, wird aber nicht schläfrig. Dafür schlägt er um sich, will aufstehen, jongliert mit den Angestellten und haut dem Chiurg eine rein. Alles schon gesehen.
Ich persönlich halte solche zusätzlichen Sedierungen nicht für nötig, wenn man kein Angstpatient ist. Ich hätte sogar mehr Angst davor, als vor der ganzen OP (die ich ohne durchgestanden habe). Obwohl das Mittelchen wunderbar euphoridierend wirken soll. Der Nachteil: Es dauert länger, ist teurer, aufwendiger, riskanter für den Patient. Vorteil: Der Patient bekommt im Normalfalls nichts mit und träumt von schönen Dingen statt die quälenden Geräusche und Gefühle während einer Weisheitszahnentfernung miterleben zu müssen. Es muss jeder für sich entscheiden.
Die Tablette bekommt man eigentlich nur angeboten. Also kannst du sie ganz einfach ablehnen, bzw. gleich sagen, dass du nichts als die Spritze wünschst. Musik hören darf man. Praktisch sind da kleine Kopfhörer (InEar z.B.), die dann fixiert werden, damit sie nicht zwischen den Instrumenten hängen bleiben.
Diesen Arzt würde ich der Kassenärzlichen Vereinigung melden. Meines Wissens hätte Dein Freund nichts zahlen müssen....was ist denn das für ein Mist? Natürlich muss niemand solche Pillen schlucken gegen seinen Willen, aber ohne Betäubungsspritze wirst Du das nicht aushalten. Die kostet aber nix extra!
Ansonsten reagiert jeder Körper anders. Falls dein Freund ansonsten auch irgendwelche medikamente nimmt, kann es sein, dass er die Beruhigungstablette nicht so wahr nimmt.
Er wird die Tablette nicht gegen seinen Willen bekommen haben. Die bekommt man angeboten. Und natürlich kostet das Medikament etwas. Der Arzt bekommt es doch auch nicht geschenkt. Es wird zusätzlich zur Lokalanästhesie verwendet um den Patienten zu beruhigen.
Nein, er nimmt nur Tabletten gegen Heuschnupfen, aber die dürften damit ja nichts zu tun haben...
ja, Spritzen lassen werde ich es, aber auf sonstige Arten von Pillchen will ich voll und ganz verzichten.
Danke für die ausführliche Antwort. Also kann ich anfangs klar und deutlich sagen das ich so eine Tablette nicht benötige? Wird das berücksichtigt? Ich habe überhaupt keine Angst, hatte schon so viele Eingriffe an den Zähnen, ich bin abgehärtet. Zur Not kann man Kopfhörer mitnehmen und etwas Musik hören, darf man das?