Wellensittich mit Hodentumor - Operieren oder Konventionell behandeln?

Operation 100%
Implantat 0%

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5 Antworten

Leider ist eine OP immer ein Risiko.Meine Henne wurde zweimal operiert in einer anderen Sache.Aber sie hat die Fäden nicht vertragen und mußte nachoperiert werden.mit 6 Jahren ist der Vogel nicht mehr jung.Eine schwere Entscheidung.Wenn es dem Vogel soweit gutgeht und er keine Schmerzen hat,würde ich eine OP vermeiden.Aber das mußt du natürlich entscheiden.Ich würde mich nochmal genau erkundigen,was laut Tierarzt am Besten für den Vogel ist,und dann auf meinen Bauch hören.

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 20:16

Der Bauch sagt eigentlich "Operation"...  aber seit ich das neue Röntgenbild gesehen habe wo der Tumor so massiv zurück gegangen ist, war dann "Mit Implantat besser weiter machen" dominanter. Inzwischen ist es so das ich über den Tag ständig hin und her schwanke. Ist eine scheußliche Abwägungssache wo auch egoistische Eigeninteressen teilweise einfließen z.B. eine einmalige Sache hinter sich bringen und dann ist bei der Baustelle ruhe... ist wie so ein Pokerspiel.... auf lieber Sicherheit spielen oder Risiko. Vielleicht täte ich es mir einfacher wenn es nur die Operation zur Auswahl stünde.

Beim Menschen werden ähnliche Mittel z.B. bei Prostatakrebs genutzt wenn eine Operation zu gefährlich oder unmöglich wird. Ach... ich brauch eine Zeitmaschine :-D

Danke für deine und eure Gedanken zu dieser Problematik.

Maxipiwi  20.04.2015, 20:19
@Sittichguru

Das kann ich gut verstehen.Ich hab das ja auch irgendwie durch.Wenn der Tumor massiv zurückgegangen ist,würd ich jetzt eher keine OP wagen.Wie gesagt,das Risiko,Operation gelungen Patient tot.Wie du auch entscheidest,ich drück dem Kleinen die Daumen.

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 23:24
@Maxipiwi

Danke :-)

Operation

Tut mir Leid das zu hören! Wenn er genug fit ist, würde ich immer zur Operation raten. Die Nebenwirkungen begrenzen sich auf ein Minimum, abgesehen natürlich von Narkose und Wundheilung! Vermissen wird er sicher nichts! Alles gute wünsche ich dir und dem armen Kerlchen!

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 23:25

Danke für deine Gedanken

Puh, wirklich schwere Frage. Das Implantat schiebt das momentan Unausweichliche nur hinaus. Die OP birgt die Chance einer Heilung.

Der Tumor hat aber noch nicht gestreut, oder?

Mich würde mal interessieren, wie viele der 19 Wellis, die die OP überlebt haben, auch vollständig geheilt wurden? Wie alt war der Welli, der nach der OP starb? Wie war der Gesamtzustand all dieser Wellis bei der OP? Waren sie schon stark gezeichnet durch die Krankheit oder war es im Anfangsstadium?

Aber wenn der Tumor nun schon stark zurückgegangen ist bei deinem Welli, ist das doch ein gutes Zeichen. Kann es denn trotz weiterer Implantate passieren, dass der Tumor erneut beginnt, zu wachsen? Oder bestünde die Möglichkeit, dass er diese Größe beibehält bzw. weiterschrumpft und gar verschwindet? Dann wäre aber wohl das Risiko, dass es erneut ausbricht, um einiges höher, oder?

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 22:59

Der Tumor hat aber noch nicht gestreut, oder?

Um das herauszufinden müsste man wohl ein MRT und CT machen. Leider übersteigt das mein Geldbeutel, wurde allerdings auch noch von keinem der Vogeltierärzte vorgeschlagen. Es wurde total bisher nur zwei mal geröngt (je einmal front und seite). Beim ersten sieht man an der Linken seite eine starke vergrößerung im bereich der Hoden aber wegen der nähe zu den Nieren kann man es nicht 100% sagen. Da aber die Wachshaut sich umgefärbt (Tumor produziert weibliche Östrogene) spricht alles für einen Serolizellentumor der Gonaden. Diese Sorte Tumor streut zumindest beim Mensch erst in einem sehr späten Stadium. Ob das aber beim Vogel genau so ist, ist unbekannt.

Mich würde mal interessieren, wie viele der 19 Wellis, die die OP überlebt haben, auch vollständig geheilt wurden?

Es wurden in etwa 20 operiert. Es waren erkrankte Wellensittiche und gesunde Hühner. Einer von denen ist am nächsten Tag verstorben. Das Durchschnittsalter hat mir die Sprechstundengehilfin nicht nennen können. Auch keine Informationen wie es diesen danach so erging. Der Tierarzt meinte nur, dass man mit einer Verhaltensänderung dann rechnen müsse. 

Kann es denn trotz weiterer Implantate passieren, dass der Tumor erneut beginnt, zu wachsen?

Die Abstände wo man ein neues setzen muss können immer kürzer werden bzw. es kommt zu keiner erneuten Umfärbung der Wachshaut (bereich über Schnabel) von Hennen braun zu Hähne blau.  Es gibt über 9 verschiedene Zelltumore des Wellensittich Hodens so dass man bei den Fallbeispielen aus den Internetforen nicht alles 1:1 auf den eigenen Vogel ummünzen kann. In den meisten Fällen wirkt das erste Implantat nur 2 Monate, die darauffolgenden dann länger. In anderen Fällen brachte das Implantat auch überhaupt nichts dafür ist manch Tumor aber empfänglich auf Lupron bzw anders herum, ist ein anderes Mittel das man spritzen kann aber sehr teuer ist. Das Implantat ist eigentlich eines das man Hunde als art Anti Baby Pille verabreicht. Es heißt Suprelorin. Gibt aber auch Fälle wo diese Therapie überhaupt nichts bringt. Der Tierarzt sagte, Hormonproduzierende Hodentumore hätten die beste Langzeitprognose da dort eben in den meisten Fällen eine Behandlung anschlägt.... und bei meinem Piepser hat es das.

Im Schnitt laut den Internettexten ist nach 4-5mal implantieren schluss bzw. etwa 2 Jahre, manchmal auch länger. Bei meinem Vogel ist ungewöhnlich dass das Implantat bereits seit 5 Monaten hält. Vielleicht weil ich noch früh genug zum Tierarzt gefahren bin. Es ist anzunehmen dass der Tumor seine volle Wachstumsgeschwindigkeit hat wenn das Implantat zu schwach wird aber es noch nicht zu einer Umfärbung der Wachshaut gekommen ist. Dann vergehen auch wieder 3-4 Wochen bis die Wachshaut wieder blau ist. Also in etwa 1-2 Monate wo der Tumor unbemerkt ungestört wieder wachsen kann. Man kann auch davon ausgehen, dass die Tumor Zellen sich weiter teilen, nur derzeit langsamer.

Das Ende ist erreicht, wenn der Tumor zu groß ist und entweder einen der Beinnerven abdrückt (gelähmtes Bein was für den Vogel entweder schmerzfrei oder extrem schmerzhaft ist) oder es drückt die Kloake ab so dass ein schmerzhafter Darmverschluss ein baldiges einschläfern erforderlich macht. Verbluten ist auch noch eine Variante wo z.B. nach einem Absturz der Tumor einreist. Gibt aber auch Berichte wo der Vogel nachweislich an etwas ganz anderem gestorben ist was unmittelbar mit dem Tumor nichts zu tun hat. z.B. Herzinfarkt

Oder bestünde die Möglichkeit, dass er diese Größe beibehält bzw. weiterschrumpft und gar verschwindet?

Ganz selten soll es schon vorgekommen sein, dass es zu einer Einkapselung des Tumors gekommen ist. Auch das es wie beim Menschen zu einer Spontanheilung kommen kann, wird es bei Vögel sicherlich auch geben aber bestimmt sehr sehr selten.

Wirklich viel weiß man nicht, da die wenigsten ihren toten Wellensittich untersuchen lassen. Ich würde einen Toten Welli wohl auch nicht untersuchen lassen, da er danach aus gesetzlichen Gründen als Infektiöser Müll gilt der gesondert entsorgt werden muss. Ich also keine Möglichkeit hätte diesen dann anständig zu beerdigen. 

Vermutlich besteht eine Ähnlichkeit zu Schilddrüsenerkrankungen beim Menschen wo man auch Schilddrüsenhormone einnimmt so dass die Schilddrüsen selbst das nicht mehr produzieren müssen und so schrumpfen. Bei dem Hodentumor bekommen die Zellen vom Implantat gesagt, ihr braucht keine Sexualhormone produzieren wo diese dann schrumpfen. Aber alles in allem werden die in der inaktiven Phase gewiss weiter wachsen und in der aktiven Phase schneller.

Hagebuttenkeks  22.04.2015, 09:02
@Sittichguru

Es ist wirklich schwierig. Könnte die OP denn schon nichts mehr bringen, wenn du das nächste Implantat und dessen Wirkung abwartest, d.h. vielleicht 2 Monate?

Hagebuttenkeks  22.04.2015, 09:09
@Sittichguru

Um das herauszufinden müsste man wohl ein MRT und CT machen. Leider übersteigt das mein Geldbeutel, wurde allerdings auch noch von keinem der Vogeltierärzte vorgeschlagen.

Wird bei Vögeln auch, zumindest nicht bei kleineren, nicht angewandt, denke ich.

Aber mit Streuen meinte ich vielmehr, ob sich nicht schon an andere Organen Tumoren bzw. Veränderungen abzeichnen?

Sittichguru 
Beitragsersteller
 22.04.2015, 10:39
@Hagebuttenkeks

Ein MRT gibt es inzwischen in vielen kleineren Tierkliniken. Der Vogel muss dabei narkotisiert sein dazu die hohen Kosten, dass da viele abwinken. Aus dem Internet kenne ich zumindest einen Fall wo das gemacht wurde, allerdings bei einem toten.

Auf den Röntgenbildern kann man laut des Uni Tierarztes nicht einmal richtig sagen ob die Gonaden oder Nieren vergrößert sind. Nur das links in diesem Bereich was deutlich größer ist und zusammen mit der Wachshautumfärbung man dann mit großer Sicherheit sagen kann, Hodentumor. Liegt eben alles so dicht zusammen, nicht gut abgrenzbar... Miniaturveränderungen sofern welche da sind, sind mit dem Röntgenbild nicht sichtbar. Erst wenn die große Strukturen bilden oder andere Organe sichtbar verschieben.

Hagebuttenkeks  24.04.2015, 08:40
@Sittichguru

Wow, gut zu wissen :o Mich persönlich würden die Kosten nicht abschrecken. Mir ist das Leben meiner Wellis wesentlich mehr wert als das Geld :)

Sittichguru 
Beitragsersteller
 24.04.2015, 14:08
@Hagebuttenkeks

Geht mir im Prinzip auch so...  ich bin sehr finanzschwach, allerdings froh dass das regelmäßige zur Seite legen und ansparen für eine Operation ausreichend ist...  kann nur nicht kurz- oder mittelfristig noch mehr Geld mobilisieren... und ob das mehr an Information das weitere Narkose-Risiko letztlich wert wäre. Soweit zur Theorie und eigener Leistungsfähigkeit.

Hallo. Das hört sich nicht so gut an. Du solltest selber einschätzen können, ob dein Welli für eine OP "fit" genug ist. Er scheint nicht mehr der Jüngste zu sein.. Bei älteren Tieren ist das immer so eine Sache mit dem Operieren.. Die OP alleine würde ihm wahrscheinlich kaum zu schaffen machen, aber die Narkose, die ist, vor allem für ein älteres Tier, echt hart. Sie könnte dein Tier so sehr schwächen, dass das Herz Deines Weillis keine Kraft mehr zu Schlagen hat.. Überlege Dir gut, ob es Deinen Welli nicht allzu sehr  schwächen würde. Aber ob eine konventionelle Behandlung Deinen Welli noch schwächer machen könnte, weiß ich leider nicht. Du kennst Deinen Welli am Besten. Hast Du das Gefühl, dass er darunter sehr leidet? Dann würde ich ihn operieren lassen. Bist Du Dir sicher, dass er nur die beider Möglichkeiten zu einer erfolgreichen Behandlung gibt? Also Einschläfern würde ich den Kleinen nicht. Suche da lieber noch weitere Tierärzte auf. Vielleicht gibt es ja doch noch andere Methoden?! Falls nicht, wie gesagt, Du weißt am besten, in was für einem Zustand er sich befindet, und so solltest du auch Deine Entscheidung treffen. Wenn er Deiner Meinung nach genug Kraft für eine OP hat, dann würde ich ihn operieren lassen. Aber auf keinen Fall einschläfern lassen. Dann lieber noch 2-3 andere Ärzte fragen! Viel Glück und alles Gute noch und vor allem gute Besserung für den Kleinen!

LG Wolfherz

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 20:04

Hast Du das Gefühl, dass er darunter sehr leidet?

als er frisch das Implantat eingesetzt bekommen hatte, war er am nächsten Tag total schlapp und da hatte ich so meine Zweifel ob das Prozedere wirklich richtig war. Die Schlapheit und große Passivität mit viel Schlafen hat gut 2 Monate angehalten... wurde schleichend immer etwas besser, besonders gegen Abend... aber toll war das nicht. Der Tierarzt meinte nur, dass müsste sich nach paar Tagen weg gehen. Ob ihm nun das Implantat oder die Kurznarkose so fertig gemacht hat weiß ich nicht, vermute aber eher das Implantat, da er nachts wo wir vom Tierarzt heim gekommen sind noch recht aktiv war und auch die Henne bestiegen hat.

Aktuell ist es so dass er minimal mehr schläft als die Henne. Die aktiviät sonst ok ist, allerdings kein Vergleich zu dem Stundenlangen singen davor. Gesungen wird nur noch leise und kurz. Wird vermutlich von den Sexualhormonen gesteuert wo er zu viel davon im Blut hatte. So wie es jetzt ist, ist es so Pi mal Daumen OK auch wenn ich mich mehr aktivität wünschen würde.

Bist Du Dir sicher, dass er nur die beider Möglichkeiten zu einer erfolgreichen Behandlung gibt?

Die Vogel-Uni Klinik in 500km entfernten Gießen ist nach deren eigenen Worte die einzige die solch eine Operation machen können. Mein näher gelegener Tierarzt wusste davon noch nichts und selbst die Vogelklinik der LMU München Oberschleißheim kann diese Operation nicht so neu ist die. Auch die Implantate sind erst seit wenigen Jahren in Deutschland im Einsatz wo die einfacheren Tierärzte nicht wissen das es das gibt. Darum kann ich da nicht so groß herumfragen. In den Vogelforen gibt es nur vereinzellt Erfahrungsberichte zu den Implantaten, zu der Operation nichts. Morgen ist da Telefonsprechstunde da will ich noch paar Fragen stellen, aber glaube dass die Entscheidungsfindung damit auch nicht unbedingt leichter wird... eher im Gegenteil, je mehr ich weiß um so unentschlossener werde ich.  Die Alternative mit Operation oder  Suprelorin Implantat ist das spritzen von Lupron alle 3 Wochen.

Aber auf keinen Fall einschläfern lassen

Gibt zum Glück derzeit noch keine Indikation für die Einschläferungsspritze. Aber ich hab Angst wenn es mal so weit sein sollte.

Operation im Idealfall

etwa 500km Fahrt, einliefern, nächsten Tag OP (Dauer 40-60min), nächster Tag Erholung + Schmerzmittel und folgetag dann wieder heim mit Schmerzmittel.

Implantat

etwa 200km Fahrt, Inhalationsnarkose, kleiner Schnitt in den Rücken, papierstiftähnliches Implantat wird zwischen den Rückenwirbel geschoben, die Wunde verklebt, etwas Schmerzmittel, Vogel kann sofort wieder heim genommen werden. ODER etwa 80km Fahrt zu einem einfacheren Tierarzt der das Implantat allerdings nur in die Kniefalte setzen kann. Wirksamkeit ist gleich.. bei der 200km Vogelklinik liegt allerdings mehr Routine und Erfahrung dabei vor.

Was spricht für die Operation

  • Heilung des Krebsleiden (zumindest beim Menschen sind diese sorte Tumore welche die erst in einem sehr fortgeschrittenen Stadium zu streuen beginnen)
  • Keine weitere Behandlungen nötig„Gute“ Erfolgsquote für Gelingen der Operation

Was spricht gegen die Operation

  • Die Operation ist vor allem wegen der Narkose riskant, auch die Gefahr des Verblutens
  • Der Tierarzt spricht von einem grenzwertigen Alter

Was spricht für eine weiterbehandlung mit dem Hormonimplantat

  • Deutlich geringeres Risiko
  • Es zeigt derzeit eine bessere Wirksamkeit als bei anderen Fällen wo es nach 2-3 Monaten schon erneuert werden musste
  • Der Tierarzt rät eher dazu mit den Hormonen weiter zu machen da es gut angeschlagen hat.

Was spricht gegen eine weiterbehandlung mit dem Hormonimplantat

  • Es bedeutet keine Heilung sondern verzögert nur das unausweichliche
  • Vogel war nach der ersten Behandlung für Monate sehr schlapp und schläfrig. Evt. erneut wiederEs muss regelmäßig ersetzt werden – in diesem Fall evt. alle 5-6 Monate
  • Das Implantat kann seine Wirkung verlieren und dann war es das
  • Schwächelt der Vogel kann er von der dominanten Henne schwer gemobbt werden

Kosten

die Operation kostet etwa 600 Euro + etwas 200-300 Euro drumherum Fahrt, billig Übernachtung

die Implantation kostet jeweils etwa 100 Euro + 30 Euro fahrt

Rein vom finanziellen ist die Operation natürlich teurer aber so grob in längeren Zeiträumen etwa gleich. Die Kosten selbst spielen für mich keine so wahnsinnig große Rolle da es für mich noch bezahlbar ist.

Die Operation ist eine einmalige Chance welche die wenigsten Vögel mit einer solchen Erkrankung erhalten können, andererseits kann es mit dem Leben sofort vorbei sein wenn die Operation schief geht. Das Implantat zeigt derzeit eine gute Wirksamkeit aber macht den Vogel künstlich müder. Es gibt berichte wo die Schlappheit überhaupt nicht beobachtet wird, dann wieder nur nach dem ersten Implantat und auch Texte wo es nach jeder Erneuerung.

Aktuell ist der kleine soweit gut aktiv, freut sich am leben zu sein aber im Vergleich zu seiner Hennenfreundin erkennt man eben auch das er schläfriger ist.

Das Alter ist auch ein großer Faktor. Früher wurden Wellensittiche im Schnitt 12-16 Jahre und mehr (Weltrekord ist 29) aber durch Überzüchtung werden die heute selten großartig älter als 5 bis 10 Jahre und sterben eben häufig an Nieren- oder Lebertumore.

Das heißt, auch bei einer erfolgreichen Operation der Hoden kann was anderes neu dazu kommen. Ich bin unsicher was für meinen kleinen Vogel das beste ist.

In ein paar Tagen sollte ich eine Entscheidung gefällt haben, den ewig warten kann man bei Tumorgeschichten auch nicht zumal in kürze auch das Implantat erneuert werden müsste. Je nach Tageszeit favorisiere ich mal das eine mal das andere. Was meint ihr? :-D

Hagebuttenkeks  20.04.2015, 21:49

Wenn du das Implantat machen lässt, dann doch lieber bei dem Tierarzt, der 200 km entfernt ist.

Wahnsinn, wie teuer diese OP ist. Mir wäre das Geld hierbei auch egal, hauptsache, meinen Vögeln geht es gut.

Ich weiß nicht...sollte man nicht alles versuchen?

Sittichguru 
Beitragsersteller
 20.04.2015, 23:23
@Hagebuttenkeks

Ein Implantat hat er bereits drinnen. Eines für 6 Monate. Das wurde am 16.Dez 2014 eingesetzt. Wenn es erneuert werden muss (kann bald soweit sein), werde ich wohl dort hingehen wo ich schneller einen Termin erhalten kann aber wohl eher die Vogel Uni-Klinik in München vorziehen als die etwas näher gelegene normale Tierklinik mit dem etwas Vogelkundigen.

Für den Tumor soll es keine Rolle spielen wo das Implantat sitzt, aber manche sagen dass wenn es in die Kniefalte gesteckt wird, manche Vögel anfangen da herumzubeißen so das es eingesetzt am Rücken besser ist wo der Vogel mit dem Schnabel nicht hin kommt. Der von der Tierklinik kann es nur ins Bein setzen. Die von der Uni Klinik machen es nur in den Rücken.

In den USA werden vereinzelt Papageienvögel mit Krebs auch mit Chemotherapie und Strahlentherapie behandelt. Etwas was ich nicht machen würde, wenn es das in Deutschland auch gäbe.

Hagebuttenkeks  22.04.2015, 09:06
@Sittichguru

In den USA werden vereinzelt Papageienvögel mit Krebs auch mit Chemotherapie und Strahlentherapie behandelt. Etwas was ich nicht machen würde, wenn es das in Deutschland auch gäbe.

Das wusste ich ja noch gar nicht. Naja, in den USA wird so manches angewandt, was eher fragwürdig ist. Mit dem Satz, ob man nicht alles versuchen sollte, meinte ich vielmehr, dass man die Möglichkeiten, die es momentan in Deutschland gibt bzw. die die Chance auf Heilung bergen, doch in Anspruch nehmen sollte, in dem Fall die OP.

Sicherlich birgt die OP gewisse Risiken. Aber durch sie könnte der Welli geheilt werden. Und die Implantate verlieren mit der Zeit auch ihre Wirkung. Du könntest natürlich schauen, wie das nächste Implantat wirkt und wie sich der Tumor mit dem 2. Implantat entwickelt.

Sittichguru 
Beitragsersteller
 22.04.2015, 11:01
@Hagebuttenkeks

Irgendwann kommt eben der Punkt wo es kein Zurück mehr gibt um doch noch den anderen Weg einzuschlagen.

Es wurde nach dem Kontrollröntgenbild viel Zeit verplempert weil die Ärzte aus unterschiedlichen Gründen (Auslandaufenthalt, nicht Zuständig) darauf nicht reagiert haben und ich zu spät selbst dann nachgehakt habe. Eigentlich wollte ich Dienstag noch paar Fragen mit der Operateurin klären und gegebenenfalls den kleinen dann Donnerstag einliefern, aber die Ärztin ist auf einem Kongress und kommt erst Montag wieder. Das Implantat ist jetzt etwa 5,25 Monate lang drinn, ausgelegt für 6 Monate... in anderen Fällen hält es nur 3-4 Monate. Ich weiß nicht ob die Gonaden jetzt weiterhin in einem Operationsfähigen Zustand sind oder bereits wieder "angeschwollen" sind... obs sinnvoll ist nochmal ein aktuelles Röntgenbild zu machen nicht dass die in Gießen mich wieder heim schicken.

Gibt eben so viele offene Fragen und viel zu wenig bis nichts darüber aus anderen Quellen zu lesen.

Hagebuttenkeks  24.04.2015, 08:43
@Sittichguru

Ich finde schon, dass es sinnvoll ist, noch ein Röntgenbild zu machen. Zudem würde ich die OP wagen...Vielleicht könnte er mit den Implantaten noch 1-2 Jahre leben oder auch länger. Vielleicht stirbt er bei der OP. Aber versuchen sollte man es doch, denke ich.

Toll wäre natürlich ein Erfahrungsaustausch mit den Leuten, die ihre Vögel haben operieren lassen...

Sittichguru 
Beitragsersteller
 24.04.2015, 19:33
@Hagebuttenkeks

Es ist ein ziemliches hin und her mit Anrufe und Emails. Auf meine letzte Email von vor paar Tagen heißt es heute ich soll Montag anrufen. Da spreche ich dann mit der Chirurgin die das operiert. Die wird vermutlich zu dieser Thematik einer der kompetentesten Ansprechpartner auf der Welt sein. Leider hieß es aber am Donnerstag am Telefon mit einer anderen Tierärztin der selben Uni Klinik, dass die dort keine Statistik führen und man vieles nur noch aus der Erinnerung schätzen kann.

Mal schauen... diese Ungewissheit schnürt einem ganz schön den Hals zu.

Hagebuttenkeks  26.04.2015, 20:22
@Sittichguru

Es ist wirklich schrecklich. Man weiß natürlich nicht, ob die Entscheidung, die man letztlich trifft, auch die richtige sein wird...bitte berichte, wie du dich entschieden hast.

Sittichguru 
Beitragsersteller
 28.04.2015, 23:44
@Hagebuttenkeks

Ich bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich den kleinen nicht operieren lasse.

Warum:

Es wurden laut diesem Telefongespräch 10 Wellensittiche operiert, die anderen OPs dieser Sorte waren andere Vogelarten. Die hohe Erfolgsquote resultiert allerdings daraus dass man nur die operiert wo die Erfolgschancen vorher bereits sehr gut stehen. Also z.B. nur sehr junge, Anfangsstadium  und wenn der Tumor vorzugsweise nur linksseitig ist (linksseitig sei leichter zu operieren als rechts oder beide), den erfolgreich operierten soll es etwa 2 Wochen richtig schlecht gehen wo es in der Zeit Komplikationen geben kann. Der älteste operierte war 8 Jahre alt, es müssen zum teil mehre Rippen gebrochen werden. Nun da ich mich mit dem Thema sehr intensiv beschäftigt habe, bemerkt man auch paar ungereimtheiten... jedenfalls wurde mir am ende die Empfehlung gegeben nicht zu operieren.

Hagebuttenkeks  03.05.2015, 21:20
@Sittichguru

Welche Ungereimtheiten denn?

Ich wünsche deinem Welli auf jeden Fall alles erdenklich Gute und ein möglichst langes Leben. Hoffentlich helfen ihm die Implantate weiterhin, und möge dieser Tumor nicht weiter wachsen!

Sittichguru 
Beitragsersteller
 14.05.2015, 15:42
@Hagebuttenkeks

Es wurde z.B. gemeint dass das Suprelorin eingesetzt in der Kniefalte wirkungslos sei und es zwingend am Rücken gesetzt werden muss. Ich weiß aber von ein paar Fällen wo es nur in die Kniefalte eingesetzt wurde und da total 5 Jahre prima wirkte.