Meine Frage richtet sich auch an komplette Laien die von dem Thema keine Ahnung haben und was diese dazu meinen.
Gegeben:
Männlicher 5-6 Jähriger Wellensittich mit einem hormonproduzierenden Gonadentumor (Hoden). Entdeckt gegen Dezember 2014 durch großen Sexualtrieb und Umfärbung der Wachshaut (bereich über dem Schnabel von Männlich blau zu Weiblich braun). Unbehandelt sterben die Vögel daran meist nach 6-12 Monaten, selten länger.
Es gibt in Deutschland eine Vogelklinik, die via Kastration den Vogel heilen kann. Ist eine ganz neue Operationstechnik die erst seit etwa 8 Monaten möglich ist und von 20 Vögeln bisher nur einer einen Tag nach der Operation verstorben ist. Der Tumor war im Dezember bereits zu groß für eine Operation so das ein Hormonimplantat eingesetzt wurde mit dem Ziel, den Tumor operationsfähig zu machen.
Bevor eine Operation noch als Option dazu gekommen ist, gab es nur noch das Hormonimplantat bzw. eine Spritze mit einem ähnlichen Wirkstoff. Es sorgt dafür dass die Hoden keine Sexualhormone mehr so stark ausschütten. Sozusagen eine chemische Kastration wodurch der Hahn einerseits das sexuelle Interesse an den Weibchen verliert, andererseits der Hormonproduzierende Tumor ebenfalls kaum/keine weiblichen Hormone ausschüttet und deswegen stark schrumpfen kann bzw. in seinem Wachstum gebremmst ist. Wenn es gut läuft führt dies zu einer umfärbung der Wachshaut zurück ins männliche Blau und im fortgeschrittenen Stadium können auch Lähmungen durch abgedrückte Nerven am Bein wieder aufgehoben werden. Das Implantat muss regelmäßig erneuert werden. Theoretisch ist es ausgelegt für 6 Monate, hält aber oft nur 3-4 Monate. Wenn das Implantat seine Wirkung verliert erkennt man es daran dass die Wachshaut sich wieder braun zu färben beginnt, sprich die weiblichen Hormone wieder in Überzahl sind. So grob sterben Wellensittiche mit dieser Hormontherapie nach runde 1-2 Jahre, in seltenen Fällen haben welche auch 5 Jahre damit gelebt und sind an was ganz anderem gestorben. In vielen Fallberichten ist die Rede dass das Implantat meist nach 4-5mal seine Wirkung verloren hat bzw. die Intervalle immer kürzer wurden.
Das Implantat hat sehr gut angeschlagen. Bei dem letzten Kontrollröntgentermin im März ist der Tumor deutlich zurück gegangen so dass man als Laie eigentlich nichts ungewöhnliches mehr erkennen kann. Auch die Wachshaut ist schnell wieder blau geworden. Die ersten Monate war der kleine sehr passiv und schläfrig. Inzwischen ist das Verhalten wieder prima.
Mein Dilemma ist, soll ich den kleinen Operieren lassen oder mit den Hormonen weiter machen?
Welche?